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Ernst Hoffmann (Philosoph)

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Ernst Hoffmann (* 2. August 1912 in Elberfeld; † 23. August 2003 in Berlin) war ein Philosoph und Historiker in der DDR.

Der Vater von Ernst Hoffmann war Landtagsabgeordneter der SPD. Ernst Hoffmann trat 1930 dem KJVD bei. 1932 begann er ein Studium der Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Köln. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ging er nach Berlin, um sich am am illegalen Kampf gegen das NSDAP-Regime zu beteiligen und brach deshalb sein Studium ab. Im Oktober 1933 wurde er verhaftet, 1934 vor dem Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zwei Jahren und 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung Mitte 1936 setzte er den illegalen Kampf gegen das Naziregime fort. Als ihm wieder Verhaftung drohte, emigrierte er Ostern 1937 nach Prag. Dort wurde er Ende 1937 in die KPD aufgenommen. Im Mai 1938 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der FDJ.

Im November 1938, nachdem durch das Münchener Abkommen die Lage der Emigranten in der Tschechoslowakei gefährdet war, wurde Ernst Hoffmann vom zentralen Emigrationskomitee in Prag per Flugzeug nach London geschickt, um die Führungen fortschrittlicher britischer Jugendorganisationen dafür zu gewinnen, den Emigranten aus der Tschechoslowakei die Einreise nach Großbritannien zu ermöglichen. Etwa 60 Flüchtlinge konnten daraufhin mit der Eisenbahn durch Polen und dann mit dem Schiff nach England fliehen. Unter Ihnen befand sich auch der damalige Vorsitzende der FDJ, Adolf Buchholz, der die Verhandlungen mit den Jugendorganisationen weiterführte. Ernst Hoffmann übersiedelte im Dezember 1938 nach Manchester und war dort am Aufbau der FDJ beteiligt. Er begann ein Studium der Chemie, das er aber wiederum abbrechen musste, da er 1940 als „Feindlicher Ausländer“ in Huyton interniert wurde. Nach der Entlassung 1941 arbeitete er als Betriebsstatistiker und war in der britischen Gewerkschaft aktiv. Ab 1942 war er Funktionär der Landesgruppe Deutscher Gewerkschafter in Großbritannien.


Im Oktober 1946 kehrte er nach Ost-Berlin zurück und trat in die SED ein. Er wurde persönlicher Mitarbeiter von Paul Wandel. 1948 nahm er am ersten Dozenten-Lehrgang für Philosophie an der Parteihochschule Karl Marx teil. Anschließend wurde er stellvertretender Abteilungsleiter für Philosophie am Forschungsinstitut für wissenschaftlichen Sozialismus beim Parteivorstand der SED (ab September 1949 Marx-Engels-Lenin-nstitut.), später stellvertretender Leiter des Instituts. 1950 wurde er Leiter des Sektors Hochschulen und Wissenschaft der Abteilung Propaganda des ZK der SED.Er war im Zentralkomitee verantwortlich für die 2. Hochschulreform in der DDR. Gleichzeitig war er Dozent für Philosophie des dialektischen und historischen Materialismus an der Hochschule für Planökonomie in Berlin-Karlshorst. 1950/51 philosoph. Arbeit, u. a. 2. Hauptreferat der Jenenser Logik-Konferenz im Nov. 1951; 1952 auf Beschluß des ZK der SED Prof.-Titel für Philos., verliehen durch das neue Staatssekr. für Hochschulwesen; stellv. Ltr. des Lehrstuhls Geschichte Dtl. u. der dt. Arbeiterbew. (Ltr. —> Hermann Matern) am IfG beim ZK der SED; 1958 - 62 stellv. bzw. amt. Dir. des IfG; nach Ablösung 1962 Prof. für Theorie u. Methode der Geschichtswiss. an der HU Berlin, 1977 em.; 1972 VVO; 1982 KMO; gest. in Berlin.

Publ.: zahlr. Artikel u. a. in »Einheit«, »Neue Welt« u. Ztschr. für Geschichtswiss.; anläßl. des 70. Geburtstags Artikelsammlungen mit Lebenslauf u. Bibl.: Rev. u. proletar. Partei in der dt. Geschichte. Berlin 1982 (hrsg. von der AfG); Gesellschaftsformation in Theorie u. Geschichte. Berlin 1983 (hrsg. von der HU Berlin).

Literatur