Moin
Dieser Artikel befasst sich mit der Begrüßung 'Moin', andere Bedeutungen unter Moin (Begriffsklärung)
Moin ist der universelle Gruß aus dem Norden. Er kann zu jeder beliebigen Tageszeit und fast jeder Situation angewendet werden. Teilweise ist auch die intensivierende Verdoppelung Moinmoin üblich, Benutzer dieser Form werden aber bei manchen Norddeutschen, die großen Wert auf Sprachökonomie legen, schnell als geschwätzig angesehen. Im Regelfall gilt allerdings Moinmoin als höflichere Form. Sie wird insbesondere zur Beantwortung eines einfachen Moin benutzt.
Moin breitet sich zusehends aus. War es ursprünglich vor allem beim plattdeutsch sprechenden Volk von Ostfriesland und dann entlang der Waterkant bis zum Ostseestrand üblich, so hat er sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts auf den gesamten Norddeutschen Raum ausgebreitet. Inzwischen wird er von fast allen Deutschen verstanden und auch in den Topebenen von Wirtschaft und Politik benutzt. Der frühere Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm bezeichnete Moin als "die genialste Wortschöpfung aller Zeiten", auch die aktuelle Landesmutter Heide Simonis verwende den Gruß auffallend oft, so Sprachforscher. Auch im Duden soll er inzwischen zu finden sein und hat, zumindest bei der Jugend, dem Schweizer Grüezi und dem bayrischen Grüß Gott den Rang abgelaufen.
Anders als viele zunächst vermuten, stammt das Wort wahrscheinlich nicht von Morgen oder Guten Morgen ab. Der genaue Ursprung ist zwar nicht geklärt, die verbreiteste Theorie besagt aber, dass es von dem plattdeutschen moj (mooi, moi, moje) abstammt, was schön oder gut bedeutet. Es ist also gut möglich, dass es eine verkürzte Form von 'n mojen Dag (einen schönen Tag), 'n mojen Mörgen (einen schönen Morgen) usw. ist. Im Gegensatz zu goden Morgen kann Moin - insbesondere in Ostfriesland - den ganzen Tag über verwendet werden, selbst um Mitternacht.
Moin und Moinmoin sind international: Auch im Osten der Niederlande und im Süden Dänemarks (mojn) werden sie benutzt. Wahrscheinlich von gleicher Herkunft ist das Luxemburgische "Moijen" als Begrüßung, das ebenfalls nichts mit "guten Morgen" zu tun hat, sondern im ganzen Tagesverlauf verwendbar ist.
Sprachgeschichtlich verwandt ist der norwegische Gruß morn, der nach Ansicht vieler Skandinavisten aus dem Mittelniederdeutsch der Hanse stammt. Im Gegensatz zu god morn, das nur vormittags angebracht ist, ist morn informeller und kann den ganzen Tag bis in die Nacht (z.B: statt god kveld) verwendet werden.
Die Verstärkungsform MoinMoin ist zugleich der Name eines auf PikiPiki beruhenden Wiki-Clones, der in die Programmiersprache Python implementiert ist (MoinMoin Project Homepage, MoinMoin-Wiki) und die Basis einer Reihe von Wikis (z.B. http://www.LinuxWiki.de oder www.JuraWiki.de/) bildet. Der Name Moinmoin für das Projekt beruht auf der WikiWikiTät des Ausdrucks MoinMoin.
Unter dem Namen Moin wird in Niedersachsen ein Projekt zur Realisierung des elektronischen Meldewesens durchgeführt.
In Costa Rica gibt es einen Ort namens Moin. Und in Finnland sagt man Moi.
Siehe auch: Tschüss
Weblinks
- http://www.moin.ag Meldewesen online-Projekt Moin
- http://www.foken.de/alexander/moinmoin.html (mit Etikette-Regeln für korrektes Moin)
- http://www.geschichte.schleswig-holstein.de/vonabisz/moin.htm
- http://plattmaster.de/moinmoin.htm Was bedeutet "Moin moin"?