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Westerwald

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Der bis zu 657 m hohe Westerwald ist ein deutsches Mittelgebirge in Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Datei:Herkersdorf Ottoturm Westerwald.jpg
Aussicht vom Ottoturm in Herkersdorf/Kirchen auf den Westerwald

Geographie

Der Westerwald wird durch diese Flüsse bzw. Flussläufe begrenzt: der Unterlauf der Lahn, das untere Mittel-Rhein-Tal, die Sieg und die Dill; allerdings gehört auch das östlich der Dill gelegene Gladenbacher Bergland morphologisch zum Westerwald. Das Gebirge, deren Bergwelt in Richtung Norden nahtlos in das Rothaargebirge übergeht, ist zwischen den zuvor genannten Flussläufen mindestens 50 × 70 km groß.

Kreisstädte im Westerwald sind: Altenkirchen (AK), Montabaur (WW) und Neuwied (NR). Darüber hinaus haben der Lahn-Dill-Kreis (LDK), der Landkreis Mayen-Koblenz (MYK), der Rhein-Lahn-Kreis (EMS) und der Landkreis Limburg-Weilburg (LM) geringere Anteile am Westerwald. Nimmt man die Sieg als nördliche geografische Begrenzung des Westerwaldes an, so gehört ebenfalls der rechtsrheinische Rhein-Sieg-Kreis (SU, NRW) zu Teilen (z.B. das Siebengebirge) dazu.

Namensherkunft und Geschichte

Der Name des Westerwaldes leitet sich von der aus dem Mittelalter stammenden Eingrenzung des Gebietes als Wald westlich von Herborn ab. Er ist aber erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts allgemein gebräuchlich. Bekannt wurde er durch das Volkslied "Oh, du schöner Westerwald / über deine Höhen pfeift der Wind so kalt"

Geologie

Der Westerwald ist geologisch Teil des Rheinischen Schiefergebirges, einem erodierten Rest des großen variszischen Gebirges. Höchster Erhebung des Westerwalds ist die Fuchskaute mit 657 m. Das ganze Gebiet lag im Erdaltertum (vor 600 bis 270 Millionen Jahren) unter einem tropisch warmen Meeresarm. In die variszische Geosynklinale lagerte es viele Kilometer dicke Sedimente ab, die bei der folgenden Gebirgsbildung stark gefaltet wurden. Die am Nord- und Westrand des Westerwalds gelegenen Städte Siegen und Koblenz gaben auch zwei Schichten des Unter-Devon mit ihren bunten Schiefern ihre Namen.

In einigen Gebieten wird Schiefer und Ton abgebaut, welcher im so genannten Kannenbäckerland, aber auch an einigen anderen Orten in Töpfereien weiterverarbeitet wird. Auch der Export, insbesondere nach Italien ist bedeutend (über eine Million Tonnen per Jahr). Im östlichen Westerwald (im hessischen Teil) finden sich interessante Kalkvorkommen aus unterschiedlichsten geologischen Zeiträumen. Der Erdbacher Kalk aus dem Unterkarbon gab einer kleinen Zeitstufe den Namen ("Erdbachium"). Bei Breitscheid finden sich Reste eines Atolls (ringförmiges Riff) aus dem subtropischen Devonmeer vor 380 Millionen Jahren. Teile dieser Kalkformation werden im Tagebau gewonnen; bei Homberg wurde ein Fossilien-Schutzgebiet eingerichtet, in dem Institute mehrerer Hochschulen Forschungen und Exkursionen betreiben.

Einige Karsthöhlen sind Forschungsthemen der Speläologie und bewirken das zeitweilige Verschwinden und Wiederauftauchen des Erdbaches.

Berge

  • Fuchskaute (657 m; Aussichtsturm), Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz
  • Stegskopf (654 m; Aussichtsturm), Landkreis Altenkirchen, Rheinland-Pfalz
  • Höllberg (643 m; Fernsehturm), Lahn-Dill-Kreis, Hessen
  • Auf der Baar (618 m), Lahn-Dill-Kreis, Hessen
  • Nenkersberg (610 m), Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen.
  • Knoten (605 m), Lahn-Dill-Kreis, Hessen
  • Großer Weißenstein (516 m), Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz
  • Montabaurer Höhe (545 m; Fernsehturm), Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz
  • Köppel (540 m; Aussichtsturm), Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz
  • Beulskopf (388 m; Aussichtsturm), Landkreis Altenkirchen, Rheinland-Pfalz

Flüsse und Bäche

das Gebirge begrenzende Flüsse:

  • Sieg - nordwestliche Begrenzung des Westerwalds
  • Lahn - südöstliche Begrenzung des Westerwalds
  • Rhein - südwestliche Begrenzung des Westerwalds

weitere größere Flüsse:

kleine Flüsse und Bäche:

Persönlichkeiten