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Aloisius von Gonzaga

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Aloisius von Gonzaga (* 9. März 1568 in Castiglione (bei Mantua, Norditalien), † 21. Juni 1591 in Rom) (eigentlich Luigi Gonzaga) gehört zu den in jungen Jahren gestorbenen Heiligen.

Aloisius wurde heiliggesprochen im Jahr 1726.

Leben

Luigi war Erstgeborener und damit erbberechtigter Sohn des Ferdinand Gonzaga, Markgraf von Castiglione, aus einer Nebenlinie der Familie Gonzaga. Er fiel schon als Kind durch seine intensive, von der Mutter beeinflusste Frömmigkeit auf. Mit zehn Jahren wurde er am Hofe der Medici in Brescia als Page verwendet. Anschließend war er am Hofe von König Philipp II. von Spanien tätig.

Starken Eindruck scheint auf Luigi der Kardinal von Mailand, Karl Borromäus, auf den jungen Mann gemacht zu haben. Im Jahre 1585 verzichtete Luigi zugunsten seines Bruders Rudolf auf das väterliche Erbe, die Markgrafschaft Castiglione.

Gegen den Willen seiner Familie trat er in den Orden der Jesuiten ein und wählte den Ordensnamen Aloisius (auch Aloysius). Er betrieb theologische Studien. Die Pflege Kranker lag ihm am Herzen. Er setzte sich dafür ein, dass auch Armen ein würdiges Begräbnis zuteil wurde.

Seine intensive Sorge um Kranke führte ungewollt zu seinem frühen Tode. Als in Rom eine Pestepidemie wütete, infizierte sich Aloisius und starb mit 23 Jahren.

Wirkungsgeschichte

Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurden jedoch andere Züge des Heiligen in den Mittelpunkt gestellt. Aus übergroßer Keuschheit habe er Frauen nicht einmal ins Gesicht gesehen und sei niemals der Sünde der Onanie verfallen. In dieser einseitigen Interpretationrichtung liegt wohl auch begründet, daß er heute nahezu jede Popularität verloren hat.

Verehrung

Aloisius wurde in der Auferstehungskirche in Rom bestattet. Bald nach seinem Tod wurde er als Heiliger betrachtet, und seine sterblichen Überreste wurden in die Kirche San Ignazio in Rom überführt, wo sie nun in einer Urne aus Lapis Lazuli in der Lanzelotti Kapelle ruhen. Sein Haupt wurde später in die Aloisius-Basilika in Castiglione delle Stiviere überführt. Er wurde nur 14 Jahre nach seinem Tod am 19. Oktober 1605 durch Papst Paul V. selig gesprochen. Am 31. Dezember 1726, wurde er zusammen mit einem weiteren Jesuiten Novizen, Stanislaus Kostka, durch Papst Benedict XIII heilig gesprochen. Der selbe Papst erklärte ihn im Jahre 1729 zum Schutzheiligen für junge Studenten. Im Jahre 1926 wurde er von Papst Pius XI zum Schutzheiligen der christlichen Jugend erklärt. Wegen der Art seines Todes wurde er immer als Schutzheiliger der Pestopfer betrachtet. In jüngster Zeit fühlten viele es angebracht dieses auf die AIDS-opfer auszudehnen. Er wird auch bei Augenleiden und bei sexuellen Anfechtungen angerufen.

In der Kunst wird er als junger Mann in einer schwarzen Soutane und weißem Kragen, oder als Page, dargestellt. Seine Attribute sind eine Lilie anspielend auf seine Keuschheit, ein Kreuz anspielend auf Frömmigkeit und Opfer, ein Schädel anspielend auf seinen frühen Tod und ein Rosenkranz, der auf seine Hingabe zur Jungfrau Maria hinweist.

Gedenktag

Am Todestag, dem 21. Juni, erinnert sich die Kirche des Heiligen. Die Hl. Aloisius ist Schutzpatron der Stadt Mantua.

Siehe auch: Liste von Heiligen, Liste der Seligen, Heiligenkalender