Hochland (Zeitschrift)
Das Hochland war eine von 1903 bis 1941 und wieder von 1946 bis 1971 erscheinende katholische Zeitschrift, die von Carl Muth gegründet wurde. Der Kreis der Autoren war überkonfessionell. Die Zeitschrift wurde von der kirchlichen Hierarchie oft kritisch gesehen.
Der Aufsatz „Hodie“ (lateinisch: „heute“), eine prophetische und apokalyptische Geschichtsbetrachtung aus der Feder von Joseph Bernhart, der ursprünglich Weihnachten 1939 erscheinen sollte, führte dazu, dass diese Ausgabe von Hochland verboten und eingestampft wurde. Joseph Bernhart selber erhielt Publikationsverbot. Denn nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 8. November 1939 hatte die Reichspressekammer die Weisung erteilt, dass sich „das deutsche Volk entschlossener und fanatischer um seinen Führer schart, um mit ihm den Weg zum Endsieg zu gehen. Für die Kirchenpresse bietet sich jetzt die Gelegenheit, einmal ganz besonders im Hinblick auf das Münchner Attentat das Walten der Vorsehung zu betonen.“ Dieser politischen und religiösen Knebelung wollte Joseph Bernhart entgegengetreten mit seiner Mahnung: „Die prophetische Aufnahme der Geschichte ist die dem Christen einzig gemäße. Sehet zu, dass da keiner euch verführt durch die Weltanschauung und hohlen Trug.“
Ein weiteres Verbot von Hochland erfolgte im April 1941, da in dieser Ausgabe der von den Nationalsozialisten verherrlichte Philosoph Nietzsche ein „Mörder Gottes“ genannt wurde. Als der Überfall auf die Sowjetunion geplant wurde, kam es mit Wirkung vom 1. Juni 1941 „aus kriegswirtschaftlichen Gründen“ zum endgültigen Verbot der Zeitschrift Hochland.
Zum Hochland-Kreis, der regelmäßig in der Zeitschrift publizierte, gehörten katholische Philosophen und Schriftsteller wie Theodor Haecker, Gertrud von Le Fort, Sigrid Undset, Werner Bergengruen, Max Scheler, Romano Guardini, Peter Wust, Alois Dempf, Otto Karrer, Joseph Wittig und Joseph Hengesbach.
Im November 1946 wurde die Zeitschrift wiedergegründet. Ab 1971 hieß sie Neues Hochland. 1974 stellte sie ihr Erscheinen ein.
Die Zeitschrift ist ideologisch nicht leicht einzuordnen. Einerseits wurde sie 1911 auf den Index librorum prohibitorum gestellt, andererseits waren führende Theologen Mitarbeiter. Die Redaktion war bemüht, aus einem deutschen katholischen Gettodenken auszubrechen, vertrat ein konservatives Europaideal, kritisierte den Nationalsozialismus offen, aber auch den theologischen Liberalismus.
Zitat
„Wir haben zwei Waffen, und nur diese zwei, aber sie sind unbesiegbar: daß wir die Wahrheit besitzen und daß wir unsere Vernunft gebrauchen.“ (Hilaire Belloc, Der Gegenangriff durch Geschichte, Hochland Heft 33, Jahrgang 1936)
Literatur
- Konrad Ackermann, Der Widerstand der Monatsschrift Hochland gegen den Nationalsozialismus, München 1965
- Franz Rappmannsberger, Karl Muth und seine Zeitschrift Hochland als Vorkämpfer für die innere Erneuerung Deutschlands, München 1952