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Vogelabwehr

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Stadttauben (Columba livia f. domestica)
Netze können Tauben oft nicht am Landen und Nisten auf Objekten hindern.
Vogelabwehrspitzen auf dem Schriftzug eines Firmengebäudes.

Die Vogelabwehr ist ein Ausdruck aus der Schädlingsbekämpfung und umschreibt alle Methoden, ungewollte Vögel zu vergrämen oder sie am Landen und Nisten zu hindern.

Gründe zur Vogelabwehr

  • Vögel verursachen starke Verunreinigungen an Statuen, Denkmälern sowie Gebäuden und können das Stadtbild in nicht unerheblichem Maße verunstalten.
  • Durch Nistmaterial und Kot verstopfte Dachrinnen führen zu gravierenden Bauschäden wie dem Eindringen von Feuchtigkeit und Folgeschäden wie dem Befall von Hausschwamm.
  • Vögel können Ernteschäden verursachen: z.B. durch Anpicken von Trauben im Weinbau. Insbesondere in der Nähe von Hochspannungsleitungen oder ähnlichen bevorzugten Sitzpositionen von Vogeln befürchten Winzer größere Risiken durch Vogelfraß. Schadenshäufungen sind allerdings selten. Studien oder statistisch gesicherte Nachweise über relevante wirtschaftliche Schäden durch Vogelfraß gibt es nicht.[2]

Abwehrmaßnahmen

Je nach Ausgangssituation werden unterschiedliche Abwehrmaßnahmen oder eine Kombination unterschiedlicher Abwehrmaßnahmen angewendet. Besonderheiten der zu schützenden Gebäude und Anlagen müssen bei der Auswahl der Abwehrmaßnahmen einbezogen werden. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen folgenden Maßnahmen:

Physikalische Maßnahmen

  • Netze
  • Gitter
  • Vogelabwehrspitzen
  • Spanndrahtsysteme
  • Elektroabwehranlagen
  • Vogelattrappen, also die täuschend ähnliche Nachbildung von Vögeln, meist in der Form von Raubvögeln
  • Vogelscheuchen

Akustische Maßnahmen

Akustische Vogelabwehrmaßnahmen werden oft auf großen, offenen Flächen verwendet, z.B. in der Landwirtschaft, im Weinbau und in der Vogelschlagabwehr auf Flughäfen. Der hohe Pfeifton von Ultraschallgeräten soll die Vögel abschrecken, kann aber unter Umständen auch von Menschen gehört werden.[3] Akustische Maßnahmen wie Knallgeräte, Schall- und Ultraschallgeräte und Vogelschreigeräte sind umstritten und können beispielsweise bei automatischer Dauerbeschallung zu Auseinandersetzungen mit den Anwohnern führen. Auch ist noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen, ob und inwieweit die Beschallungsmaßnahmen einen schadensmindernden Effekt haben.[4]

Chemische Maßnahmen

Früher wurde - besonders in der Landwirtschaft - oft mit vergiftetem Futter oder Getreide gearbeitet, das ist heute aber in vielen Ländern verboten.

Optische Maßnahmen

Versuche mit verschiedenen Vögeln haben gezeigt, dass insbesondere grünes Laserlicht einen Fluchtreflex auslöst, wenn die Tiere direkt von einem ansonsten ungefährlichen Laserstrahl getroffen werden. Insbesondere auf Flughäfen werden die Laser zur Vermeidung von Vogelschlag eingesetzt. [[1]]


Vor- und Nachteile der einzelnen Vogelabwehrlösungen zeigt [2]

Einzelnachweise

  1. Gesundheitsgefährdung durch Schädlinge, abgerufen am 13. Oktober 2009
  2. Dokumentation einer Auseinandersetzung über präventive automatische Dauerbeschallung in Weinbergen, abgerufen am 13. Oktober 2009
  3. tagesanzeiger.ch – Mysteriöser Pfeifton in der City, Tages-Anzeiger vom 30. Dezember 2006, abgerufen am 13. Oktober 2009
  4. Dokumentation einer Auseinandersetzung über präventive automatische Dauerbeschallung in Weinbergen, abgerufen am 13. Oktober 2009