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Zugspitze

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Vorlage:Bergtabelle Start Vorlage:Bergtabelle Koordinaten Vorlage:Bergtabelle Erstbesteigung Vorlage:Bergtabelle LeichtesteRoute Vorlage:Bergtabelle Ende Die Zugspitze ist mit 2962 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Berg Deutschlands und einer der 25 höchsten Berge Österreichs.

Lage und Umgebung

Die Zugspitze gehört zum Wettersteingebirge in den Nördlichen Kalkalpen und ist Grenzberg zwischen Deutschland und Österreich. Ihren Namen erhielt die Zugspitze durch die vielen Lawinenzüge (Lawinenstriche) am Nord-Fuß an ihren Steilhängen.

Am Zugspitzmassiv treffen der Wetterstein-Hauptkamm (Grenze zwischen Österreich und Deutschland), der Blassenkamm und der Waxensteinkamm zusammen. Das Massiv trägt zwei der wenigen deutschen Gletscher, den Schneeferner und den Höllentalferner.

Auf dem Zugspitzplateau (ein sich sanft abdachendes Karrenfeld oberhalb des Reintals, Zugspitzplatt genannt) findet sich Deutschlands höchstes und einziges Gletscher-Skigebiet. Der Gipfel beherbergt das Münchner Haus, eine berühmte Alpenvereinshütte, und seit mehr als hundert Jahren eine meteorologische Station, die unter anderem im Rahmen des GAW-Programms klimarelevante Daten erfasst.

Der Gipfel ist mit der Eibsee-Seilbahn, der Bayerischen Zugspitzbahn (Zahnradbahn) oder der Tiroler Zugspitzbahn erreichbar.

Die Zugspitze besitzt außerdem Deutschlands höchstgelegene Postfiliale.

Geschichte

Die Zugspitze wurde erstmals 1590 namentlich erwähnt. In einer Beschreibung der Grenze zwischen der Grafschaft Werdenfels und Österreich heisst es, dass selbige "von dem Zugspiz und über dem Derle in Derlers Kopf, folgendts grad durch in die Loisachbrüg" verlaufe. Selbst 200 Jahre später war der Name noch so unbekannt, dass er im 1796 erschienenen "Reise-Atlas von Baiern" nicht erwähnt wurde. Die Einheimischen lebten von der Viehzucht und vom Holzhandel, das hohe Zugspitzmassiv spielte weder wirtschaftlich noch touristisch eine Rolle.

Im 19. Jahrhundert erwachte schließlich das Interesse an einer Erschließung des Massivs. Am 7. August 1807 startete die erste dokumentierte Expedition von Partenkirchen aus in Richtung Zugspitze: François Gabriel Graf von Bray, Präsident der Regensburger Botanischen Gesellschaft, der Botaniker Kaspar Graf von Sternberg, Professor Charles François Duval, Generalmajor Reinhard Friedrich Freiherr von Werneck und zwölf Einheimische als Führer und Träger. Ziel der Expedition war es, den Verlauf sowie die Temperatur-Entwicklung der Partnach bis zu ihrer Quelle am westlichen Ende des Reintals zu erforschen, sowie die Botanik der Region zu erkunden. In Graf Brays Bericht der Expedition wird jedoch die Zugspitze, welche die Mannschaft in knapp vier Kilometern Entfernung gesehen haben muss, mit keinem Wort erwähnt.

Die Erstbesteigung

Der Leutnant Josef Naus bestieg im Auftrag des Königlich Bairischen Topographischen Bureaus zusammen mit dem Messgehilfen Maier und dem Bergführer Joh. Georg Deutschl am 27. August 1820 höchstwahrscheinlich als erster Mensch die Zugspitze. Möglich ist auch eine frühere Besteigung durch Einheimische, diese ist aber nicht nachgewiesen.

Am 7. Januar 1882 fand die erste Winterbesteigung durch F. Kilger, H. und J. Zametzer und H. Schwaiger statt.

Gipfelbesteigung

Steige auf die Zugspitze führen von Garmisch-Partenkirchen durch das Höllental, durch die Partnachklamm mit Anschluss in das Reintal und von Ehrwald auf der Tiroler Seite über die Westflanke. Der kürzeste Weg geht vom Eibsee über die Wiener-Neustätter-Hütte und das österreichische Schneekar über einen Klettersteig auf den Kamm und dann zum Münchner Haus.

Das Zugspitzmassiv von Nordosten aus

Die einfachste Route ist der Weg durch die Partnachklamm und das Reintal zum Zugspitzplatt und weiter auf den Gipfel (kurze versicherte Passagen im Gipfelbereich). Auf diesem Weg bieten die Bockhütte, die Reintalangerhütte und die Knorrhütte Rastmöglichkeiten. Ausserdem befindet sich über dem Reintal der Schachen mit dem Königshaus am Schachen. Je nach Kondition sind 8 - 10 Stunden einzuplanen.

Der Zugspitzgipfel um 1900 mit dem Münchener Haus und der "Meteorologischen Hochstation"

Ein wesentlich anspruchsvoller Weg führt von Hammersbach durch die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte. Dann weiter bis zum Talschluss, hier muss man über die Leiter und das Brett, einen Abschnitt mit Eisenleitern und Eisenstiften, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt. Danach geht es über den Höllentalferner und weiter auf einem versicherten Klettersteig über die Irmerscharte auf die Zugspitze. Man muss mit einer Gesamtzeit von 7-8 Stunden rechnen, wobei eine Übernachtung in der Höllentallangerhütte zu empfehlen ist.

Auf beiden Wegen sind bis zum Gipfel der Zugspitze 2.200 Höhenmeter zu überwinden, somit ist der Aufstieg auch für Trainierte eine Herausforderung.

Datei:Zugspitzgipfel 2004.jpg
Der Zugspitzgipfel 2004 mit moderner Bebauung

Eine bergsteigerische Herausforderung ist die Überschreitung des Jubiläumsgrats von der Alpspitze zur Zugspitze.

Luftbild der Zugspitz-Gipfelstation

Exakte Höhe

Lange Zeit schwankte die angegebene Höhe der Zugspitze zwischen 2960 und 2970 Metern. Der Wert 2962,06 m ergibt sich aus den neusten Messungen und wurde vom Bayerischen Landesvermessungsamt so bestätigt. Aus diesem Grund wird auch die Lounge des neuen Cafes auf der Zugspitze "2962" heißen.

Literatur

  • Hiebeler, Toni: Zugspitze - Von der Erstbesteigung bis heute; Mosaik Verlag, München; 1979; ISBN 3-570-00651-4
  • Schott, Heinrich: Die Zugspitze. Gipfel der Technik, Triumphe und Tragödien.; Süddt. Verlag, München; 1987; ISBN 3799163387
  • Wehrle, Charly: Das Reintal - Der alte Weg zur Zugspitze; Panico Alpinverlag, Köngen (Deutschland); 2002; ISBN 3-936740-01-1
  • Ulrich Doenike: Auf die Zugspitze. Ein Berg wird bezwungen. In: P.M. History 02/2004