Bahnstrecke Jüterbog–Röderau
Jüterbog–Falkenberg (Elster)–Röderau–(Riesa) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 6133 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 204 Jüterbog–Falkenberg (Elster) 213 Falkenberg (Elster)–Riesa | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 120 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Jüterbog–Riesa ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Sie verläuft von Jüterbog über Falkenberg (Elster) nach Röderau. Dort verzweigt sie sich in einem Bogendreieck und mündet in die Hauptbahn Leipzig–Dresden in Richtung Riesa beziehungsweise Dresden. Im Abschnitt Jüterbog–Falkenberg ist die Strecke eingleisig, im Abschnitt Falkenberg–Riesa zweigleisig.
Geschichte
Vorgeschichte und Bau
Die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft war im 19. Jahrhundert für mehr als vier Jahrzehnte eines der bedeutendsten Eisenbahnunternehmen Deutschlands. Ein besonderes Anliegen war für sie die Verbindung Berlin–Dresden. Nach einigen Verzögerungen wurde die Strecke in zwei Etappen 1848 eingeweiht. Sie verbindet Jüterbog an der 1841 eröffneten Stammstrecke der Anhalter Bahn, der heutigen Bahnstrecke Berlin–Halle, mit Röderau bei Riesa, wo die Strecke an die Leipzig-Dresdner Eisenbahn angebunden wurde.
Seit 1871 kreuzt die Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn in Falkenberg die Strecke Jüterbog-Röderau. Ein Eisenbahnknoten mit einem großen Turmbahnhof entstand.
Betrieb
Die Strecke diente vor allem dem Verkehr von Berlin nach Dresden. 1875 bekam sie Konkurrenz durch die direkte Bahnstrecke Berlin–Dresden der Berlin-Dresdner Eisenbahn, die beide Städte auf der zwölf Kilometer kürzeren Strecke über Elsterwerda verband. Bis Ende des Zweiten Weltkrieges teilten sich beide Strecken den Fernverkehr. Die meisten über Falkenberg fahrenden Züge wurden in Röderau geteilt, ein Abschnitt fuhr weiter nach Chemnitz, der andere nach Dresden.
Mit der Teilung Berlins fuhr der Fernverkehr nach Berlin nicht mehr zum Anhalter Bahnhof, sondern über den Berliner Außenring in den Ostteil Berlins. Damit war die Führung über die Anhalter Bahn für die Dresdener Züge ein Umweg, es ging dorthin fortan ausschließlich über Elsterwerda. Über Falkenberg verblieben einige Schnellzüge nach Chemnitz (ab 1953 Karl-Marx-Stadt). Nach dem Ausbau der Bahnstrecke Riesa–Elsterwerda verschwanden Anfang der 1970er auch diese Züge von der Strecke über Falkenberg. Sie diente nur noch dem Güter- und Regionalverkehr. Einziger höherwertiger Zug war ein Eilzug Dresden–Falkenberg–Dessau (später Köthen) und zurück an Freitagen und Sonntagen.
Nach der Wende verbesserte sich für den Nordabschnitt Jüterbog–Falkenberg die Anbindung an Berlin. Die Züge wurden vertaktet und direkt nach Berlin durchgebunden. Die Nachfrage auf dem Südabschnitt über die Landesgrenze nach Riesa nahm dagegen mehr und mehr ab. Zum Dezember 2004 wurde der Personenverkehr auf diesem Abschnitt durch den Verkehrsverbund Oberelbe abbestellt. Ein Jahr später gab es noch einmal kurzzeitig Personenfernverkehr auf diesem Abschnitt. Wegen Bauarbeiten an der Strecke Berlin–Elsterwerda wurde im Winterfahrplan 2005/2006 die InterRegio-Linie 14 (die letzte deutsche InterRegio-Linie) zwischen Berlin und Chemnitz via Falkenberg umgeleitet. Die Züge verkehrten zwischen Riesa und Berlin-Schönefeld Flughafen ohne Halt.
Bedingt durch Bauarbeiten wurden bis September 2006 weitere Fernzüge über die Strecke Röderau–Falkenberg–Jüterbog umgeleitet, darunter viele EuroCity-Züge der Linie Berlin–Dresden–Prag. Besonders im südlichen Abschnitt wirkten sich verschiedene Langsamfahrstellen negativ auf die Pünktlichkeit der Züge aus, beispielsweise konnte der Bahnhof Neuburxdorf nur mit 20 km/h durchfahren werden.
Heutige Situation
Der Abschnitt Jüterbog–Falkenberg wird heute alle zwei Stunden mit den Regionalexpresszügen der Linie RE5 mit Berlin verbunden. Auf dem Südabschnitt gibt es heutzutage keinen planmäßigen Personenverkehr mehr, nur noch Güterzüge. Vermutlich wird die Strecke künftig, mit Beginn des geplanten Ausbaus der Strecke Berlin–Dresden, verstärkt von umgeleiteten Fernzügen (EC Hamburg–Berlin–Dresden–Prag) genutzt werden.
Die Zukunft, namentlich des Südteils, ist unsicher. Es gibt allerdings immer wieder Vorschläge, angesichts der Schwierigkeiten beim Ausbau der Dresdner Bahn stattdessen den relativ kurzen Abschnitt Jüterbog–Röderau auszubauen und die Züge Berlin–Dresden über diese Strecke zu führen. Dies hätte den Vorteil, dass Jüterbog und der wichtige Umsteigebahnhof Falkenberg/Elster wieder ans Fernverkehrsnetz angeschlossen werden könnten.
Weblinks
- Anhalter Bahn auf bahnstrecken.de
- Video-Link: InterRegio durchfährt Röderau auf MyVideo.de