DB-Baureihe 422
DBAG-Baureihe 422 | |
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![]() 422 027 im Einsatz auf der S 2 in Dortmund-Westerfilde
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Nummerierung: | 422 001 – 422 116 |
Anzahl: | 55 (von 116 bestellten) |
Hersteller: | Bombardier, Alstom |
Baujahr(e): | 2007–2011 |
Achsformel: | Bo'(Bo') (2') (Bo')Bo' |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Kupplung: | 69,43 m |
Höhe: | 4,33 m |
Breite: | 3,02 m |
Drehzapfenabstand: | 15.140 mm (Endwagen) 15.460 mm (Mittelwagen) |
Drehgestellachsstand: | 2.200 mm (End-DG) 2.700 (Jakobs-DG) |
Kleinster bef. Halbmesser: | 100 m |
Leermasse: | 112 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 140 km/h |
Dauerleistung: | 2.350 kW (max. 3.000 kW) |
Anfahrzugkraft: | 145 kN |
Beschleunigung: | 1,0 m/s² |
Laufraddurchmesser: | 850/780 mm |
Raddurchmesser: | 850/780 mm |
Motorentyp: | Drehstrom-Asynchron |
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ |
Stromübertragung: | Oberleitung |
Anzahl der Fahrmotoren: | 8x Drehstrom-asynchron (wassergekühlt) 200 kW (max. 294 kW) |
Bremse: | Elektrisch, Druckluft-Scheibenbremse, Magnetschienenbremse |
Zugbeeinflussung: | PZB, SiFa |
Kupplungstyp: | Scharfenbergkupplung |
Sitzplätze: | 192 (16 in der 1. Klasse) |
Stehplätze: | 352 |
Fußbodenhöhe: | 1.025 mm |
Klassen: | 1. und 2. |
Die DBAG-Baureihe 422 ist ein aus der Baureihe 423 weiterentwickelter vierteiliger elektrischer Triebzug.
Beschaffung
Die Baureihe wurde 2005 von der Deutschen Bahn in Auftrag gegeben (Auftragswert von knapp 400 Millionen €) und wird von einem von Bombardier und Alstom gebildeten Konsortium in Aluminium-Leichtbauweise gefertigt. Die Auslieferung der ersten von 84 Einheiten erfolgte im November 2008. Die Auslieferung dieser Bestellung ist bis Oktober 2010 vorgesehen.
Im Anschluss daran werden aus einem Folgeauftrag in 2009 (Auftragswert ca. 150 Millionen €) bis Ende 2011 weitere 32 Triebzüge geliefert, um im S-Bahn-Betrieb in NRW künftig ausschließlich auf diese Baureihe zurückgreifen zu können - insgesamt kommen dann 116 Fahrzeuge zum Einsatz.
Im Dezember 2009 gab der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bekannt, daß die Baureihe 430 auch bei der S-Bahn Rhein-Ruhr eingesetzt werden soll. Die Auslieferung der Fahrzeuge soll bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Insgesamt sollen dann im VRR 116 Fahrzeuge der Baureihen 422 und 430 eingesetzt werden.[1]
Einsatz
Seit Februar 2008 befanden sich die ersten Züge in der Erprobung. Die neuen Triebzüge werden bislang ausschließlich im S-Bahn-Netz Rhein-Ruhr (im Bereich des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr) durch die DB Regio NRW eingesetzt. Die Inbetriebnahme war zunächst für den frühen Sommer 2008 geplant, mehrfach angekündigt, aber immer wieder verschoben. Die Zulassung der Fahrzeuge durch das Eisenbahnbundesamt als zuständige Behörde erfolgte dann im November 2008, so dass seit dem 17. November 2008 die ersten vier Triebzüge planmäßig in zwei Umläufen auf der S7 zum Einsatz kamen.
Aktuell werden die S-Bahn-Linien S2 (6 Einheiten), S7 (10 Einheiten)[2] und S9 (9 Einheiten) komplett planmäßig mit den neuen Fahrzeugen bedient. Ende Februar 2009 endete mit Umstellung der S9 der planmäßige Einsatz der S-Bahnen der Baureihe 420 in NRW ein zweites Mal.
Seit dem 23. März 2009 erfolgt die Umstellung der Linie S1 auf die Züge der Baureihe 422, welche hier in Doppeltraktionen verkehren, um dem hohen Fahrgastaufkommen gerecht zu werden.
Seit Ende April 2009 werden die Triebwagen auch vereinzelt auf den Verstärkerzügen der S6 (Ratingen Ost–Düsseldorf Hbf–Langenfeld) eingesetzt.
Einsatzplanung der Fahrzeuge aus der ersten Bestellung:[3]
Jahr | Linie | Anzahl |
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2008-2009 | S1,S2,S7,S9 | 53 1) |
2010 | S5/S8 | 7 |
2010 | S3 | 5 |
2010 | S4 | 5 |
2010 | S68 (Verstärker Wpt.Vohwinkel–Langenfeld) 2) | 6 |
1) Die Anzahl der Fahrzeuge entspricht den Umläufen des Kursbuchs 2009
2) Die S68 ersetzt im Kursbuch 2010 den Verstärker S6 (Ratingen-Langenfeld) und verkehrt in den Hauptverkehrszeiten mit 6 Umläufen in Einzeltraktion.
Detailinformationen über den Einsatz der zusätzlichen 32 Triebfahrzeuge hat die DB Regio NRW noch nicht bekannt gegeben.
Technik

Technisch ähnelt die Baureihe 422 stark der Vorgängerbaureihe, wesentliche Änderungen sind der neue Fahrzeugkopf mit Knautschzone, eine neue Fahrzeugsteuerung Bombardier MITRAC, eine neue Bremssteuerung und Druckluftversorgungsanlage (Knorr-Bremse), ein neues Zugbeeinflussungssystem namens EBI Cab 500 PZB (Bombardier) und ein neuer Fußbodenaufbau.
Außerdem wird das bei der Vorgängerbaureihe 423 ungebremste mittlere Laufdrehgestell mit Radbremsscheiben und einer zusätzlichen Magnetschienenbremse ausgestattet.
An den Türen haben die Triebwagen auf der ganzen Türhöhe wirkende Lichtgitter statt der einfachen Lichtschranken, wie sie bei den Vorgängerbaureihen ursprünglich eingesetzt wurden. Darüber hinaus verfügt die Baureihe 422 über eine Video-Innenraumüberwachung.
Einzelnachweise
- ↑ Pressemitteilung des VRR, 3. Dezember 2009: Neues S-Bahn Konzept an Rhein und Ruhr
- ↑ Artikel im Solinger Tageblatt
- ↑ Offizielle Informationsseite der S-Bahn Rhein Ruhr
Weblinks
- Commons: DBAG Class 422 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Pressemeldung der DB zum Einsatz mit technischen Daten
- Pressebericht der Rheinischen Post zur erneuten Verzögerung des Betriebsstarts