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Laibacher Moor

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Laibacher Moor (slowenisch Ljubljansko barje) ist die Bezeichnung einer südwestlich von Ljubljana gelegenen, nierenförmigen Fläche in der Mitte Sloweniens mit einer Ausdehnung von etwa 160 km² und einer Breite von wenigstens 6 km.

Geschichte

Das Moor entstand vor 2 Millionen Jahren und sinkt jährlich um 0,5 mm. Im Anschluss an die letzte Eiszeit vor 10.000 Jahren bildete sich dort ein See, der vor etwa 3500 Jahren ausgetrocknet ist, allerdings blieb das Gebiet in weiten Teilen sumpfig. Das Moor liegt innerhalb einer Erdbebenlinie, das letzte größere Erdbeben ereignete sich 1895.

Archäologie

Pfahlbauten

Am Rande des Moors sind bei Ausgrabungen 15 m unter der Oberfläche Überreste von Siedlungen gefunden worden. Die ersten Siedlungsspuren datieren 6600 Jahren zurück. Vor allem im Südosten wurden Pfahlbauten errichtet, aber offenbar nur für eine kurze Zeit, denn danach ist für 1000 Jahre lang überhaupt keine Besiedlung nachzuweisen. Die Gründe dafür sind derzeit noch nicht geklärt. Im Anschluss an diese Zeit ohne jegliche Besiedlung lässt sich eine weitere, 400 Jahre lang andauernde starke Besiedlung nachweisen, die dann aber wieder abrupt abbricht, für einen Zeitraum von 500 Jahren. Eine dritte und letzte Siedlungsepoche ist kurz vor der Bronzezeit nachweisbar, doch 1500 vor Beginn unserer Zeitrechnung war das ganze Gebiet nur noch Sumpf und die Menschen zogen an den Rand.[1]

Radfund

Das Moor ist archäologisch vor allem bekannt durch den Radfund von Stare gmajne (im Laibacher Moor). Das dort gefundene feuergehärtete Rad-Fragment mit Achse, gehört zu den ältesten (4. Jahrtausend v. Chr.) im zirkumalpinen Raum und entstammt einer lokalen Gruppe der Badener Kultur.

Einzelnachweise

  1. Zusammenstellung archäologischer Befunde

Literatur

  • Hermann Parzinger, Janez Dular: Die Pfahlbauten des Laibacher Moors (Lubbljansko barje), S. 71-75, in: H. Schlichtherle (Hrsg.), Pfahlbauten rund um die Alpen, Stuttgart 1997.
  • Helmut Schlichtherle: Wagenfunde aus den Seeufersiedlungen im zirkumalpinen Raum, S. 295-314, in: Mamoun Fansa, S. Burmeister (Hrsg.), Rad und Wagen: Der Ursprung einer Innovation Wagen im Vorderen Orient und in Europa, Mainz 2004.

Koordinaten: 46° 0′ 2″ N, 14° 27′ 27″ O