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Pythagoras

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Datei:Pythagoras von Samos.png
Pythagoras von Samos

Pythagoras von Samos war ein griechischer Mathematiker und Philosoph, der im 6. Jh. v. Chr. lebte. Er wurde auf der Insel Samos vor der griechischen Küste geboren. In seiner Jugend unternahm er eine Reise nach Mesopotamien und auch Ägypten, wo er studierte. Um 525 v. Chr. ging Pythagoras nach Kroton in Süditalien und gründete dort eine Bruderschaft, deren Mitglieder sich später Pythagoräer nannten, und die sowohl politische als auch religiöse Ziele verfolgten. In seiner Philosophie sind auch indische Einflüsse merkbar, so etwa in seinem Glauben an die Seelenwanderung. Später hielt er sich in Crotona in Süditalien auf, wo er eine Universität, die philosophische Schule der Pythagoreer begründete.

Betätigungsfelder

Während uns Pythagoras heute in erster Linie als Mathematiker in Erinnerung ist, so hatte er und seine Schule weiterhin entscheidenden Einfluss auf die Ausbildung des abendländischen Tonsystemes (siehe auch Pythagoräisches_Komma). Von seinen Zeitgenossen wurde er wohl in erster Linie als religiöser Prophet betrachtet. Für seine Anhänger, die Pythagoreer, gehörten die Musik, die Harmonie und die Zahlen unlösbar zusammen. Sie erhoben die Seele in die Nähe des Göttlichen, und nur so konnte man dem Kreislauf der Wiedergeburt entgehen. Aber aus dieser mystischen Lehre entwickelte sieh die exakte Wissenschaft, wobei heute nicht mehr klar zu trennen ist, was von Pythagoras und was von seinen Jüngern stammt.

Lehre

Am bekanntesten sind heute einerseits der Satz des Pythagoras, andererseits die schon im Altertum vielbelächelte Ansicht, in Bohnen würden menschliche Seelen reinkarnieren, und daher sei das Essen von Bohnen mit Mord gleichzusetzen.

Vermutlich hat Pythagoras viel von seinem Gedankengut von den Ägyptern oder gar den Persern übernommen - die Überlieferungen berichten, er sei von ägyptischen Priestern eingeweiht worden oder habe an den orphischen Myterien teilgehabt. Die Seefahrer, mit denen er unterwegs war, hielten Pythagoras für ein göttliches Wesen, da die Überfahrt wider Erwarten ruhig verlief. In Ägypten ließ er sich mit Fleiß über jede Lehre unterrichten und verweilte dort 22 Jahre lang bei Sternenkunde, Geometrie und Einweihung in alle Göttermysterien. Sicher ist aber, dass zwischen der Sekte der Pythagoräer und dem Geheimkult der orphischen Mysterien enge Beziehungen bestanden. Zum Teil sind die Lehren dieser beiden esoterischen Gesellschaften sogar identisch.