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Michael Egidius Luthardt

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Michael-Egidius Luthardt (* 13. Dezember 1957 in Meiningen) ist seit der Landtagswahl 2009 direkt gewählter Abgeordneter im Landtag Brandenburg für die Fraktion Die Linke und deren agrarpolitischer Sprecher.

Leben und politisches Engagement

Luthardt studierte von 1980 bis 1985 Forstwirtschaft an der Technischen Universität Dresden. 1985 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Forstwirtschaft in Eberswalde (heutige Fachhochschule Eberswalde). 1989 wurde Luthardt zum Doktor rerum silvaticarum promoviert. Nach der Wende war er im Biosphärenreservat Schorfheide und später im Brandenburgischen Landwirtschaftsministerium tätig.

Er trat mit 18 Jahren in die SED ein und verließ die Partei in der Wendezeit. Im Jahre 2003 begann er sich wieder in einer Wählergemeinschaft auf Kommunalebene politisch zu engagieren. Seit 2008 ist Luthardt Mitglied des Barnimer Kreistages für Die Linke und seit Oktober 2009 Mitglied der Brandenburgischen Linksfraktion und dort agarapolitischer Sprecher. Er gewann sein Direktmandat im Wahlkreis Barnim III mit 31,4 Prozent abgegebenen Erststimmen[1].

Luthardt lebt getrennt und hat zwei Kinder.

Wehrdienst im Wachregiment "Feliks Dzierzynski"

Luthardt leistete von Oktober 1977 bis Oktober 1980 seinen Wehrdienst im Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ ab, das dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt war.[2] Dort gehörte er einer Sondereinheit der Arbeitsgruppe des Ministers/Sicherheit (AGM/S) an. Nach Stasi-Unterlagengesetz gelten Angehörige des Wachregiments als Hauptamtlicher Mitarbeiter der Staatssicherheit.[3] Eine Verpflichtungserklärung als Inoffizieller Mitarbeiter liegt jedoch nicht vor. Diese hat Luthardt nach eigener Aussage verweigert.[3]
Luthardts Wehrdienst im Wachregiment hatte er schon vor der Landtagswahl in Brandenburg parteiintern bekannt gegeben, diese jedoch auf seiner Homepage als normalen Wehrdienst ausgewiesen.[4] Damit war er der siebte Angehörige der Brandenburger Linksfraktion, dessen Tätigkeit für das MfS bekannt wurde.[2] Die Brandenburger Linksfraktion erwägt, gegen die Birthler-Behörde juristische Schritte wegen Verstoßes gegen eine Pflicht der Information der Betroffenen einzulegen und verweist zudem darauf, dass Luthardt nicht als IM für das MfS tätig war.[5]

Einzelnachweise

  1. Landeswahlleiter Brandenburg
  2. a b Vgl. Uwe Müller: Neuer Stasi-Fall bei Brandenburger Linksfraktion, in: Die Welt vom 2. Dezember 2009.
  3. a b Vgl. rbb: Neuer Stasi-Verwurf gegen Linke-Politiker.
  4. Vgl. Berliner Morgenpost: Die Stasi-Vergangenheit holt Brandenburg ein.
  5. Vgl. BerlinOnline.