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Ortolan

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Ortolan
Rohrammer
Rohrammer
Ortolan (Emberiza hortulana)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Vögel (Aves)
Vorlage:Ordo: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Vorlage:Subordo: Singvögel (Passeri)
Vorlage:Familia: Ammern (Emberizidae)
Vorlage:Genus: Emberiza
Vorlage:Species: Ortolan (E. hortulana)

Der Ortolan (Emberiza hortulana) ist eine Vogelart aus der Familie der Ammern (Emberizidae). Der Ortolan wird auch Gartenammer genannt.

Beschreibung

Der Ortolan hat einen graugrünen Kopf, eine gelbe Kehle und gelbe Augenringe. Die Unterseite ist grünbraun und der Schnabel rötlichbraun. Er ist 17 cm lang und 20-28 g schwer.

Er ernährt sich von Samen.

Der Ortolan ist ein ausgesprochener Zugvogel. Er überwintert im tropischen Afrika. Nach fünf Monaten Aufenthalt kehrt er im April oder Mai ins Brutgebiet zurück.

Lebensraum

Der Ortolan bewohnt fast den ganzen europäischen Kontinent, kommt jedoch über weite Strecken nur lokal vor. Er hat eine Vorliebe für trockenwarme Standorte (z.B.: terrassierte Weinberge, Trockenrasen, Kulturflächen und Felsensteppe.)

Brut

Der Ortolan ist ein Bodenbrüter, der zweimal im Jahr brütet. Das Gelege besteht aus 4 - 6 Eiern. Diese werden 10 - 14 Tage bebrütet. Die Nestlingdauer beträgt 10-15 Tage.

Bestand

Die Art gilt als gefährdet.

Sonstiges

Der Gesang des Ortolans soll Ludwig van Beethoven zur Fünften Symphonie inspiriert haben.

Ortolane gelten trotz massiver Fangverbote als Delikatesse. Bei der klassischen Zubereitung werden die Vögel in Alkohol ertränkt, dann gerupft und gebraten. Zum Verspeisen legt man sich eine große Stoff-Serviette über den Kopf, um allen Duft im Mund und an der Nase zu halten, um keine Nuance zu versäumen. Man nimmt den ganzen Vogel in den Mund und zerkaut ihn sorgfältig.

Als der krebskranke frühere französische Staatspräsident François Mitterrand spürte, dass sein Leben zu Ende gehe, ließ er sich im Kreis seiner engen Freunde Ortolane servieren. Alle aßen, mit Servietten über den Köpfen. Ein gebratener Ortolan blieb über, und Mitterand nahm auch diesen noch. Jegliche weitere Speise lehnte er ab, zwölf Tage später starb Mitterand. Die zwei Ortolane waren seine letzte Mahlzeit.

(Quelle: Frankfurter Allgemeine am Sonntag, Februar 2005)