Pfarr- und Klosterkirche (Handrup)
Die Pfarr- und Klosterkirche Handrup ist die einzige Kirche im emsländischen Handrup. Sie wurde 1927 errichtet und dient zum einen als Pfarrkirche für die katholische Pfarrgemeinde Herz-Jesu und zum anderen als Kirche des Herz-Jesu-Klosters mit dem Gymnasium Leoninum. Neben der Hesemannschen Wassermühle aus dem Jahr 1811 ist die Kirche die Sehenswürdigkeit von Handrup.
Geschichte
Alles begann damit, dass der Orden der Herz-Jesu-Priester beschloss ein neues Kloster mit einer Missionsschule zu gründen. Durch glückliche Umstände fiel die Wahl des Ortes auf Handrup. 1921 wurde dann der Grundstein des Klosters gelegt. Allerdings dauerte es einige Zeit, bis die Kirche fertig gestellt wurde. Erst am 7. April 1927 wurde diese durch Erzbischof Berning konsekriert. In der Herz-Jesu Kirche wurden immer wieder Mitglieder des Herz-Jesu Ordens zu Priestern geweiht. Am 3.2. des Kriegsjahres 1940 fand die erste Priesterweihe in der Herz-Jesu Kirche statt. Im Jahr 2000 wurde sie grundlegend renoviert.
Orgel
In der Kirche befindet sich eine Orgel der Firma Johannes Klais, Bonn, Opus 1012 aus dem Jahr 1951 mit 16 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Die Orgel hat einen einfachen Freipfeifenprospekt mit einer größeren Pfeifenmitra (Prinzipal 8') in der Mitte sowie einer kleineren davor, die sich links und rechts in zwei ansteigenden Pfeifenreihen zu den großen, in verschiedenen Grautönen gestrichenen Holzpfeifen des Subbaß 16', von denen je vier links und rechts den Prospekt nach außen ansteigend flankieren, fortsetzt. Hinsichtlich der Registerzahl ist zu beachten, daß im Pedal der Orgel der Gedacktbaß 8' die Fortsetzung des Subbaß 16' ist, Choralbaß 4' und Flachflöte 2' sind Fortsetzungen des Prinzipalbaß 8'. Die fünf Pedalregister werden also aus lediglich zwei Pfeifenreihen gebildet. Die einfache Gestaltung und die noch am Orgelbau der Romantik orientierte technische Ausführung (elektropneumatische Kegelladen, Tiefen- statt Höhenstaffelung der einzelnen Werke) sind charakteristisch für den Stil des katholischen Orgelbaus der Nachkriegszeit; Einflüsse der Orgelbewegung bzw. eine Orientierung hin zu Polyphonie und Literaturspiel sind hinsichtlich Disposition, technischer Anlage und Intonation noch nicht erkennbar. Trotz seines Alters, einer aggressiven Warmluftheizung sowie zumindest teilweisem Anobienbefall ist das aus bescheidenen Materialien (Preßspanplatten in der Verkleidung, Zinkpfeifen mit uneinheitlichen Labien) erbaute Instrument immer noch funktionstüchtig. Der Spieltisch weist die für die Erbauerfirma typischen Registerwippen und ergonomisch angenehme Gestaltung auf.
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- Koppeln: I/P, II/P, II/I, Sub II/I.
- Spielhilfen: Crescendowalze, freie Kombination 1/2/Handreg., Absteller Schalmey, Generalabsteller, Walze ab, Tutti.
Seelsorger der Herz-Jesu-Kirche
- Pater Liborius Clemens Tillmann (3. April 1921 – 31. März 1924)
- Pater Wilhelm Mai (1. April 1924 – 31. Juni 1926)
- Pater Bernhard Eucharius Müller (25. Juli 1926 – 10. August 1957)
- Pater Theo Sanders (1. September 1957 – 15. Februar 1964)
- Pater August Stemann (12. April 1964 – 9. August 1983)
- Pater Heinrich Lemper (23. August 1983 – 17. Mai 1992)
- Pater Karl Hogeback (seit 13. September 1992)
Daten zur Herz-Jesu Kirche
- Im Jahr 1923: Beginn des Baus der Kirche
- 3. Juli 1926: Richtfest
- 7. April 1927: Konsekration der Kirche durch Erzbischof Berning von Osnabrück.
- Die Gesamtbaukosten der Kirche mit Sakristei betrugen damals 129.367,09 RM. Das bedeutet pro umbauten Kubikmeter 18,- RM.
- Der Umbau in 1968 kostete 135.000,— DM
- Der Kostenvoranschlag für den Umbau 2000 lautet ca. 1.000.000,— DM. Mit dem Kirchenumbau wurde Mitte Mai 2000 begonnen und wurde Ende des Jahres beendet.
Weblinks
Koordinaten: 52° 34′ 4,5″ N, 7° 35′ 31,5″ O