Groß Jehser
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Groß Jehser (niedersorbisch Jazory) ist ein Ortsteil der Stadt Calau im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Geografie
Groß Jehser liegt in der Niederlausitz im Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Nördlich des Ortes liegt der Zinnitzer Ortsteil Bathow und der ehemalige Tagebau Seese-West. Im Osten folgen der Gemeindeteil Erpitz und der Calauer Ortsteil Buckow. Südlich von Groß Jehser befinden sich Schadewitz und Klein Mehßow. Im Südwesten grenzt der Ort an den Gemeindeteil Mallenchen, westlich liegt der ehemalige Tagebau Schlabendorf-Süd.
Zu Groß Jehser gehören die Gemeindeteile Mallenchen und Erpitz.
Geschichte
Ortsgeschichte
Groß Jehser wurde erstmals im Jahr 1497 erwähnt. Der Name leitet sich vom sorbischen Wort jasorce für großer See.
Am 1. Januar 1926 wurde der benachbarte Orte Erpitz nach Groß Jehser eingliedert. Am 1. Mai 1974 folgte Gliechow. In den Jahren 1976/1977 wurde die Buschmühle, die Wassermühle des Ortes, durch den Tagebau Schlabendorf-Süd devastiert.[1] Am 31. Dezember 2001 wurden Groß Jehser gemeinsam mit von Buckow, Craupe, Gollmitz und Zinnitz in Calau eingegliedert.
Erpitz
Erpitz ist Teil von Groß Jehser mit etwa 20 Einwohnern. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus 1441. Unweit des Ortes befand sich eine Flachsbleiche, an deren Standort sich heute noch das Wasserloch befindet.[2]
Mallenchen
Mallenchen als kleiner Gemeindeteil von Groß Jehser, dessen Name sich vom sorbischen „malenki jasorce" - kleiner See - ableitet, wurde erstmals im Jahre 1527 erwähnt.
1682-1945 war das Dorf im Besitz der Familie von Patow.
Das Herrenhaus, 1780 erbaut, bekam 1858 einen Anbau.
Auf dem Gutshof ist immer noch der Überrest eines Taubenturmes zu sehen.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Groß Jehser von 1875 bis 2000 [3] | |||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 244 | 1933 | 203 | 1964 | 281 | 1989 | 335 | 1993 | 328 | 1997 | 334 |
1890 | 202 | 1939 | 212 | 1971 | 296 | 1990 | 343 | 1994 | 334 | 1998 | 329 |
1910 | 205 | 1946 | 396 | 1981 | 327 | 1991 | 322 | 1995 | 323 | 1999 | 324 |
1925 | 191 | 1950 | 379 | 1985 | 320 | 1992 | 322 | 1996 | 324 | 2000 | 318 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kirche von Groß Jehser gehört zu den Baudenkmälern in Calau. Sie verfügt über einen aus Feldsteinen errichten Wehrturm, der im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Im Altarraum befindet sich ein Marmorepitaph der Familie von Patow aus dem Jahre 1724. Der Calauer Tischler und Maler Gottfried Wolschke fertigte im selben Jahr Altar und Kanzel. Die Orgel stammt von 1784. Unter dem Altar befindet sich die Gruft der Familie von Minkwitz.
Unweit der Kirche steht das Herrenhaus, ein Fachwerkbau mit hohem Mansarddach. Es gehört ebenfalls zu den Baudenkmälern in Groß Jehser.
Am Spring liegt ein kleiner Park mit Teich und restauriertem Fachwerkhofehaus.
Nördlich des Dorfes befindet sich die so genannte Wendenschanze. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Fluchtburg, die im versandeten See liegt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Groß Jehser liegt direkt an der Bundesautobahn 13.
Der Ort ist Sitz eines großen Landwirtschaftsbetriebs mit Betriebsstätten auch in umliegenden Orten, wie z. B. in Zinnitz und Bathow.
Verweise
Weblinks
- Darstellung des Ortsteils Groß Jehser auf der Homepage von Calau abgerufen am 11. August 2009
Fußnoten
- ↑ Frank Förster: Verschwundene Dörfer. Die Ortsabbrüche des Lausitzer Braunkohlenreviers bis 1993. (=Schriften des Sorbischen Instituts. 8) Bautzen 1995. ISBN 3-7420-1623-7
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 1. Sep. 2006, S. 9
- ↑ Statistik Brandenburg (PDF)