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Třebušín

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Třebušín (deutsch Triebsch) ist eine Gemeinde mit 456 Einwohnern im Okres Litoměřice, Tschechien. Sie liegt 8,5 km nordöstlich der Stadt Litoměřice (Leitmeritz) im rechtselbischen Teil des Böhmischen Mittelgebirge.

Der Ort im Tal der Lanabaches wird im Norden überragt von der 535,8 m hohen Klingsteinfelskuppe des Kalich (Kelchberg) mit den Ruinen der Burg Kelch. Südöstlich befindet sich der 451,1 m hohe Trojhora (Dreiberg). Am Teich Machčák im Süden Třebušíns wurde ein Campingplatz und Freibad geschaffen. Das Schloss wird heute als Hotel (Schlosshotel Hubertus) genutzt. Das Ortsbild wird von böhmischen Umgebindehäusern geprägt.

Westlich des Ortsteils Řepčice (Rübendörfel) liegt die 593,8 m hohe Panna (Jungfrau), auf der ebenfalls Reste einer Burg zu finden sind. Nordöstlich von Kotelice (Kutlitz) erhebt sich der 435,3 m hohe Litýš (Litaisch), auch dieser Ausläufer des Geltschbergmassivs war einst von einer Burg gekrönt, von der jedoch nur noch wenig erhalten geblieben ist.

Geschichte

Der Ort Trebusici wurde wahrscheinlich vor 1050 gegründet. Aus einer Urkunde vom 1257, die eine Abschrift eines Originals von 1050 darstellt, geht hervor, dass zu jener Zeit bereits ein Kloster der Johanniter und eine Klosterkirche bestanden. Besitzer des Ortes war seit 1169 der Kastellan von Leitmeritz, Bleh von Trebussen, ein Verwandter Hroznatas. Der Magnatenhof Blehs befand sich Triebsch. Hroznata selbst besaß Pitschkowitz und Plahow, sein Bruder Hroznata Crispus war der Besitzer von Ploschkowitz. Nach 1197 übernahm der Deutschritterorden den Herrschaftssitz, der 1288 Teil der Kommende Pitschkowitz wurde. Die Bedeutung von Triebsch lag darin, dass der Ort am damals wichtigen Zittauer Weg, einem Handelsweg von Leitmeritz nach Zittau lag. 1496 wurden Johann von Wartenberg Besitzer von Triebsch, und der Orts blieb bis 1540 im Besitz der Wartenberger. 1575 starb der nächste Besitzer, Ulrich Dubansky von Duban, das Gut Triebsch wieder von Ploschkowitz losgelöst und kam in den Besitz des Ulrich Hostakowsky von Arklebitz. 1600 starb diese Adelsfamilie aus und Triebsch ging an die Kapler von Sulewitz über. Nach der Schlacht am Weißen Berge wurde der Besitz des Emil Kapler von Sulewitz konfisziert und an Dr. Paul Wenzelius von Bochau verkauft. Während des Dreißgjährigen Krieges fielen die Schweden ein und zerstörten das Schloss. 1649 folgte eine Pestepidemie, die fast die gesamte Einwohnerschaft ausrottete. Die erste Dorfschule wurde 1660 eingerichtet und für alle Kinder des Dorfes eine Schulpflicht eingeführt. Sie galt als Muster für alle böhmischen Dorfschulen. Im Jahre 1680 gelangte die Herrschaft Triebsch durch Heirat an Franz Karl Kressl von Qualtenberg. Der Dekan und spätere Bischof von Leitmeritz, Ferdinand Kindermann, liess im gleichen Jahre mit finanzieller Unterstützung Kressls in Triebsch ein neues größere Schulhaus errichten.

1710 entstand nach Plänen von Octavian Broggio das neue Schloss, das von einem gestalteten Schlossgarten umgeben wurde. Vor dem Schloss ist 1726 auf dem Dorfplatz eine mit einem Kreuz verzierte Pestsäule aufgestellt worden. Die barocke St. Nikolauskirche wurde ebenfalls 1710-1711 durch den Gutsherrn, Freiherrn von Qualtenberg, an der Stelle ihres Vorgängerbaus aus dem Jahre 1352 erbaut. Sie wurde 1724 durch die kleine Kapelle ergänzt, die dem Hl. Johannes Nepomuk gewidmet ist. Das Pfarramt aus dem Jahre 1713 ist ebenfalls im barocken Stil errichtet. 1802 gelangte Triebsch durch Erbschaft in den Besitz der Freiherren von Puteani und ab 1913 durch Verkauf an die Familie Männel. 1873 brannte bei einem Großfeuer der Nachbarort Kelch zu großen Teilen nieder.

Die Bewohner von Triebsch lebten vorrangig vom Ackerbau, dem Obstanbau und dem Hopfenbau. Schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts war Triebsch eine Sommerfrische und hatte 1890 540 Einwohner. Im Jahre 1928 erfolgte die Eingemeindung des Dorfes Kelch.


Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Třebušín gehören die Ortsteile und Wohnplätze Dolní Týnec (Niedertenzel), Domky pod Trojhorou (Dreiberghäusel), Horní Týnec (Obertenzel), Kalich (Kelch), Klokoč (Klokotschhäusel), Kotelice (Kutlitz), Peklo (Pöckel), Řepčice (Rübendörfel), Všeradiště (Wscheratsch) und Zababeč (Sababsch).