Zum Inhalt springen

Persisch-Aserbaidschan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Februar 2004 um 21:42 Uhr durch Postmann Michael (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Persisch-Aserbaidschan (auch Iranisch-Aserbaidschan/Süd-Aserbaidschan)


Lage, Größe, Bevölkerung

Persisch-Aserbaidschan liegt inmitten der historischen Landschaft Aserbaidschan. Bis zum 19. Jhd. teilte diese Landschaft die Geschichte mit dem nördlichen Aserbaidschan (auch Nord-Aserbaidschan/Russisch-Aserbaidschan). Die Landschaft Aserbaidschan als solche ist ein sehr altes Kulturland, in dem sich arabische, persische und osmanisch-türkische Einflüsse begegnen. Das Christentum hat in diesem Land kaum Spuren hinterlassen, es ist seit alters her ein muslimisches Land: Persisch-Aserbaidschan umfaßt heute 99 297 km² aus und umfaßt rund 12,8 Mio. Menschen. Davon sind heute 90 % Aserbaidschaner. Es ist verwaltungsmäßig geteilt in: Ost-Aserbaidschan mit der Hauptstadt Täbris und West-Aserbaidschan mit dem Hauptort Urmia.

(Irans Problem mit der aserisch-türkischen Volksgruppe besteht vor allem darin, daß sich die Sprecher des Südaserbaidschanischen oftmals zu einem anderen türkischen Volkstum bekennen: Hauptsächlich wird von ihnen das "turkomanische" (= turkmenische) Volkstum angegeben! (Das hat aber dadurch seine Berechtigung, daß diese Volksgruppen mehrheitlich im Zentraliran und an den Grenzen zu Turkmenistan siedeln und dadurch die Verbindung mit dem kaukasischen Stammland verloren haben.) Die Südaserbaidschaner Irans machten bei der Volkszählung des Jahres 1997 rund 23,5 Millionen Menschen oder einen Anteil von 37,3 % der iranischen Gesamtbevölkerung aus. (Dabei sind die Afşari, die Şahsavani, die Baharlu, die Aynallu, die Nafar, die Qajar, die Qaragozlu, und die Moqaddam und Pişagçi bereits mit beinhaltet! Diese Volksstämme zählen sich obschon sie eine Abart des Aserbaidschanischen sprechen stets zur Volksgruppe der Turkomanen! Aber dazu später mehr.) In allen Ländern machen die Südaserbaidschaner etwas über 24,36 Millionen Seelen aus.

Als Besonderheit sei hier erwähnt, daß die Bevölkerung der iranischen Hauptstadt Theran zu 70 % aus... ethnischen Aserbaidschanern besteht, die wiederum noch zu gut 40 % Aseri zur Muttersprache haben!!!

Das äußere Erscheinungsbild, die Trachten und die Kultur der Aseri gleichen dem der benachbarten anatolischen Türken: Sie sind deutlich persisch-arabisch geprägt. Doch im Gegensatz zu ihrem großem Brudervolk sind sie in überwiegender Mehrheit schiitische Muslime, während jene der sunnitischen Glaubensrichtung ange-hören! Außerhalb Persisch-Aserbaidschans und der gleichnamigen Republik leben noch rund 2 Millionen Aseri in der östlichen Türkei. (Die ostanatolischen Provinzen können demnach schon als aseri-türkisches Volksgebiet gelten!) Ferner leben rund 1 Million von ihnen in den Nachfolgerepubliken der Sowjetunion: Allein in Georgien 300 500 (rund 6 % der Gesamtbevölkerung) und 282 700 in Russland (davon 30 % in Daghestan). In Kasachstan leben heute 78 400 Aseri.


Geschichte

Türkische Völkerschaften lebten schon im 2. Jahrhundert im Kaukasus. Doch die Vorfahren der eigentlichen Aseri-Türken kamen erst im Laufe des 10. Jahrhunderts in ihre heutigen Siedlungsgebiete. Das Gebiet des heutigen Aserbaidschan war im Altertum als Albania bekannt und die alten Wissenschaftler gingen davon aus, daß es sich hierbei um die Urheimat der heutigen Albaner handelte. Dieses "Albanien" war eine Provinz des damaligen Persischen Reiches und zu diesem Zeitpunkt überwiegend iranisch besiedelt.

Im Jahre 642 fielen die Araber in dieses Gebiet ein und bekehrten die Bewohner zum muslimischen Glauben. Damit galt das Gebiet des heutigen Aserbaidschan als eines der ältesten muslimischen Gebiete der Weltgeschichte!

Als aber um das Jahr 1030 die turkmenischen Stammesverbände der Seldschuken und ein wenig später die ihnen eng verwandten Oghusen auf ihrem Wege nach Kleinasien das heutige Aserbaidschan durchzogen, da war dieses Gebiet schon rein türkisch besiedelt. Diese Türken gründeten nun verschiedene Herrschaftshäuser, die nur formal dem Kalifen von Bagdad unterstanden.

Im 12. Jahrhundert gehörte der Nordwesten des nachmaligen Aserbaidschan zum Königreich Georgien, während der Rest des Landes unter persischer Oberhoheit stand.

In den Jahren zwischen 1219 und 1222 fanden nun die ersten Einfälle der Mongolen Sabutais in Aserbaidschan statt, und im Jahre 1243 eroberte der Mongolenführer Hulegu Ilchan Khan die Gebiete des späteren Aserbaidschan.

Um das Jahr 1251 errichtete nun der jugendlich-erfolgreiche Feldherr Hulegu Ilchan Khan das mächtige Ilchanat. Bis zum Jahre 1258 war ganz Persien und das Kalifat von Bagdad erobert und Aserbaidschan bildete nun den Kern des mächtigen Mongolenreiches. Zu diesem Reiche gehörten neben den genannten Gebieten noch Syrien und Afghanistan. Eine lose Oberherrschaft übte dieses Reich auch über die Sultanate der Rum-Seldschuken und der Mameluken Indiens aus!

Beim Tode des letzten mongolischen Gesamt-Khans, dem berühmten Khubilai Khan, konnte im Jahre 1294 das Königreich Georgien von der Goldenen Horde gewonnen werden. Aber im Gegenzuge mußten die nördlichen Randgebiete Aserbaidschans an diese abgetreten werden. (Um erneut an das begehrte Georgien zu gelangen, wurde 1299 der greise Führer der Berg-Tataren, Kara Nogai Khan, durch einen Beauftragten der Goldenen Horde einfach kurzerhand ermordet - Kara Nogai hatte sich, obschon zur Goldenen Horde gehörend, mit den Ilchanen verbündet und mit seinem Großneffen, dem damaligen Khan der Kyptschak-Horde, gebrochen!) Der Ilchane größter Feind waren die ägyptischen Mameluken, die sich in der Folgezeit mit den Krim-Tataren verbünden würden.

Unter Hulegus Sohn Ghazan Ilchan (1295-1304) brach die mongolisch-türkische Oberschicht mit den alten Traditionen: Sie lösten sich nun endgültig aus dem mongolischen Gesamtreich, entsagten dem Buddhismus und dem Christentum und übernahmen den sunnitischen Islam als neue Religion. Das "Mongol-Türkische" wurde neben Arabisch und Persisch zur dritten Reichssprache Persiens erhoben; dieses Türkische war eine Abart des heutigen Turkmenischen! Mit den Mongolen nahmen nun auch die Aseri den Islam endgültig an und wurden zu den fanatischsten Verfechtern der neuen Religion!

Obschon die Armee des Ilchanates und die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Persiens türkisch sprach, so waren die Kultur- und Verwaltungssprache Aserbaidschans seit jeher persisch!


Mit dem Tode des letzten direkten Nachkommens des großen Mongolenführers Dschingis Khan, Abu-Said Ilchan, begann im Jahre 1335 der Verfall des großen Ilchanreiches. Die Herrschaft ging nun auf verschiedene Nebenlinien über, unter denen das Reich bis zum Jahre 1390 unterging!

Auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschan traten nun zwei turkmenische Stammesförderationen, die aus verschiedenen türkischen Stammessplitter gebildet wurden: Die Stämme der Yiva, Yazöger und Afscharen bildeten nun den Klan der Schwarzen Hammel (türkisch: Kara Koyunlu). Die Schwarzen Hammel beherrschten die Gebiete des Nordwest-Irans. Deren Herrscher war Kara Yusuf und unter dessen Nachfolger Yildirim Bey erreichte diese Stammesförderation ihre größte Ausdehnung. Banner dieses Volkes waren weiße Tücher mit einem Schwarzen Hammel.

Der andere große Klan war der der Weißen Hammel (türkisch: Ak Koyunlu), der neben dem eigentlichen Aserbaidschan und Ostanatolien auch große Gebiete des Iraks und Syriens beherrschte. Gründer dieses Klans war Yülük Osman Bey, der ursprünglich nur über Diyarbaki herrschte. Der Feldherr Tur Ali Bey einte nun die restlichen Gebiete. Nach dem Tode Yildirim Beys brachen im Stammesgebiet der Schwarzen Hammel große Wirren aus und die Schwarzen Hammel konnten sich jedoch bis zum Jahre 1406 große Gebiete des benachbarten Klans aneignen: Mardin, Erzincan, Bagdad, Täbris, Aserbaidschan, Gharzin und Sultaniye ! Banner dieses Stammes waren Schwarze Tücher mit Weißen Hammel.


Cihan Bey begann um das Jahr 1406 die erneute Einigung der Schwarzen Hammel und führte gegen die Weißen Hammel verschiedene blutige Kriege. Doch deren Führer Uzun Hasan Bey übernahm nach der Schlacht von Mardin das Gebiet der Schwarzen Hammel und mit verschiedenen Eroberungen erreichte die Stammesgemeinschaft ihre größte Ausdehnung: Uzun Hasan Bey sah sich nun als Einiger der "Berg-Tataren" und als neuer Timur ! (In der Zeit zwischen den Jahren 1402 und 1405 gehörte das Gebiet des heutigen Aserbaidschan zum Reiche des Turkmenen Timur-i Lenks. Dieser hatte den großen Traum, daß Reich Dschingis Khans zu erneuern. Doch mit seinem Tode im Jahre 1405 brach dieses Gewaltreich schnell auseinander und das Ilchanat wurde von den Erben Hulegus erneuert. Da dieses persisch-türkische Reich nie wieder zu seiner einstigen Größe zurückfand, ging die Zeit der türkischen Ilchane im Jahre 1498 endgültig unter und verschiedene Khanate und Sultanate traten an dessen Stelle.)

Die Herrschaft Uzun Hasan Beys war den nomadischen Traditionen entsprechend indirekt. Er forderte nur die jährlichen Tribute und Steuern von den örtlichen Fürsten. Aber er baute keine feste Residenz und errichtete keinerlei Herrschafts- und Verwaltungsstrukturen!

Ein Aseri-Türke namens Safi ud-Din war der Gründer des wohl zunächst auf sunnitischer Grundlage beruhenden Sufi-Ordens. Er hatte wohl im aserbaidschanischen Ardabil seine Heimat und wurde zum Stammvater der bedeutenden Safawiden-Dynastie, die im Iran bis zum Jahre 1694 herrschen sollte.

Anfang des 15. Jahrhunderts vertrieb nun der Khan der Weißen Hammel, Cihan Bey, Cüneyt, den Sohn Safis, aus Aserbaidschan. Dieser Cüneyt war nun gerade neues Oberhaupt der Sufi-Sekte geworden und stand nun Cihan Bey bei seinen Einigungsversuchen im Wege. Nach dem Sieg über Cüneyt nannte sich Cihan "Schah" und der geschlagene Cüneyt suchte nun seine Anhänger unter den turkmenischen Stämmen Ostanatoliens und Syriens auf. In Syrien stellte er beispielsweise ein gewaltiges Heer auf und beanspruchte nun "göttlichen Rang" für sich selbst! (Diese syrischen Turkomanen gehörten als Muslime der ismailitischen Glaubensgemeinschaft an, sie waren Schiiten! Cüneyt veränderte schließlich die sunnitischen Glaubensregeln seines Ordens und richtete diesen auf die "12er Schia" ein – noch heute stellte diese schiitische Glaubensrichtung ein bedeutendes und vor allem rebellisches Element unter den Muslimen Syriens und der Ost-Türkei dar: Aus ihnen gingen in der Folgezeit die Aleviten hervor !) Die ismailitischen Derwische trugen rote Turbane mit 12 Zwickel als äußeres Kennzeichen. Die 12 Zwickel sollen die zwölf Imane des schiitischen Glaubens darstellen und noch heute ist in der Türkei der Ausdruck Kısılbaş (= Rotkopf) ein gebräuchlicher Schimpfname für die alewitische Glaubensgemeinschaft!


Cüneyts Bruder Ismail Safawi gelang es schließlich, Transkaukasien heimzusuchen und das Reich der Schwarzen Hammel zu erobern. Täbris wurde nun zur Hauptstadt des neuen Aseri-Reiches. Das sich die Safawiden-Dynastie vor allem als Turkmenen, also als Oghus-Türken empfanden, spiegelt sich in der Tatsache, daß Ismail sich Stämme aus den verschiedenen turkmenischen Gauen als Verbündete suchte. Am bekanntesten waren die Gebiete Ustac, Mossul, Tekke, Bayburt, Karadag, Dulkadir, Versak und Afschar. Ab dem Jahre 1501 an nannte sich Ismail Schah-in Schah. Dieser persische Titel bedeutete wörtlich: "Der König der Könige" und spiegelte den europäischen Kaisertitel wieder! Mit der Annahme des Schah-Titels begann auch die grausame Bekehrung der bis dahin sunnitischen Perser zur schiitischen Glaubensrichtung. Bis zum Jahre 1514 war ganz Persien dem schiitischen Glauben zugewandt und es war nun das erste (und bis dato das einzige) Land in der Weltgeschichte, wo die ismailitischen Glaubensrichtung des Islam zur Staatsreligion erhoben wurde!

Die aserische Einflussnahme auf den zentralasiatischen Islam wurde jedoch vom damaligen Usbeken-Khan Muhammed Schaibani, einem Verwandten der alten Chagadai-Herrscher. Dieser Muhammed hatte in Zentralasien die Nachfolge der Timuriden angetreten und gerade sein eigenes Herrscherhaus begründet: die Schaibaniden-Dynastie. Der religiöse Einfluss der Aseri auf dem Gebiet des Osmanischen Reiches wurde durch den Massenmord Selims I. gewaltsam verhindert! Nach dem Jahr 1514 konnten die Safawiden nur noch den Irak, Afghanistan und den nordindischen Punjab erfolgreich missionieren: Der muslimische Punjab wurde in der Folgezeit die Grundlage für den heutigen Staat Pakistan!!!


Das eigentliche Kernland der Aseri, Aserbaidschan, geriet schon im Jahre 1514 an das benachbarte Osmanische Reich Selims und erst Abbas Schah I. konnte es im Jahre 1603 seinem Reich zurückgewinnen. (Der lange und blutige Bruder-Krieg mit dem Osmanischen Reich geriet langsam auch zum Glaubens-Krieg: Wer von den jeweiligen Herrschern vertrat nun den "wahren Glauben"? War es der schiitische Schah Persiens oder Selim, der sunnitische Sultan des Osmanischen Reiches? Dieser Glaubenskrieg hatte sogar europäische Gegenstücke: Fast zur derselben Zeit bekämpften sich in Westeuropa die Christen: Protestanten (Lutheraner und Reformierte) gegen die Katholiken (Römisch- und Böhmisch-Katholisch). Aber auch in Osteuropa bekämpften sich einst die Katholiken untereinander: auf der einen Seite die Römisch-Katholischen mit dem Pabst in Rom und auf der anderen Seite die Griechisch-Katholischen (= Orthodoxen) mit dem Patricharch in Konstantinopel!


Im Laufe des 18. Jahrhunderts bildeten sich auf dem Gebiet des alten Aserbaidschans verschiedene Khanate, die nur noch formal dem persischen Schah unterstellt waren. Es waren die Khanate von Kuba, Baku, Scheki, Schirwan, Talysch, Gandscha, Karabach, Nachitschewan und Jerewan. Im Jahre 1723 eroberte der russische Zar Peter der Große kurzfristig die Khanate von Baku und Derbent, welches sich in Daghestan befand.

Ab dem Jahre 1784 beherrschten die russischen Zaren bereits den Norden Aserbaidschans und im Russisch-Türkischen Kriege, der zwischen den Jahren 1804 und 1814 stattfand, fielen die Khanate Gandscha (1804), Schirwan (1805), Karabach (1805), Scheki (1806), Kuba (1806) und Baku (1806) sowie das Khanat Talysch (1813) endgültig an Russland.

Als Folge des Russisch-Persischen Krieges, der zwischen den Jahren 1827 und 1828 stattfand, kamen noch die Khanate Nachitschevan (1828) und Jerewan (1828) hinzu. In den Friedensverträgen von Gülistan und Türkmentschaj, die zum einen im Jahre 1813 und zum anderen im Jahre 1828 abgeschlossen wurden, beendeten diese blutigen Grenzkriege um diese militärisch wie kulturell wichtige Landschaft: Im letztgenannten Vertrage wurde Aserbaidschan entlang der heutigen politischen Grenze zwischen Russland, dem Osmanischen Reich und Persien aufgeteilt.


Ein weiterer bedeutneder Aseri wurde Anfang des 20. Jahrhundert in einer kleinen Fischerstadt am Kaspischen Meer geboren. Sein Name war Reza Khan Pahlavi. Dieser sollte für die Region zu einer der bedeutesten Männer aufsteigen! Reza Khan kam aus einfachen Verhältnissen, der Vater war Fischer und seine Mutter Teppichknüpferin. Der Vater sparte sich das Geld vom Munde ab, um seinen Sohn auf eine Militärschule schicken zu können. Reza Khan benannte sich nun nach seiner Heimatstadt Pahlavi und trat der persischen Kavallerie bei. Dort wurde er in einem Eliteregiment, den persischen Kosaken, aufgenommen und stieg dort schnell auf: Reza Khan wurde einer der jüngsten Kosakenhetmane, die die persische Reiterei aufweisen konnte und schließlich wurde er in den Rang eines Brigadegenerals der regulären Armee gehoben. Im Jahre 1921 nahm er an einen Staatsstreich teil und das damalige turkmenische Herrscherhaus Persiens ernannte ihn zum Kriegsminister.

Im Jahre 1923 wurde Reza Khan zum Ministerpräsidenten Persiens ernannt und in dieser Eigenschaft setzte er im Jahre 1925 den letzten Turkmenen-Schah des Landes an und bestieg als Reza Khan Pahlavi Schah-in Schah den Pfauenthron Persiens ! Reza Khan war nun selbst Schah Persiens und begründete nun jene Dynastie, die im Iran bis zur muslimischen Revolution des Jahres 1979 herrschen sollte!

Reza Khan begann, die iranischen Aserbaidschaner zu unterdrücken und große Volksteile wurden kurzerhand zu "Turkmenen" erklärt - allein um das aseri-türkische Element im Land zu schwächen! Im allgemeinen galt aber der neue Schah als Reformer und er suchte den engen Schulterschluß mit Kemal Pascha Atatürk. Nach dessen Vorbild begann er, den Iran für den Westen zu öffnen. Doch im Verlaufe des zweiten Weltkrieges, er bezog nun offen Stellung gegen die alliierten Westmächte, mußte er im Jahre 1941 auf Druck der USA zugunsten seines Sohnes Mohammed Reza Schah abdanken. Dieser krönte sich nun selbst zum Schah und wurde zum letzten aseri-türkischen Herrscher Irans!


Mit dem Sturz des Schahs wurde auch in Persisch-Aserbaidschan das Islamische Recht eingeführt. Doch mit dem Fall der UdSSR forderten 1989 tausende von Aserbaidschaner (die westlichen Medien berichteten damals von rund 20 000 Teilnehmern) auf beiden Seiten der Grenzen die Wiedervereinigung beider Landesteile. (Zur gleichen Zeit wurde rund 850 000 Türken, Tataren und Gagausen aus Bulgarien vertrieben, die dann Zuflucht in der Türkei fanden - die Aseri riefen alle türkischsprachigen Völker zur uneingeschrängten Solidarität mit den verfolgten Stammesbrüder auf! Nord-Aserbaidschan, die Tataren und alle anderen türkischen Stämme dachten sogar an eine Wiedereinführung der arabischen Schrift nach!!!)


Zwischenzeitlich gibt es zwei große aseri-türkische Opositions-Bewegungen im Iran: 1. Die "Nationale Erneuerungsbewegung Südaserbaidschans", die eng mit der herrschenden Partei der Republik Aserbaidschan liiert ist, und zum 2. die "National-Liberale Befreiungsbewegung Südaserbaidschans", die auf pro-westlichen Kurs ist.