Black Jack (Manga)
Black Jack (jap. ブラック・ジャック burakku jakku) ist eine Manga-Serie des japanischen Zeichners Osamu Tezuka. Sie zählt zu den einflussreichsten japanischen Comics der 1970er-Jahre. Der Manga, der mehrmals verfilmt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde, umfasst über 4.700 Seiten und lässt sich dem Seinen-Genre zuordnen.
Handlung
Black Jack ist ein Arzt ohne Lizenz und der beste Chirurg der Welt. Allerdings hat er erstaunliche medizinische Fähigkeiten, für deren Einsatz er hohe Summen verlangt, um so von den Menschen in der Umgebung der Kranken eine besondere Auseinandersetzung zu erzwingen. Durch die hohen Geldsummen werden sie zwangsläufig vor die Wahl gestellt, ob und wie viel ihnen ihre Gesundheit oder ihr Leben oder das ihrer Angehörigen wert sind.
Seine kleine Begleiterin, namens Pinoko (abgeleitet von Pinocchio) war ein siamischer Zwilling von einem seiner Patienten den Black Jack erfolgreich operierte. Das Kleine Mädchen sagt von sich daß sie 18 Jahre alt sei.
Die Handlung besteht aus 242 ineinander abgeschlossenen Geschichten.
Hintergründe
Osamu Tezuka war selbst gelernter Arzt. Er selbst sagte, wenn er anstatt eines Manga-Zeichners ein Arzt geworden wäre, hätte er versucht, so wie Black Jack zu sein. [1] In dem Manga konnte er sein medizinisches Wissen verarbeiten. Teilweise werden über mehrere Seiten hinweg reale oder erfundene Krankheiten erklärt und Operationen detailliert gezeigt.
Veröffentlichungen
Black Jack erschien in Japan von November 1973 bis Oktober 1984 in Einzelkapiteln im wöchentlich erscheinenden Manga-Magazin Shōnen Champion, in dem zur selben Zeit unter anderem auch Shinji Mizushimas Dokaben veröffentlicht wurde. Von Mai 1974 bis November 1994 fasste der Akita-Shoten-Verlag diese Einzelkapitel auch in 25 Sammelbände zusammen. Die Manga-Serie wird bereits seit den 1970er-Jahren mehrmals in verschiedenen Formaten und mit verschiedenen Sammelbandanzahlen neu aufgelegt.
Die Manga-Serie wurde unter anderem ins Chinesische, Koreanische, Thailändische, Englische, Französische, Italienische und Spanische übersetzt.
Auszeichnungen
Bei der ersten Verleihung des Kodansha-Manga-Preises im Jahr 1977 wurde Black Jack gemeinsam mit einer anderen Manga-Serie Tezukas, Mitsuma ga tōru, in der Kategorie Seinen ausgezeichnet.
Verfilmungen
Der renommierte Anime-Regisseur Osamu Dezaki, der unter anderem durch Animes wie Ashita no Joe und Die Schatzinsel bekannt geworden war, verfilmte den Manga 1993 in Form einer zehnteiligen Original Video Animation. Im November 1996 folgte ein 105-minütiger Kinofilm, ebenfalls unter der Regie Osamu Dezakis.
Von Oktober 2004 bis März 2006 lief auf dem japanischen Fernsehsender Yomiuri TV eine 61 Episoden umfassende Anime-Serie auf Basis des Mangas, bei der Osamu Tezukas Sohn Makoto Tezuka Regie führte. Am 17. Dezember 2005 kam der Film Black Jack: Futari no Kuroi Isha (ブラック・ジャック ふたりの黒い医者) in die japanischen Kinos, wo er eine Woche in den Top 10 der erfolgreichsten Filme der Woche in Japan vertreten war. [2] Seit April 2006 wird die Fernsehserie unter dem Titel Black Jack 21 ausgestrahlt.
In allen Verfilmungen sprach Akio Ōtsuka die Rolle des Black Jack und Yuko Mizutani die der Pinoko.
Black Jack - OVA
Fernsehserie |
Dieser Anime wurde auch in deutsch synchronisiert.
- Teil 1: Iceberg, Chimaera Man (Infection): Der Milliardär Mr. Crossword leidet seit 7 Jahren unter krampfartigen Schmerzen und kann diese nur durch Trinken von viel Wasser lindern, was er kurz darauf wieder ausscheidet. Die Menschen die unter dieser Krankheit auf der isolierten Insel leiden, sterben am Ende indem sie blaues Feuer spucken.
- Teil 2: A Funeral, The Procession Game (Infection): Ein Mädchen liegt im Koma und deren Freundin verliert häufiger das Bewußtsein. Der Besitzer des Krankenhauses indem das Mädchen liegt muß für die Kosten des Dr. Black Jack aufkommen, da er Mitschuld am Zustand der beiden Mädchen ist.
- Teil 3: Decoration of Maria and Her Commrades (Trauma): General Cruz, ein Freiheitskämpfer aus dem kleinen Land Ortega wurde im Krieg verletzt und leidet an Schilddrüsen-Krebs. Seine hübsche Tochter Maria übernimmt die Kosten der Behandlung. Doch werden sie von amerikanischen Truppen verfolgt die Cruz aus dem Weg räumen möchten.
- Teil 4: Anorexia, The Two Dark Doctors (Trauma): Eine junge und hübsche Schauspielerin leidet an Appetitlosigkeit bzw. Magersucht und bekommt am ganzen Körper merkwürdige rote Flecken. Zuletzt kann sie weder Essen noch Trinken bei sich behalten. In dieser Serie spielt auch Dr. Kiriko (auch Dr. Tod genannt) eine Rolle der für viel Geld Sterbehilfe leistet. In diesem Fall jedoch verhilft er zur Aufklärung des Falles.
- Teil 5: The Owl of San Merida (Parasite): Der Engländer Leslie Harris leidet an Angstzuständen und begab sich deshalb in psychologische Behandlung. Erhält jedoch nur Beruhigungsmittel und den Rat sich Urlaub zu nehmen. Black Jack trifft in einem Zug auf den jungen Mann, der plötzliche Anfälle bekommt und zu bluten beginnt.
- Teil 6: Tale of a Snowy Night, Lovelorn Princess (Parasite)
- Teil 7: Black and White (Mutation)
- Teil 8: Thoughts of Green (Mutation)
- Teil 9: The Carbuncle (Biohazard)
- Teil 10: Sinking Woman (Biohazard)
Wirkung
Seit Juni 2002 zeichnet Shūhō Satō an dem Seinen-Manga Black Jack ni Yoroshiku für das Manga-Magazin Morning. Der Manga wurde wesentlich von Black Jack beeinflusst. Ebenso ließ sich beispielsweise Naoki Urasawa für die Hauptfigur in seinem Thriller Monster, Kenzou Tenma, von dem Arzt inspirieren. In Akihito Yoshitomis Manga Ray und der darauf basierenden Anime-Serie kommt Black Jack unter dem Namen BJ vor.
In den 2000ern, zum Start der Black Jack-Fernsehserie, beauftragte der Akita-Shoten-Verlag mehrere Mangaka, eigene Geschichten über Tezukas Figur zu zeichnen. Unter anderem Kenji Yamamoto, Narumi Kakinouchi und Naito Yamada arbeiteten an Remakes von Black Jack.
Literatur
- Susanne Phillipps: Tezuka Osamu. Figuren, Themen und Erzählstrukturen im Manga-Gesamtwerk. iudicum, München 2000, ISBN 3-89-129810-2, Seiten 224–230
Weblinks
- Offizielle Website (japanisch)
- OVA Films (deutsch)