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Lovis Corinth

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Selbstporträt mit Skelett, 1896.
Der Künstler und seine Familie (Familienporträt), 1909.
Junge Frau mit Katzen

Lovis Corinth (* 21. Juli 1858 in Tapiau, Ostpreußen; † 17. Juli 1925, Zandvoort, Niederlande) war ein deutscher Maler, der zu einer Synthese von Impressionismus und Expressionismus fand.
Er war verheiratet mit der Malerin Charlotte Behrend-Corinth.

Leben

Bis 1876 besuchte er das Gymnasium in Königsberg; 1876 bezog er die dortige Akademie. 1880 ging er zur Fortsetzung des Studiums an die Akademie in München und 1884 nach Paris. 1882 leistete er zwischenzeitlich den Militärdienst ab.

Die weiteren Stationen waren dann Berlin (1887) und wieder Königsberg (1887); dann ließ er sich in München (1891) nieder. Er entwickelte eine besondere Spielart des Impressionismus.

1901 wechselte er erneut nach Berlin, wo er eine private Malschule begründete. 1911 erlitt er einen ersten Schlaganfall. 1911 wurde er Vorsitzender der Berliner Sezession; 1915 wurde er deren Präsident.

1919 errichtete er sich ein Landhaus in Urfeld am Walchensee.

1925 unternahm er eine letzte Reise nach Amsterdam, wo er am 17. Juli verstarb; sein Grab ist auf dem Waldfriedhof Stahnsdorf bei Berlin.

Werke

Das Lebenswerk von Lovis Corinth umfasst über 1000 Gemälde sowie mehrere Bücher und Aufsätze über die Malerei. Corinth gilt heute als "Klassiker der Moderne", seine Werke hängen in den bedeutendsten Galerien des deutschsprachigen Raums.

  • Liegender weiblicher Akt (Kunsthalle Bremen), 1899 und
  • Liegender weiblicher Akt (Österreichische Galerie Belvedere), 1907
  • Portrait Ernst Opplers (Kassel, Neue Galerie), 1920. 2003 von der Galerie aus Göttinger Privatbesitz für EUR 100.000 (zahlbar in drei Jahresraten) erworben.
  • Landschaft mit Kuh (Walchensee) (Kassel, Neue Galerie), 1921.
  • Die schwarze Maske (Kassel, Neue Galerie). Portrait der Frau des Künstlers.
  • Der Mann mit dem Schlapphut (Kassel, Neue Galerie). Kopie nach Franz Hals, geschaffen von Corinth in der Kasseler Galerie.

Landschaftsmalerei

Walchensee-Panorama, Blick von der Kanzel, 1924

Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb der Künstler ein Haus in Urfeld. Von 1919 bis zu seinem Lebensende 1925 verbrachte der Impressionist (siehe Impressionismus) zusammen mit seiner Frau die Sommermonate am Walchensee. Sein Erfolg als Landschaftsmaler beruhte schon zu seinen Lebzeiten vor allem auf seinen Bildern mit dem bekannten Walchensee-Motiv. In insgesamt über 60 Bildern verwendete er dieses Motiv. Seiner Frau Charlotte Berend-Corinth - ebenfalls eine Künstlerin - verbot Lovis Corinth allerdings die Landschaft am Walchensee zu malen.

Nachlass

Der schriftliche Nachlass liegt im Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum.

Literatur

  • Charlotte Behrend-Corinth: Lovis Corinth, Werkverzeichnis, neu bearbeitet von Béatrice Hernad, Bruckmann Verlag, München 1992
  • Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum, Ostfildern-Ruit 1998 (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd.2), S.44-47.

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