Henry De Wolf Smyth

Henry De Wolf Smyth (auch Henry DeWolf Smyth; * 1. Mai 1898 in New York; † 11. September 1986) war ein US-amerikanischer Physiker, Diplomat und Verwaltungsfachmann, der einige wichtige Aufgaben in der frühen Entwicklung der Kernenergie wahrnahm. Im wesentlichen dürfte er als Herausgeber des nach ihm benannten und am 12. August 1945 veröffentlichten Smyth-Reports bekannt geworden sein. In diesem offiziellen Regierungsbericht wurde erstmals die Geschichte von Entwicklung und Produktion der ersten im Rahmen des Manhattan-Projektes entstandenen Kernwaffen dargestellt,
Smyth studierte an der Princeton University und an der Cambridge University, zu seinen Lehrern gehörten Karl Taylor Compton und Ernest Rutherford. Sein Studium in Princeton schloss er 1918 ab, er promovierte 1921 in Princeton und 1923 in Cambridge. 1925 wurde er in Princeton zunächst zum Assistant Professor berufen, 1929 wurde er Associate Professor und 1936 Professor. Von 1935 bis 1949 leitete er an der Princeton University die Fakultät für Physik. Ab 1940 ließ er sich für die Arbeit bei dem Uranium Committee des Forschungskomitees für die Nationale Verteidigung (National Defense Research Committee) beurlauben, von 1943 bis 1945 beriet er das Manhattan-Projekt. Nach dem Krieg kehrte er zunächst nach Princeton zurück, wechselte dann aber von 1949 bis 1954 als Kommissionsmitglied zur U.S. Atomic Energy Commission und von 1961 bis 1970 als Vertreter der Vereinigten Staaten und Mitglied des Board of Governors zur Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO). Er beriet das Außenministerium der Vereinigten Staaten bei Gestaltung von internationalen Verträgen zur friedlichen Nutzung der Atomenergie. Er vertrat als einziges Mitglied der Kommission der Atomic Energy Commission während der Sicherheitsüberprüfung seines Freundes J. Robert Oppenheimer die abweichende Meinung, dass Oppenheimer kein Sicherheitsrisiko sei [1].
Am 14. Oktober 1968 wurde Smyth zusammen mit Sigvard Eklund und Abdus Salam der Atoms for Peace Award verliehen [2].
Seit 1972 wird wechselweise durch die American Nuclear Society und das Nuclear Energy Institute (NEI) der nach DeWolf Smyth benannte Henry-DeWolf-Smyth-Nuclear-Statesman-Award für die internationale Förderung der friedlichen Nutzung der Kernenergie verliehen [3]. Der erste Empfänger des Preises im Jahr 1972 war Henry DeWolf Smyth selbst [4].
Werke (Auszug)
- Atomic Energy for Military Purposes: The Official Report on the Development of the Atomic Bomb Under the Auspices of the United States Government, 1945 (Online auf atomicarchive.com, Auszüge auf nuclearweaponarchive.org, jeweils englisch)
Weblinks
- Vorlage:PND
- American Philosophical Society background note (englisch)
- Schriftlicher Nachlass und Kurzbiographie auf diglib.princeton.edu, Sondersammlung der Bibliothek der Princeton University (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Decision and Opinions of the United States Atomic Energy Commission in the Matter of Dr. J. Robert Oppenheimer - Statement by the Atomic Energy Comission, 29. Juni 1954: Dissenting opinion of Henry de Wolf Smyth auf atomicarchive.com, gesehen 6. Dezember 2009 (englisch)
- ↑ Meldung zur Verleihung des Atoms for Peace Award 1968 bei der Internationalen Atomenergieorganisation, auf iaea.org, gesehen 2. Dezember 2009 (PDF, englisch)
- ↑ Beschreibung des Henry-DeWolf-Smyth-Nuclear-Statesman-Award auf ans.org, der Website der American Nuclear Society, gesehen 4. Dezember 2009 (englisch)
- ↑ Preisträger des Henry-DeWolf-Smyth-Nuclear-Statesman-Award auf ans.org, der Website der American Nuclear Society, gesehen 4. Dezember 2009 (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Smyth, Henry De Wolf |
ALTERNATIVNAMEN | Smyth, Henry DeWolf |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Physiker (Smyth Report) |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1898 |
GEBURTSORT | New York |
STERBEDATUM | 11. September 1986 |