Geiselnahme am Norrmalmstorg
Das Geiseldrama am Norrmalmstorg ereignete sich vom 23. bis 27. August 1973 in der damaligen Kreditbanken auf dem Platz Norrmalmstorg in Stockholm. Das Drama war eine der ersten Kriminalfälle, über die die schwedischen Medien live berichteten. Es trug zu Clark Olofssons Berühmtheit bei und anschließend gab der Psychiater Nils Bejerot einer Überlebensstrategie der Geiseln den Namen Stockholm-Syndrom.
Der Verlauf des Dramas

Der Raub begann, als Jan Erik „Janne“ Olsson, ein Gefangener auf Freigang, in die Kreditbank am Norrmalmstorg im Stadtzentrum von Stockholm ging. Die Polizei wurde gerufen und folgte ihm in die Bank. Bei einem Schusswechsel wurde einer der beiden Polizisten verletzt.
Olsson nahm vier Personen als Geiseln (Birgitta Lundblad, Elisabeth Oldgren, Kristin Enmark und Sven Säfström) und forderte, dass der in ganz Schweden bekannte Verbrecher Clark Olofsson aus dem Gefängnis zu ihm gebracht werden sollte. Er forderte außerdem drei Millionen Kronen, schusssichere Westen, Helme, zwei Waffen und ein Fluchtfahrzeug.
Die Bankräuber und ihre Geiseln verbarrikadierten sich dann in der Bank. Am 26. August bohrte die Polizei ein Loch in das Dach, durch das sie zunächst eine Kamera einführte. Am 28. August wurde durch dieses Loch Gas in die Bank eingeleitet und das Drama dadurch beendet. Niemand kam dabei zu Schaden.
Bei zwei Gelegenheiten telefonierten Olofsson, Olsson oder eine der Geiseln mit dem damaligen Ministerpräsidenten Olof Palme.
Verurteilung
Janne Olsson wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt und kam nach acht Jahren frei. Er hat sich nach dem „Drama vom Norrmalmsplatz“ nie wieder strafbar gemacht. Er lebt heute in Thailand mit seiner Frau und Familie.
Clark Olofsson wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt, später jedoch freigesprochen, da seine Teilnahme an der Geiselnahme nicht freiwillig war.[1]
Sonstiges
Das Geiseldrama am Norrmalmstorg wurde 2003 von Håkan Lindhé unter dem Titel „Norrmalmstorg“ (internationaler Titel „The Stockholm Syndrome“) verfilmt.[2]