Inselspital


Das Inselspital ist als Krankenhaus der Universität Bern und eine der bedeutendsten Universitätskliniken der Schweiz.
Seine Ursprünge gehen auf die vornehme Bernerin Anna Seiler zurück (vgl. Anna-Seiler-Brunnen), die nach der Pestepidemie um 1350 am 29. November 1353 in ihrem Testament ein Hospital zur unentgeltlichen Behandlung und Pflege mit dreizehn Betten stiftete, das "stets und ewig" Bestand haben sollte.
1531 zog das "Seilerinnen-Spital" in das Gebäude des ehemaligen Dominikanerinnen-Klosters "St. Michaels Insel" um, das in der Gegend des heutigen Ostflügels des Berner Bundeshauses lag und zuvor unter dem Patrozinium des Erzengels Michael auf einer inzwischen verschwundenen Insel in der Aare gestanden war – daher der Name "Inselspital".
Nach einem Brand im Jahre 1713 wurde das Spital 1724 neu erhöffnet und erschien den Zeitgenossen einem "königlichen Palast ähnlicher denn einem Hospital". Von 1798 bis 1809 diente es den Besatzungstruppen Napoleons als Militärspital. Danach stand es wieder der Zivilbevölkerung offen und übernahm 1841 die Ausbildung von Medizinstudenten.
1885 wurde am heutigen Standort des Inselspitals ein neues Spital mit 340 Betten eröffnet. Grosse Teile der damaligen Bauten wurden von 1958 bis 1978 abgebrochen und durch die heutigen Gebäude ersetzt, deren markantestes das Bettenhochhaus ist.
Heute wurden im Inselspital von rund 6000 Mitarbeitenden jedes Jahr über 200 000 Patienten behandelt. Den akademischen Unterricht beanspruchen jährlich 600 Medizinstudierende, weitere berufliche Ausbildungen 1000 Menschen, und Hunderte von Ärzten besuchen Weiterbildungsveranstaltungen.
Am Inselspital wirkte Emil Theodor Kocher, der 1909 als bisher einziger Chirurg den Nobelpreis für Medizin erhielt.