Malabo


Malabo ist die Hauptstadt des Staates Äquatorialguinea, welcher sich an der Westküste Afrikas am Atlantik befindet. Die Stadt, die etwa 50.000 Einwohner hat, liegt an der Nordküste der Insel Bioko und ist auch Hauptstadt der nördlichen Provinz der Insel, Bioko Norte.
Geschichte
Die Stadt wurde 1827 von Großbritannien als Port Clarence gegründet. Zunächst wurde sie als Flottenstützpunkt benutzt, der darauf abzielte, den Sklavenhandel zu unterbinden. Viele befreite Sklaven wurden dort angesiedelt, bis Sierra Leone als Kolonie für befreite Sklaven gegründet wurde. Viele der ehemaligen Sklaven sind nach Sierra Leone umgesiedelt, andere blieben in der Gegend von Malabo zurück, und noch heute findet man ihre Nachkommen dort. Als die Insel Bioko 1843 wieder in spanischen Besitz überging, wurde die Stadt in Santa Isabel umbenannt. 1969 wurde sie zur Hauptstadt von Äquatorialguinea. 1973 wurde die Stadt im Rahmen einer Kampagne des damaligen Präsidenten Francisco Macías Nguema zum Ersetzen europäischer Ortsnamen durch afrikanische in Malabo umbenannt. Macías Nguema war ein grausamer Diktator, der während seiner Terrorherrschaft beinahe die Bubi-Minderheit ausgelöscht hätte. In den letzten Jahren seiner Herrschaft ist ein großer Teil der Stadtbevölkerung geflohen. Im August 1979 kam es zu einem Putsch, bei dem Nguema exekutiert wurde. Sein Neffe Teodoro Obiang Nguema Mbasogo übernahm die Macht, entließ die politischen Gefangenen und stellte die Religionsfreiheit wieder her. Jedoch herrschte auch er diktatorisch und ließ sich 1989 und 1996 in Wahlen, die von internationalen Beobachtern als Farce bezeichnet wurden, für jeweils sieben Jahre wiederwählen. Malabo hat sich bis heute nicht von den während der Diktatur Nguemas zugefügten Wunden erholt.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert in Malabo sind vor allem die spanischen Kolonialbauten, darunter vor allem die 1916 von Luís Segarra Llairadó fertiggestellte, imposante Kathedrale im gotischen Stil und der Präsidentenpalast, beide an der Plaza de España. Auch ein Spaziergang zum Hafen lohnt, woselbst man u. a. Riesenfledermäuse beobachten kann.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Flughafen Malabo oder Saint Isabel Airport ist der größte Flughafen in Äquatorialguinea und liegt etwa neun Kilometer westlich von Malabo.
Den größten Einfluss auf die heutige wirtschaftliche Situation Malabos hat die Punta Europa, ein ca. 15 Quadratkilometer großes Industrieareal an der Küste nordwestlich von Malabo. Auf der Punta Europa betreiben verschiedene US-amerikanische Unternehmen, darunter Marathon Ashland Petroleum, EG LNG, Atlantic Methanol und andere einen Stützpunkt zur Gewinnung von Erdgas und Erdöl. Die Punta Europa betreibt dort auch einen eigenen Verladepier, an dem Hochseeschiffe betankt werden können. Marathon Ashland Petroleum fördert an der Punta Europa nach eigenen Angaben ca. 3,7 Millionen Tonnen Flüssiggas. US-Amerikanern gewährt die Regierung von Äquatorialguinea als einzigem Land Visafreiheit bei der Einreise.
Klima

In Malabo herrscht tropisches Regenwaldklima. In den Sommermonaten sind Temperaturen von bis zu 45° keine Seltenheit. In den Wintermonaten beträgt die Temperatur nie weniger als 15°.
Koordinaten: 3° 45′ N, 8° 47′ O