Bierdeckel
Der Bierdeckel dient in der Regel als Unterlage für Biergläser und Bierkrüge. Die meist runden Bierdeckel haben standardmäßig einen Durchmesser von 107 Millimeter. Sie sind 1,2 bis 1,5 Millimeter dick, wiegen zwischen 5 und 10 Gramm und sind häufig aus Pappe.
Geschichte
Im 19.Jahrhundert tranken die reicheren Leute das Bier aus Bierseideln mit Deckeln aus Zinn oder Silber. Einfachere Leute benutzten Krüge ohne Deckel. Als Untersetzer dienten damals Filze, die so genannten Bierfilze. Trank man Bier im Freien, dann legte man diese Filze auf den Krug, damit kein Ungeziefer und kein Laub das Bier verunreinigte. Aus dieser Funktion des Abdeckens stammt der Name Bierdeckel. Diese Bierfilze waren meist feucht und zogen so Bakterien an, sie waren also recht unhygienisch.
1880 stanzte die Kartonagenfabrik und Druckerei Friedrich Horn in Buckau bei Magdeburg Bierglasuntersetzer aus Pappe und druckte verschiedene Motive auf.
Schließlich erfand Robert Sputh aus Dresden 1893 den Vorläufer des heutigen Bierdeckels, die so genannten Holzfilzplatten oder Faserguß-Untersetzer (Patent 68499 für das Herstellungsverfahren): Papierbrei wurde in runde Formen gefüllt und getrocknet. Diese Holzfilzplatten hatten bereits einen Durchmesser von 107 Millimeter und waren 5 Millimeter dick.
1903 begann Casimir Otto Katz im baden-württembergischen Murgtal/Weisenbach (Schwarzwald) die bis heute gebräuchlichen Bierdeckel fabrikmäßig herzustellen. Er wird aus frischem Fichtenholz hergestellt. Dessen lange Fasern sind sehr saugfähig. Aus den Baumstämmen wird ein Brei hergestellt, dem man dann Wasser entzieht. Heute - 2003 am 100sten Geburtstag des Bierdeckels - werden pro Tag 10 Millionen Stück bzw. pro Jahr 1,4 Milliarden Stück ausgeliefert.
Weitere Bezeichnungen
Es gibt noch andere Bezeichnungen, die aber im Alltag so gut wie nie gebraucht werden:
- Bierteller
- Bierfilz
- Getränkeuntersetzer
- BGU = Bierglasuntersetzer
Weitere Funktionen des Bierdeckels
- In Kneipen kann man wackelige Tische befestigen, indem man Bierdeckel unter ein Tischbein legt.
- Es gibt Sammlerkreise für Bierdeckel.
- Werbeträger
- man kann 'Karten'häuser daraus bauen
- Anschreiben lassen: der Deckel wird von der Bedienung genutzt, um zu vermerken, wieviel der Gast bezahlen muss
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Bierdeckel-Galerie ==