Primärmultiplexanschluss
Der Primärmultiplex-Anschluss ist eine Schnittstellendefinition im ISDN. Diese Schnittstelle bietet 30 ISDN-Nutzkanäle, während der Basisanschluss nur zwei Nutzkanäle bietet.
Jeder Zeitschlitz wird alle 125 µs (Mikrosekunde) (Wiederholfrequenz 8 kHz) mit jeweils 8 bit übertragen. Daraus ergibt sich für die Nutzkanäle eine Übertragungsrate von je 64 kbit/s.
Ein Nutzkanal wird oft mit B-Kanäle (von engl. Bearer) bezeichnet Vom Verständnis entspricht ein Nutzkanal einem Kommunikationskanal, z.B. einer Telefon-Gesprächsverbindung.
Im Primärmultiplex-Anschluss werden die Kanäle im Zeitschlitzverfahren übertragen, d.h. die Kanäle werden nacheinander übertragen. Zeitschlitz 0 dient der Synchronisation und Fehlerbehandlung mit CRC-Prüfsumme. In Zeitschlitz 16 werden die Daten zu Steuerung der ISDN-Kommunikation übertragen, und in den Zeitschlitzen 1 bis 15 und 17 bis 31 werden die Nutzkanäle übertragen. Danach fängt ein neuer Rahmen mit Zeitschlitz 0 an.
Eine elektrische Variante dieses Anschlusses wird mit "S2M" abgekürzt. Je Übertragungsrichtung wird für den S2M-Anschluss zwei Adern benötigt, ein S2M-Kabel besteht daher aus 4 Adern, die einen gemeinsamen, meist mehrlagigen Schirm besitzen. Die Leitungscodierung beim S2M-Anschluss ist ternär, d.h. es gibt drei elektrische Zustände. Dadurch benötigt die S2M-Schnittstelle je Übertragungsrichtung eine Bandbreite von jeweils nur etwa 1 MHz, während die übertragene Bitrate 2048 kbit/s (2 Mbit/s) beträgt.