Römischer Kalender
Der Ursprung des alten römischen Kalenders ist nicht sicher geklärt, vermutlich wurde er aber von den Griechen übernommen. Es war ein Mondkalender mit ursprünglich 10 Monaten, von denen sechs 31 und vier 30 Tage hatten, insgesamt war das Jahr also 306 Tage lang. Bereits im 7. Jh. v. Chr. wurden allerdings noch zwei Monate hinzugefügt.
Der Beginn der Zeitskala war die (sagenhafte) Gründung Roms: lat. ab urbe condita, abgekürzt a.u.c. = dt. "von der Gründung der Stadt (Rom) an", 753 v. Chr.
Die Datumsangabe und -berechnung war im alten Rom eine komplizierte Geschichte. Es gab nämlich nur drei Tage mit einem festen "Namen": Der erste Tag eines Monats hieß Kalendae, der fünfte bzw. siebente hieß Nonae und der 13. bzw. 15. Tag war der Idus (bekannt von den "Iden des März", an denen Brutus Cäsar ermordet haben soll).
Alle anderen Tage wurden mit Bezug auf diese festen Daten dargestellt, und zwar immer rückwärts vom nächsten Festdatum gezählt, wobei der Ausgangstag mitzählte. Es war also zum Beispiel der 15. Mai der "Idus des Mai", der 7. Mai war der "Nonae des Mai". Der 5. Mai war also "drei Tage vor den Nonae des Mai", der 10. Mai war "sechs Tage vor dem Mai-Idus", der 20. Mai war "12 Tage vor den Kalendae des Juni".
Bedingt durch das Mondjahr verschoben sich jedoch im Laufe der Zeit die Jahreszeiten. Anfang des 6. Jh. v. Chr. wurden erste Korrekturen durchgeführt. Die sich weiterhin anhäufenden Verschiebungen wurden "nach Bedarf" in unregelmäßigen Abständen durch weitere Korrekturen mehr oder weniger gut angepaßt.
Das römische Jahr begann ursprünglich am 1. März. Ab dem Jahre 153 v. Chr. begannen jedoch die römischen Konsuln ihre Amtsgeschäfte bereits am 1. Januar. Daraufhin wurde der Jahresbeginn auf das gleiche Datum gelegt. Dieser ursprüngliche Jahresbeginn ist heute noch an den Monatsnamen (September, Oktober, November, Dezember = der 7., 8.. 9.; 10.) ablesbar.
Das Durcheinander des Kalenders veranlaßte schließlich Julius Cäsar, eine grundlegende Reform durchzuführen und so den später nach ihm benannten Julianischen Kalender einzuführen.