Zum Inhalt springen

Ahaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Juni 2005 um 08:58 Uhr durch 195.202.51.2 (Diskussion) (link Kulturatlas Westfalen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Stadtwappen der Stadt Ahaus Lage der Stadt Ahaus in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Borken
Fläche: 151,22 km²
Einwohner: 38.066 (31.Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 251 Einwohner/km²
Höhe: 36 bis 70 m ü. NN
Postleitzahl: 48683
Vorwahlen: 02561 bzw.
02567 (Ortsteil Alstätte)
Kfz-Kennzeichen: BOR
Gemeindeschlüssel: 05 5 54 004
Gliederung des
Stadtgebiets:
6 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
48683 Ahaus
Website: www.ahaus.de
E-Mail-Adresse: info@ahaus.de
Politik
Bürgermeister: Felix Büter (CDU)
Sitzverteilung im Rat
1999:
CDU: 25 Sitze
FW/UWG: 6 Sitze
SPD: 8 Sitze
Grüne: 2 Sitze
Wüllen unser Dorf: 2 Sitze
2004:
CDU: 23 Sitze
FW/UWG: 6 Sitze
SPD: 7 Sitze
Grüne: 1 Sitze
Wüllen unser Dorf: 2 Sitze
FDP: 2 Sitze

Ahaus ist eine Stadt im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt nahe der Grenze zu den Niederlanden an der Ahauser Aa.

Stadtgliederung

Ahaus besteht aus den Ortsteilen:

  • Ahaus
  • Alstätte
  • Graes
  • Ottenstein

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung des Adelssitzes "Haus an der Aa" datiert um 1030.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erhielt Ahaus die Stadtrechte. Die so genannte Herrschaft Ahaus fiel 1406 an die Fürstbischöfe von Münster.

Auf den 4. Oktober 1650 datiert der Besuch des neuen Fürstbischofs von Münster Christoph Bernhard von Galen. Auf dessen Veranlassung wurde auch 1653 die erste deutsche Fayence-Manufaktur in Ahaus gegründet. Diese wurde bereits 1657 wieder geschlossen. Es kam 1688 zum Abriss der alten Burg auf Veranlassung des Fürstbischofs Friedrich Christian von Plettenberg.

Der Neubau des barocken Wasserschlosses nach den Plänen des Ambrosius von Oelde wurde 1690 fertiggestellt. Die Gesamtanlage mit Gartenareal war 1718 fertig. 1763 bis 1767 datiert die Modernisierung des Schlosses unter der Leitung von Johann Conrad Schlaun. Errichtet wurden der gartenseitige Mittelrisalit und die Gartentreppe. Das barocke Wasserschloss zählt noch heute zu den zentralen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Nach dem Sieg über Napoleon fiel die Herrschaft Ahaus 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss an die Fürsten Salm-Salm und Salm-Kyrburg. Die Stadt kam 1813 unter preußische Herrschaft.

Der Stadtbrand vom 13. Oktober 1863 zerstörte die Stadt fast völlig.

Im Jahre 1881 erfolgte die Gründung einer Zündwarenfabrik. Zwei Jahre später wurde die Westfälische Jutespinnerei und Weberei gegründet. Ab 1944 befand sich in der Jutespinnerei am Ort ein Arbeitserziehungslager (AEL), in dem unter KZ-Bedingungen 627 Frauen ausgebeutet wurden. Die Bezeichnung für dieses AEL war "Arbeitszuchtlager für deutsche Bummelantinnen (AZL)" Im Zweiten Weltkrieg wurde das Wasserschloss durch einen Bombenangriff zerstört. 1949 wurde es durch Kreis und Stadt Ahaus wiederaufgebaut. Das Dorf Wüllen wurde 1969 zu Ahaus eingemeindet.

Im Zuge der Kommunalen Neugliederung wurden 1975 die Dörfer Alstätte, Graes, Ottenstein und Wessum eingemeindet. Die Stadt verlor dabei den Kreissitz an Borken.

Umstrittene überregionale Bekanntheit erlangte der Ort durch den dortigen Bau eines Brennelementezwischenlagers und die damit verbundenen Castortransporte dorthin.


Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Die Stadt hat eine mittelständische Wirtschaftsstruktur mit vielen Branchen.

  • Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 1,03%
  • Produzierendes Gewerbe 42,61%
    • Verarbeitendes Gewerbe, Bergbau 33,61%
    • Baugewerbe 9,00%
  • Handel, Gastgewerbe und Verkehr 22,98%
    • Handel 17,93%
    • Gastgewerbe, Verkehr, Nachrichtenübermittlung 5,05%
  • Sonstige Dienstleistungen 32,67%
    • Kredit- und Versicherungsgewerbe 2,20%
    • Grundstückswesen, Vermietung, Unternehmensdienstl. 8,32%
    • Öffentliche Verwaltung u.ä. 3,59%
    • Sonstige öffentliche und private Dienstleistungen 18,56%

Bildung und Kultur

Zu den seit 1952 stattfindenden Schlosskonzerten Ahaus, veranstaltet vom Kreis Borken und der Stadt Ahaus finden über das Jahr verteilt Konzerte führender Interpreten, vormehmlich Kammermusik im 1996 renovierten Fürstensaal des Schlosses statt.