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Arbovirus

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Als Arboviren (Akronym für engl. arthropod-borne virus(es)) bezeichnet man Viren, die durch Arthropoden (Gliederfüßer) übertragen werden; die von ihnen ausgelösten Erkrankungen werden als Arbovirosen zusammengefasst. Der Name leitet sich von "arthropod borne viruses" ab. Es handelt sich um eine künstlich zusammengefasste Gruppe ohne nähere Beziehungen innerhalb der Virus-Taxonomie.

Die Gruppenzugehörigkeit ergibt sich allein durch den Übertragungsweg: Arboviren vermehren sich in Wirbeltieren, werden während der Virämie durch blutsaugende Insekten oder Zecken aufgenommen und durch Biss oder Stich auf weitere empfängliche Wirbeltiere übertragen. Die Überträger (Arthropoden) erkranken nicht an den aufgenommenen Viren.

Vorkommen

Mehr als 350 verschiedene Arboviren sind bekannt, davon sind circa 50 auf den Menschen übertragbar. Hauptverbreitungsgebiet sind die Tropen. Auch in Europa sind mehrere auf den Menschen übertragbare (humanpathogene) Arboviren bekannt: Tahyna-, Sindbis- und West-Nil-Virus, vermutlich auch das Usutu-Virus.

Vermehrung

Arboviren können in Zecken und Moskitos jahrelang bzw. lebenslang überleben. Reservoirwirte sind Haus- und Wildtiere wie Vögel, Nagetiere, Schafe, Rinder, Affen usw. Der Mensch ist häufig nur Zufallswirt und dient dann nicht als Reservoir. Durch ökologische Veränderungen (Migration, Verschleppung von Tieren, Waldrodungen, Klimaveränderungen usw.) haben sich einige Arbovirosen in den letzten Jahren über ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet hinaus ausgebreitet. Zu den Überträgern (Vektoren) gehören Schildzecken (Ixodidae), Lederzecken (Argasidae), blutsaugende Stechmücken (Culicidae), Gnitzen (Ceratopogonidae) und Sandmücken.

Liste der auf den Menschen übertragbaren Arboviren (Beispiele)

Familie Togaviridae

Familie Flaviviridae

Familie Bunyaviridae

Familie Reoviridae