Zum Inhalt springen

Idschtihād

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Februar 2004 um 23:03 Uhr durch Mathias Schindler (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Idschtihad (arabisch für Kampf) ist ein terminus technicus des islamischen Rechts und umfasst das Verfahren zur Rechtsfindung durch eine unabhängige Interpretationen der beiden Rechtsquellen Koran und Sunna. Das Gegenteil von Idschtihad ist taqlit, Imitation. Jeder Anwender des Idschtihad muss ein Gelehrter des islamischen Rechts sein.

Sunnitische Aspekte des Idschitihad

In der Frühzeit des Islam war Idschtihad eine übliche Praxis und gut mit kalam, seinem säkularen Gegenpart verwoben. Mit der Zeit kam es aus mehreren Gründen aus der Mode, vor allem aufgrund des Betreibens der aschtaritischen Theologen, die darin eine durch Vermessenheit begründete Fehlerquelle sahen. Al-Ghazali war der herausragendste dieser Kritiker und sein Werk "Die Zusammenhangslosigkeit der Philosophen" wurde so einem Standardwerk dieser Ansicht.

Es ist umstritten, ob Al-Ghazali die "Schließung der Tore des Idschtihad" nur beobachtete oder gar eingeleitet hatte. Einigen Stimmen zufolge begann dieser Prozess am Anfang des 10. Jahrhunderts, einige Jahrhunderte nach der Endrevisionen der Hadithe.

Literatur

  • Wael Hallag: "Wurde das Tor des Idschtihad geschlossen?", International Journal of Middle East Studies, 16, 1, (1984), S. 3-41