Kriminalgeschichte des Christentums
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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: Es handelt sich offenbar um eine Aneinanderreihung kurzer Inhaltsangaben zu einem mehrbändigen Werk und dient wohl in erster Linie der Werbung! Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der Löschkandidatenseite statt.--Este
Die Kriminalgeschichte des Christentums ist das Hauptwerk des Kirchenkritikers Karlheinz Deschner. Es ist konzipiert auf zehn Bände. Nach jahrelanger Vorarbeit seit 1970 ist 1986 der erste Band erschienen und hat großes Aufsehen erregt. Im großen und ganzen konnte das, was Deschner in diesem Werk veröffentlicht hat, nicht widerlegt werden, da es den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand reflektiert und Deschner diesen zusammenfaßt. Das Werk hat aber auch massiven Widerspruch und heftige Kritik ausgelöst. Bis zum Jahr 2004 sind die ersten acht Bände erschienen.
Band 1, Die Frühzeit
Von den Ursprüngen bis zum Tod des hl. Augustinus (420)
Der erste Band beginnt mit dem Auftakt im Alten Testament. Die Landnahme von Moses und Josua, die vielen Todesstrafen, die Gräuel Davids, die beginnende Priesterherrschaft und deren Geldgier. Schon in neutestamentlicher Zeit beginne der Kampf gegen das Judentum, und früh beginne die Verteufelung von Christen durch Christen und der Angriff auf das Heidentum. Deschner analysiert die Christenverfolgungen im Spiegel der Schauermärchen kirchlicher Geschichtsschreibung. Mit Kaiser Konstantin I. verschärfe sich der Kampf gegen Juden, "Irrgläubige" und Heiden. Im letzten Teil beschreibt er die Kirchenlehrer Athanasius, Ambrosius und Augustinus, der den "heiligen Krieg" sanktioniert habe.
ISBN 3-498-01263-0, ISBN 3-499-19969-6 (TB)
Band 2, Die Spätantike
Von den katholischen "Kinderkaisern" bis zur Ausrottung der arianischen Wandalen und Ostgoten unter Justinian I.
Deschner schreibt, die "Zustände wie im alten Rom" seien charakteristisch für die Zustände der römischen Kirche. Die spätantiken Grausamkeiten christlicher Hirten würden bis heute von Kirchengeschichtlern vielfach beschönigt und verschwiegen.
ISBN 3-498-01277-0, ISBN 3-499-60142-7 (TB)
Band 3, Die Alte Kirche
Fälschung, Verdummung, Ausbeutung, Vernichtung
Anders als in den anderen Bänden, die chronologisch vorgehen, geht Deschner hier nach so genannten Verbrechensschwerpunkten vor, die er in folgenden Bereichen identifiziert:
- Das christliche Fälschungswesen
- Der Wunder- und Reliquienschwindel
- Die Wallfahrtswirtschaft
- Die Verdummung und der Ruin der antiken Bildung
- Die christliche Büchervernichtung und die Vernichtung des Heidentums
- Die Erhaltung und Festigung der Sklaverei
- Die doppelzüngige Soziallehre und die tatsächliche Sozialpolitik der Großkirche
ISBN 3-498-01285-1, ISBN 3-499-60244-X (TB)
Band 4, Frühmittelalter
Von König Chlodwig I. bis zum Tode Karls des Großen
Im Frühmittelalters kommt es zur Abspaltung von Byzanz, der Krieg gegen den Islam beginnt, und die Päpste in Rom werden zu mächtigen Herrschern. Deschner hält Papst Gregor I. für einen Mann der doppelten Moral, der immer wieder Buße und den nahenden Weltuntergang predigt, selber aber die Ausbreitung seiner Macht um jeden Preis betreibe, wozu er Kerker, Folter, Geiselnahme und Plünderungen empfehle, aber auch mit Bestechungen umzugehen wisse. Die "Konstantinische Schenkung" nennt Deschner die größte Urkundenfälschung der Weltgeschichte. Am Ende des Bandes werden Karl dem Großen opportunistische Beziehungen zu den Päpsten, seine überaus blutige "Schwertmission" bei den Sachsen und seine Zerstörung des Langobarden- und des Awarenreiches vorgeworfen.
ISBN 3-498-01300-9, ISBN 3-499-60344-6 (TB)
Band 5, 9. und 10. Jahrhundert
Von Ludwig dem Frommen bis zum Tod Ottos III.
Im hier dargestellten 9. und 10. Jahrhundert kommt es laut Deschner zu einer innigen Verfilzung weltlicher und kirchlicher Macht. Geistliche Fürstentümer entstehen, es blüht der Kriegsdienst des hohen Klerus. Unter den Ottonen ist die Kirche im Heiligen Römischen Reich völlig militarisiert; Bistümer und Abteien gebieten über ein bedeutendes militärisches Potenzial. Auch Päpste ziehen in den Krieg: 849 Leo IV., 877 Johannes VIII., 915 Johannes X.. Päpste exkommunizieren sich gegenseitig, einige werden in den Kerker geworfen, erwürgt, verstümmelt, vergiftet. Sergius III. lässt gleich zwei umbringen. Pseudoisidor.
ISBN 3-498-01304-1, ISBN 3-499-60556-2 (TB)
Band 6, 11. und 12. Jahrhundert
Von Kaiser Heinrich II. dem "Heiligen" bis zum Ende des Dritten Kreuzzugs
Dieser Band behandelt Kaiser Heinrich II. den Heiligen, der, mit Heiden verbündet, drei Kriege gegen das katholische Polen führt, das folgenschwere Pontifikat von Gregor VII., einem "aggressiven Satan", der im Investiturstreit zum Sieg des Heiligen Stuhls über den Kaiserthron führt (Canossa), das Schisma mit der Ostkirche, den Ersten Kreuzzug mit dem Massaker aller Einwohner von Jerusalem sowie den Zweiten und Dritten Kreuzzug.
ISBN 3-498-01309-2, ISBN 3-499-61131-7 (TB)
Band 7, 13. und 14. Jahrhundert
Von Kaiser Heinrich VI. zu Kaiser Ludwig IV. dem Bayern
Deschner schreibt über den Staufer-Kaiser Heinrich VI., der die Weltherrschaft auch ohne päpstlichen Segen wollte, und über den mächtigsten Papst der Geschichte, Innozenz III.. In die beschriebene Zeit fallen Kreuzzüge in alle Himmelsrichtungen, darunter der Vierte Kreuzzug, der Kreuzzug Friedrichs II., die Kreuzzüge Ludwigs IX. nach Ägypten und Tunis, der groteske Kinderkreuzzug, die Kreuzzüge von Christen gegen Christen, die Sizilianische Vesper, die Vernichtung der Templer, die Ausrottung der "Heiden" im Nordosten, das christliche Judenmorden und nicht zuletzt die totalitäre Inquisition, die jegliche Regung freiheitlicher Geister unterdrücken sollte.
ISBN 3-499-61511-3, ISBN 3-498-01320-3 (TB)
Band 8, 15. und 16. Jahrhundert
Vom Exil der Päpste in Avignon bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Deschner berschreibt die beginnende Hexenverfolgung, die Renaissance-Päpste, den Kampf gegen die innerchristliche Opposition (Wycliff, Hus, Luther) und christliches Wirken in der Neuen Welt.
Kritik
Die FAZ bewertete die Neuerscheinung von Band 6 mit: Was Karlheinz Deschner … bietet, ist einerseits eine phantasiearme Kompilation des konventionellen Tatsachenwissens über das elfte und zwölfte Jahrhundert, andererseits das einsinnige Pamphlet eines Atheisten, der nicht einmal den Toten ihren Glauben gönnt. ... Der Verfasser trug seinen manischen Haß aufs Christentum an (den) Stoff heran und las nur das heraus, was sich ihm fügte.
Die Kölner Illustrierte hingegen schrieb: Die Kriminalgeschichte ist ein gewaltiges Werk, ein Lebenswerk, vielleicht das Jahrhundertwerk. So brillant die Analyse, so mitreißend der Stil: frech, pointiert, gewandt, nie Mittel zum Zweck, sondern stets eigenständige, schöpferische Größe.
Jean Améry urteilte in der ZEIT: "Vieles imponiert an diesem Werk, vor allem, daß Deschner mit einer Akribie ohnegleichen geforscht hat und nicht müde wird (und hierbei auch seinen Leser niemals ermüdet), historische Fakten - häufig dem Nichttheologen - unbekannter Art auszubreiten, und daß er seiner populär geschriebenen Arbeit das Gewicht ernsthafter Wissenschaftlichkeit verleiht."
Hans Wollschläger sagte im Deutschlandfunk: "Das geht der gesamten Vertuschungs-Historiographie mitten ins Gesicht... und die saturierte und glattrasierte Unberührtheit, mit der auf Kathedern von Katastrophen geredet wird, steht unter und hinter ihm gar nicht mehr gut da... Vielleicht ist seine 'Kriminalgeschichte', als ein einziges gewaltiges Pamphlet mit mehrfacher Zielrichtung, nicht das Ideal selbst, zu dem die Geschichtsschreibung gelangen muß; ganz fraglos aber ist es der ideale Anstoß auf dem Weg zu ihm hin."
Weblinks
- www.deschner.info - Homepage des Autors mit Übersicht über das Werk