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Speed Metal

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Speed Metal ist die Bezeichnung einer Unterart des Metal, die Anfang bis Mitte der 1980er Jahre in Kanada und Europa entstand und sich durch ihr hohes Tempo auszeichnet. Jedoch ist umstritten, ob Speed Metal als feste Genre-Bezeichnung betrachtet werden kann, da nur wenige Bands ausschließlich diesem zugeordnet werden können, oder ob er als Frühform und Untergenre des Thrash Metal anzusehen ist. Der Melodic Speed Metal stellt eine Variante des Speed Metal dar, die inzwischen als Power Metal bezeichnet wird.

Geschichte

Die erste bekannte Speed-Metal-Band ist wahrscheinlich die britische Band Motörhead, die ihr gleichnamiges Album im Jahr 1977 veröffentlichte. Zwar distanziert sich der Frontmann, Ian Lemmy Kilmmister, immer wieder von Metal und Metalbands und bezeichnet seine Musik als Rock 'n' Roll, doch tritt Motörhead bis heute oft auf Metal-Festivals auf und seine musik enthält viele (Speed)Metalfragmente. Lemmy ist war von Anfang an für viele Metalbands Inspiration und ist heute eine Legende (z.B.Metallica uva). Danach werden oft die Kanadier Exciter genannt. Dazu führten der Song World War III (aufgenommen Juni 1981) des Samplers U.S. Metal Vol. II (1982) und ihr 1983er Album Heavy Metal Maniac, das überwiegend Speed-Metal-Stücke enthält. Auch die Kanadier Anvil spielten auf ihren Alben Metal on Metal (1982) und Forged in Fire (1983) Speed Metal-Stücke ein. In den Vereinigten Staaten waren Metallica 1982 mit dem Sampler-Beitrag Hit the Lights auf Metal Massacre Vorreiter. Es folgte das Speed-Metal-Album Kill ’Em All (1983). Weitere frühe US-amerikanische Vertreter (ca. 1983-85) waren Anthrax, Megadeth, Slayer, Exodus, Agent Steel, Hallows Eve und Overkill. In Europa gilt Accepts Song Fast As A Shark (1982) als Pionierleistung. 1983 gab es auf dem Sampler Rock From Hell Speed-Metal-Beiträge der Bands Running Wild (Adrian S.O.S.) und Grave Digger (2000 Lightyears From Home). Es folgten 1984 das Running-Wild-Album Gates to Purgatory und das Grave-Digger-Album Heavy Metal Breakdown mit jeweils mehreren Speed Metal-Stücken. Helloween setzten 1984 auf dem Sampler Death Metal (mit Oernst of Life und Metal Invaders) und 1985 mit der EP Helloween sowie dem Album Walls of Jericho weitere Meilensteine dieser Musikrichtung. Avenger (spätere Rage) veröffentlichten 1985 Prayers of Steel. Auch lassen sich aus den USA Racer X und The Great Kat zu diesem Genre zählen. 1987 veröffentlichten Cacophony (u.a. Marty Friedman und Jason Becker) ein Speed Metal Symphony betiteltes Album. Zu erwähnen sind in Deutschland auch die Demos und das 1988er Werk Battalions of Fear von Blind Guardian.

Schnell jedoch veränderte sich die Richtung. Einige Vertreter tendierten mehr zum Thrash Metal, andere entwickelten den Power Metal. Die fließenden Übergänge demonstriert auch ein 1987 erschienener Sampler namens Speed Metal, auf dem sich zahlreiche Bands befinden, die heutzutage als Thrash- und nicht als Speed-Metal-Bands betrachtet werden. Dasselbe gilt auch für einige der in der Zeit von 1984 bis 1986 veröffentlichten Lizenzpressungen des kanadischen Labels Banzai Records, die mit eigens dafür entworfenen Speed-Metal-Logo versehen wurden.

Stilistische Merkmale

Merkmale sind der häufige Einsatz der Doublebass, zweistimmige Gitarrenläufe, die neben den eigentlichen Gitarrensoli auch immer wieder harmonische Parts spielen, Alternate Picking sowie der markante, hohe Gesang. Speed Metal wird vom wenig später entstandenen Thrash Metal dadurch abgegrenzt, dass im Speed Metal eingängigere Melodien vorherrschen.