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Wiking Modellbau

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Wiking in Berlin ist ein bekannter Hersteller von Kunststoff-Modellautos, hauptsächlich im Maßstab H0 ("Ha-Null"), als Zubehör für Modelleisenbahnen (Trix, Märklin, Fleischmann, Roco).

Wiking startete bereits in den 30er Jahren mit dem Bau von Wasserlinien-Schiffsmodellen (Kriegs- und Handelsschiffe) aus Blei/Metall im Maßstab 1:1250. Nach dem Krieg etwa ab 1947 begann man neu zunächst mit Automodellen, die zum Teil nur aus einem Formteil bestanden und von unten hohl und deren Fenster teilweise bemalt waren (Maßstab 1:100). Die Achsen bestanden aus Draht mit flachgekniffenen Enden, sie waren in den noch heißen Kunststoff gequetscht und nicht beweglich, lediglich die Räder rollten auf den Achsen. Diese frühen Versionen werden von Sammlern auch "Quetschachser" genannt. Später bekamen die Modelle eine Bodenplatte und Rollachsen (Maßstab 1:90) und seit den frühen 60er Jahren sind Fensterscheiben aus einem durchsichtigen Kunststoff im Einsatz. Inneneinrichtungen verständigen in den 7oern das Bild. Heute kann die Firma teilweise Originallacke der Autofirmen auch für ihre Modelle verwenden (Maßstab inzwischen 1:87 => H0).

Die Wasserlinien-Schiffsmodelle produzierte man von 1949/50 an wieder, später zum Teil auch aus modifiziert als Veteranenserie. Etwa 1974/75 wurde diese Produktionslinie eingestellt. 1981 starb der Firmengründer, Friedrich Karl Peltzer, manche Sammler halten diesen Zeitpunkt für das Ende einer Ära (der Zeit der stilisierten Modelle, der Darstellung des Wesentlichen). 1982 wurde die Außenstelle Kiel geschlossen, wo o. g. Schiffe und auch Sondermodelle (größere Maßstäbe, Werbeaufträge) gefertigt wurden. Die Zweigstelle Buer, als Vorläufer von Kiel, war bereits 1953 aufgegeben worden. 1986 erfolgte der Umzug vom alten Stammhaus (Unter den Eichen) in die Industriestraße. Seit 1995 montiert man in Polen, 1999 kam China als Fertigungsstelle hinzu. Die heutigen Modelle vertreten eine andere Philosophie und haben sich dem Zeitgeschmack, den Marktgesetzen und den Mittbewerbern, wie Herpa, Brekina, etc. angepasst (von Peltzer geprägter Begriff: "Sklavischer Nachbau").

Die frühen und seltenen Modelle sind heutzutage teils teure Sammlerstücke geworden. Als eines der teuersten Stücke gilt ein für Thyssen gefertigtes Werbemodell, ein Mercedes L 5000 Tanksattelzug. Gehandelt worden ist dieses Modell m. E. jedoch noch nie, trotzdem wird dieses Modell mit ca. 7.500 EUR angegeben. Die "überlebene" Stückzahl, der bestimmt nicht großen Auflage, dürfte nicht mehr hoch sein. In Auktionen werden einzelne Modelle teilw. noch höher als die genannte Summe gehandelt, dieses gilt besonders für die großen Modelle (1:40 und größer). Jedoch dürften hier die besagten Auktionen eine eigene Dynamik aufweisen, die teilw. nicht unbedingt den wirklichen Wert der Modelle darstellt ("muss ich haben").

Nicht vergessen werden sollten auch die Spur-N-Modelle ab 1969, die auch einen Liebhaberkreis, nicht nur unter Modelleisenbahnern, haben.

Weitere Informationen kann man den verzeichneten Homepages entnehmen. Auch ein Besuch des hier verlinkten Sammlerforums bietet sich an.