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SchachtZeichen

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'SchachtZeichen ist ein Leitprojekt der RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas im Themenfeld „Mythos Ruhr begreifen“.

Vom 22. Mai bis zum 30. Mai 2010 werden an maximal 400 Standorten im gesamten Ruhrgebiet verteilt gelbe Heliumballone aufsteigen und damit die wenigen noch aktiven und die vielen ehemaligen Bergbauschächte und Zechen symbolisch markieren. Die meisten Standorte werden heute anderweitig genutzt, sind Brachflächen, Industriegelände, Einkaufszentren oder Wohnsiedlungen und nicht mehr durch Fördertürme direkt ersichtlich. Die Standorte wurden aus den über 3.300 früheren Schächten nach Zeitraum (ab 1910), Art des Schachtes (Tiefschacht), Anzahl Beschäftigte (keine Kleinzechen), Schachttyp (keine Wetterschächte) und den heutigen Standortbedingungen (Zugänglichkeit, Bebauung u. a.) ausgewählt. Zusammenliegende Mehrfachanlagen werden nur durch einen einzigen Ballon markiert.[1]

Der Ballon hat einen Durchmesser von 3,70 Metern, direkt daran hängt ein achtzehn Meter langes Banner. Er ist aus gelben PVC und wird mit Helium gefüllt. Ein Seil verbindet ihn mit dem Haltepunkt, einem beschwerten PKW-Anhänger, indem auch die manuell zu bedienende Winde steckt. Die maximale Schwebehöhe beträgt 80 Meter, sie ist von den örtlichen Gegebenheiten wie Bebauung und Luftanströmung abhängig. Nachts werden die Ballons aus Gründen der Flugsicherheit auf eine geringe Höhe heruntergezogen. Um die Ballone steigen zu lassen wird für jeden einzelnen Standort eine Auflassgenehmigung durch die Bezirksregierungen und die Deutsche Flugsicherheit gemäß Luftverkehrsgesetz benötigt. Die Kosten für jeden Standort belaufen sich auf 5.000 Euro, sie werden größtenteils über lokale Sponsoren finanziert. Bis Ende 2009 waren noch nicht alle 400 geplanten Standorte finanziell gesichert.[2] Wer einen Ballon finanziert hat wird als Ballonpate vor Orrt und auf dem Internetauftritt der Aktion genannt.

Im Jahre 2009 fanden bereits mehrere Testaufstellungen und Public Relation Aktionen statt, unter anderem im Nordsternpark, am Baldeneysee und während des 24-Stunden KulturRuns in Oberhausen.

Die Idee hinter den SchachtZeichen ist es die Geschichte des Bergbaus und den Strukturwandel im Ruhrgebiet zu visualisieren. Die Intension ist es ein Bewusstsein für den Strukturwandel, eine Aktion zur Erinnerung und zum Austausch miteinander und ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.[3] Dazu sind auch die Aktionen gedacht, die von lokalen Vereinen, Institutionen, Nachfolgenutzern und Städten unterhalb und im Umfeld der Ballonstandorte stattfinden sollen.

Kritiker halten diese und die Aktion Still-Leben Ruhrschnellweg für „wenig kunstsinnig, eher für populistisch“[4].

Einzelnachweise

  1. Eingrenzung der Schächte - nach Relevanz, www.schachtzeichen.de
  2. Sendebeitrag "Schachtzeichen", WDR, Studio Dortmund, 15. Oktober 2009
  3. Idee und Intension, www.schachtzeichen.de
  4. Kunst statt Kohle, Deutschlandfunk, 25. November 2009