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Burg Mellnau

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Burg Mellnau
Ostseite (2007)

Ostseite (2007)

Staat Deutschland
Ort Wetter-Mellnau
Entstehungszeit um 1248
Burgentyp Niederungsburg, Ortslage
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Erzbischöfe, Landgrafen, Ministeriale
Geographische Lage 50° 56′ N, 8° 45′ OKoordinaten: 50° 55′ 45,8″ N, 8° 44′ 53,5″ O
Burg Mellnau (Hessen)
Burg Mellnau (Hessen)

Die Ruine der Burg Mellnau befindet sich auf einem Berg oberhalb des Ortes Mellnau, einem Stadtteil von Wetter im Landkreis Marburg-Biedenkopf in Hessen.

Geschichte

Die Burg wurde urkundlich erstmals 1263 als „Elenhouch“ erwähnt und wurde danach meist als „Elnhoch“ bezeichnet. Der Name „Mellnau“ kam für die Burg erst um 1500 auf. Als Erbauer kommt der Mainzer Erzbischof Siegfried III. von Eppstein in Betracht, der die Burg als Ersatz für die zerstörte Burg Hollende um 1248 zum Schutz des Stiftes Wetter errichten ließ. Der 19 m hohe Bergfried wurde in den Jahren 1329—1331 erbaut.

In einer Vereinbarung zwischen Hessen und dem Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein im Jahre 1263 wurde u.a. festgelegt, dass die Burg im Machtbereich des Erzbistums verblieb.

Im „Rheinischen Zollkrieg“ zwischen König Albrecht I. und den Erzbistümern Köln, Mainz und Trier sowie dem Pfalzgrafen bei Rhein wurde die Burg 1301 vom Reichsvogt Ulrich I. von Hanau erobert. In der Folge wurde die Burg mehrfach verpfändet. 1342 löste der Mainzer Erzbischof Heinrich III. von Virneburg die Burg wieder ein.

1381 kam es zu einer erfolglosen Belagerung durch den Landgrafen Hermann II. von Hessen. Als Folge der Mainzer Stiftsfehde wurde 1464 der erzbischöfliche Anteil am Stift Wetter und damit auch die Burg Mellnau an die Landgrafen von Hessen verpfändet. Die Burg blieb danach hessisch und verlor ihre militärische Bedeutung. Sie wurde Lehen der Herren Milchling von Schönstadt, wurde aber ab 1510 nicht mehr mit Burgmännern besetzt, als der Sitz des hessischen Amtmanns in die Stadt Wetter verlegt wurde. Danach verfiel die nicht mehr genutzte Anlage allmählich. Mit der Allodifikation der Lehen im 19. Jahrhundert wurde die Burg Milchlingisches Privateigentum.

Anlage

Von der fast ovalen mittelalterlichen Kernburg ist heute noch weitestgehend die Ringmauer vorhanden. Im Süden wird die Ringmauer durch eine Toranlage unterbrochen. Im Norden ist – auf der Höhe des Bergfrieds – die Ringmauer zur Schildmauer ausgebaut. An der Ostseite der Ringmauer befindet sich die Ruine des Palas.

Der Bergfried – erbaut um 1329 – befindet sich freistehend im Nordteil der Kernburg. Er hat einen Durchmesser von 9,5 Metern und eine bis zu 3 Meter dicke Mauer.

Galerie

Literatur

  • Alexander Thon, Stefan Ulrich, Jens Friedhoff: „Mit starken eisernen Ketten und Riegeln beschlossen ...“. Burgen an der Lahn. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2000-0, S. 116-119.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen, ISBN 3-86134-228-6
  • Schlösser, Burgen, Alte Mauern, ISBN 3-89214-017-0
  • Handbuch der historischen Stätten, Band IV , ISBN 3-520-27403-5

Siehe auch