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Boxermotor

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Datei:Alfa Romeo Boxer.jpg
Alfa Romeo Boxermotor

Der Boxermotor ist eine Bauform des Verbrennungsmotors. Die Zylinder oder auch Zylinderbänke sind dabei um 180° gegenüberliegend angeordnet (siehe Abbildung).

Die Vorteile dieser Anordnung gegenüber der eines konventionnellen Reihenmotors sind u.a. ein gleichmäßigerer Motorlauf und eine flache, kurze Bauweise, bei allerdings mehr Bauteilen. Ausgleichswellen und an den Kurbelwellenwangen vergossene Ausgleichsgewichte können wegen der sich kompensierenden Massen- bzw. Kolben-Bewegungen entfallen. Zudem ist z.B. bei einem 4 Zylinder Boxermotor eine 3-fach gelagerte Kurbelwelle (gegenüber 5-fach Lagerung) wegen der kurzen Bauweise und des günstigeren Kraftflusses ausreichend, da weniger Materialspannungen auftreten. Die luftgekühlte Variante eines solchen Motors war bei Fahrzeug-Konstrukteuren sehr beliebt, da sich mehr Zylinder im direkten Luftstrom befanden.

Der wohl größte Nachteil von Boxermotoren liegt aus Sicht der Fertigungstechnik im höheren Material- und Werkzeugeinsatz, der sich dann in der Serienproduktion nicht unwesentlich in Mehrkosten niederschlägt.

Erfunden wurde der Boxermotor von Carl Benz im Jahre 1896. Er nannte ihn "Contra-Motor", da sich die beiden Zylinder gegenüber befanden.

Legendäre Autos mit Boxermotor sind z. B. der VW Käfer, der Citroen 2CV "Ente", der Porsche 911 und der Alfasud von Alfa Romeo. Auch die Hersteller Subaru und seit etwa Anfang 2004 sogar Saab verwenden diese Motor-Bauform, wobei zuletzt genannter wiederum auf die Subaru-Motoren zurückgreift.

Motorräder mit Boxermotor gibt es z. B. von Dnepr und BMW.

In Trikes mit Straßenzulassung werden vorwiegend Boxermotoren der oben genannten Automobilhersteller verwendet, da aus der Bauweise eine bessere Gewichtsverteilung resultiert (ein niedriger Schwerpunkt ergibt eine gute Straßenlage).

Auch im Nutzfahrzeugbereich - vornehmlich im Omnibus als Unterflurmotor, im Motorsport und im Flugzeugbau fand der Boxermotor Verwendung.