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Octenidindihydrochlorid

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Strukturformel
Strukturformel von Octenidin
Allgemeines
Freiname Octenidin
Andere Namen
  • N-Octyl-1-[10-(4-octyliminopyridin- 1-yl)decyl]pyridin-4-imin (IUPAC)
  • N,N'-(Decan-1,10-diyldi-1(4H)-pyridyl- 4-yliden)bis(octylammonium)dichlorid
  • Octenidinum (Latein)
  • Octeniderm
Summenformel C36H62N4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 71251-02-0
  • 70775-75-6 (Hydrochlorid)
PubChem 51167
Wikidata Q1409243
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Antiseptikum

Eigenschaften
Molare Masse 550,90 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Octenidin ist ein Breitband-Antiseptikum, das als Hydrochlorid unter dem Handelsnamen Octenisept® vertrieben wird.

Einsatzbereich

Octenidindihydrochlorid wird zur Desinfektion von Haut- und Schleimhautwunden, meist zusammen mit 2 % Phenoxyethanol verwendet. Es wird auch vor Operationen im Anal- und Genitalbereich sowie zur Vorbereitung des Legens eines Harnblasen-Katheters angewandt. In der Ausgabe 7/2000 der Zeitschrift Ökotest erhielt Octenisept®-Wunddesinfektionsspray als einziges von 23 Präparaten die Note „empfehlenswert“.

Wirkungsspektrum

Octenidindihydrochlorid wirkt bakterizid sowohl gegen gram-positive wie -negative Keime, viruzid gegen lipophile Viren wie die Herpes-simplex-Viren und das Hepatitis-B-Virus. Außerdem wirkt es fungizid, nicht allerdings gegen Sporen.

Vorteile/Nachteile

Vorteile

  • Geruchlos
  • Farblos
  • Schmerzfreie Anwendung
  • Breites Wirkungsspektrum
  • Remanenzwirkung

Nachteile

Hinweise

Bei gleichzeitiger Anwendung von PVP-Iod-basierten Antiseptika kann es im Grenzbereich zu bräunlich bis violetten Hautverfärbungen kommen.

Bei der Versorgung von Stichwunden etwa im Handbereich ist darauf zu achten, dass das Präparat abfließen kann, da es ansonsten zu massiven Ödemen und Gewebeschädigungen kommen kann, die möglicherweise chirurgisch saniert werden müssen.[1]

Einzelnachweise

  1. http://www.bfarm.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Pharmakovigilanz/roteHandBriefe/2008/octenisept,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/octenisept.pdf