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Lancelot

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Lancelot (französisch: Lancelot du Lac, englisch: Lancelot of the Lake, deutsch: Lanzelot vom See) ist neben Gawain der berühmteste der zwölf Ritter der Tafelrunde von König Artus. Seine bedingungslose, unverbrüchliche Liebe richtet sich auf Ginevra (oder Gwenhwyfer), die Gemahlin des Königs.

Lancelots Befreiung der vom Hof entführten Königin ist das Thema des höfischen Versromans Le Chevalier de la charette (Der Karrenritter) von Chrétien de Troyes (in den 1170er Jahren). In Deutschland erzählte Ulrich von Zatzikhoven zwischen 1190 und ca. 1225 in einem Versroman eine stark abweichende Geschichte über Lanzelet.

Wirklich bedeutend für die Literaturgeschichte wurde der im 1. Drittel des 13. Jahrhunderts entstandene umfangreiche altfranzösische Prosaroman (Lancelot en prose), der an Lancelots Geschichte eine universale Erzählung des arthurischen Weltgeschehens und Weltuntergangs anlagert. Lancelot wird so zur 'Kristallisationsfigur' für viele Schlüsselmotive des arthurischen Romans - nicht zuletzt durch seinen Sohn Galaad, der dazu erwählt ist, die Suche nach dem heiligen Gral zum Abschluß zu bringen.

Während im 12. Jahrhundert in den Erzählungen über Lancelot noch viel Freiheit herrscht und nur wenige Fixpunkte seiner Laufbahn feststehen, führte der große Zyklus des 'Prosa-Lancelot' zu einer Kodifizierung der gesamten Artussage. Fast alle späteren Artusdichtungen, bis hin zu Sir Thomas Malorys Le Morte d'Arthur (gegen 1470 vollendet), beruhen letztlich auf seinem Inhaltsgerüst.