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Liste der Brücken in Berlin

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Die Liste der Brücken in Berlin enthält einen alphabetisch geordneten, tabellarischen Überblick mit Grundinformationen zu den Brücken der Stadt. In Berlin führen rund 2100 Brücken über Verkehrswege wie Straßen, Autobahnen, Eisenbahnstrecken und Wasserstraßen oder über natürliche Hindernisse wie beispielsweise Flüsse und Schluchten. Die Liste führt einen Teil der bestehenden und ehemaligen Brücken auf – sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die ehemalige Kaiser-Wilhelm-Brücke im Jahr 1900 (heute Liebknechtbrücke)


Kurzgeschichte und Zahl der Brücken

Jungfernbrücke von 1798, die älteste erhaltene Brücke Berlins

Die erste Brücke Berlins entstand mit der Gründung der Doppelstadt Cölln-Berlin im ausgehenden 12. oder beginnenden 13. Jahrhundert. Das Bauwerk, das bald durch den Mühlendamm ersetzt wurde, führte über einen Arm der Spree und verband in der damals sumpfigen Niederung des Berliner Urstromtals das auf der Spreeinsel gelegene Cölln mit Berlin. Die Furt, in der sie entstand, hatte in dieser Zeit der Deutschen Ostsiedlung eine wichtige Funktion als kürzestes Bindeglied zwischen den Hochflächen des Teltow und Barnim. 1737, nach der Entfestigung Berlins, zählte die Stadt 26 Brücken und 1838 stieg ihre Zahl auf 98 [1], darunter mit der Jungfernbrücke von 1798 die älteste erhaltene Brücke Berlins. Mit der Industriellen Revolution und der Anlage von Fernbahnlinien, der Ringbahn und Kanälen explodierte die Zahl. Allein der zwischen 1840 und 1850 erbaute Landwehrkanal erforderte über dreißig Brücken, die, ursprünglich als hölzerne Klappbrücken angelegt, seit den 1870er-Jahren durch massive Bauwerke ersetzt wurden. Hinzu kamen Parkbrücken wie 1838 die Löwenbrücke von Ludwig Ferdinand Hesse im Großen Tiergarten, die älteste Hängebrücke der Stadt. Die Zahl stieg weiter mit dem Bau des 1906 eröffneten Teltowkanals und später mit der Anlage der Autobahnen. Die längste Berliner Brücke ist die Rudolf-Wissell-Brücke der Bundesautobahn 100 (Stadtring), die mit einer Spannweite von 930 Metern die Spree, Spreeaue und Schleuse Charlottenburg überbrückt.

Nach der Definition einer Brücke

„Als Brücken gelten alle Überführungen eines Verkehrsweges über einen anderen Verkehrsweg, über ein Gewässer oder über tieferliegendes Gelände, wenn ihre lichte Weite zwischen den Widerlagern 2,00 Meter oder mehr beträgt. (…)“

Definition nach DIN 1076 aus Verkehrsblatt-Dokument Nr. B 5276 Vers. 07/97

lag die Zahl der Berliner Brücken laut Wolfgang Nagel, damaliger Senator für Bau- und Wohnungswesen, im Jahr 1991 inklusive Füßgänger- und Hochbahnbrücken ungefähr bei 2100[2], darunter 564 Wasserbrücken[3]. Die Angaben schwanken jedoch je nach nach Zählweise erheblich. So liegt die Zahl nach anderen Angaben bei 969[4] oder 1650[5] Brücken.

Aufbau der Liste

Angaben

Anhalter Steg über dem Landwehrkanal

Die Darstellung der Brückennamen erfolgt in fünf unterschiedlichen Grundformen:

  • Musterbrücke = Name im blauen Link: Für diese Brücke existiert ein eigener Artikel mit vertiefenden Informationen.
  • Musterbrücke = Name im roten Link: Diese Brücke ist sehr wahrscheinlich für die Anlage eines eigenen, vertiefenden Artikels wichtig genug.
  • Musterbrücke = Name ohne Link: Diese Brücke ist für die Anlage eines eigenen Artikels sehr wahrscheinlich nicht wichtig genug.
  • Musterbrücke = Name kursiv gesetzt: Ehemalige Brücken, darunter einige der oft mit Kolonnaden ausgestatteten Schmuckbrücken aus der Festungszeit, die nach der weitgehenden Einebnung der Festungsgräben zum Teil überflüssig und abgebaut wurden.
  • (Musterbrücke) = Name in Klammern gesetzt: Namenlose Brücken. Die alphabetische Einordnung der namenlosen Brücken erfolgt nach möglichst genauen geographischen Angaben wie beispielsweise unter „T“ Brücken des Teltwowkanals oder nach Art der Brücken wie unter „A“ Autobahnbrücke oder „E“ Eisenbahnbrücke.

Soweit vorhanden, stellt die Liste jede Brücke mit einer Fotografie dar. Sie gibt zudem neben dem Namen zu jeder Brücke den Ortsteil an, in dem sie liegt, ferner unter „Anmerkungen“ die wichtigsten Informationen und in der letzten Spalte die Koordinaten – ein Klick auf die Koordinaten führt zu einer Kartenansicht. Soweit Namen mehrfach vergeben wurden oder im Laufe der Zeit von Bauwerk zu Bauwerk wechselten wie bei der Potsdamer Brücke, finden sich entsprechende Hinweise bei dem jeweils aktuellen Bauwerk.

Drei Beispiele der Darstellung

Fotografie Name der Brücke Ortsteil Anmerkungen Koordinaten
Abteibrücke Alt-Treptow Die Abteibrücke gilt als erste Stahlbetonbrücke Deutschlands und führt im Berliner Ortsteil Alt-Treptow als Fußgängerüberweg auf die Insel der Jugend. Sie wurde 1916 fertiggestellt und ersetzte eine Fähre, die Besucher auf die Spreeinsel brachte. Die Brücke steht unter Denkmalschutz.[6] 52° 29′ 11″ N, 13° 28′ 50,4″ O
(Eisenbahnbrücke) Charlottenburg Die seit längerer Zeit nicht mehr genutzte stählerne Fachwerkbrücke über den Altarm der Spree führte früher eine S-Bahnlinie in die Siemensstadt. Der Altarm der Spree entstand beim Bau der neuen Schleuse Charlottenburg. Er wurde inzwischen abgetrennt und für jeglichen Schiffsverkehr gesperrt. 52° 31′ 50″ N, 13° 16′ 44,3″ O
Von-der-Heydt-Brücke, 1896 Von-der-Heydt-Brücke Tiergarten Ehemalige Brücke über den Landwehrkanal, Vorgängerbrücke der 1957/58 neu erbauten Bendlerbrücke. Das Bauwerk war mit zwei Skulpturen (Nixen und Tritone) von Ernst Herter geschmückt, die 1943/44 eingeschmolzen wurden. Sie trug den Namen August von der Heydts, der am Landwehrkanal eine Villa besaß, heute Sitz des Präsidenten und der Hauptverwaltung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Das historische Foto zeigt die Brücke im Jahr 1896. 52° 30′ 20,5″ N, 13° 21′ 45″ O

Nebenlisten

Über diese alphabetisch geordnete Liste hinaus gibt es themenbezogene Nebenlisten, die die Brücken nach Gewässern oder ihrer Art enthalten. Dabei erfolgt die Listung bei Gewässern Fluss- oder Kanalabwärts beziehungsweise aufsteigend nach den Kilometerangaben. Zudem enthalten diese Listen gegebenenfalls Brücken, die nicht in Berlin liegen. Folgende Nebenlisten sind vorhanden:

Literatur

  • Eberhard Heinze, Eckhard Thiemann, Laurenz Demps: Berlin und seine Brücken. Transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987, ISBN 3-344-00105-1.
  • E. Thiemann, D. Desczyk, H. Metzing: Berlin und seine Brücken, Jaron-Verlag, 1.Auflage Berlin 2003 ISBN 3-897730-73-1
  • Jan Feustel, Horst Köhler: Lebensader durch Sumpf und Sand, 100 Jahre Teltowkanal, Hendrik Bäßler Verlag, 1. Auflage 2006, ISBN 3-930388-36-7
  • Hans-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen transpress Verlag Berlin div. Jahrgänge ISBN 3-344-00115-9
  • Schriften des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V. div. Jahrgänge. WESKA (Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender), Binnenschifffahrts-Verlag GmbH Duisburg-Ruhrort, (keine ISBN)
  • Folke Stender: Redaktion Sportschifffahrtskarten Binnen 1 Nautische Veröffentlichung Verlagsgesellschaft ISBN 3-926376-10-4.
  • Autorenkollektiv: W. Ciesla, H. Czesienski, W. Schlomm, K. Senzel, D. Weidner, Schiffahrtskarten der Binnenwasserstraßen der Deutschen Demokratischen Republik 1:10.000, Band 4 Herausgeber: Wasserstraßenaufsichtsamt der DDR, Berlin 1988 (keine ISBN)

Einzelnachweise

  1. Eberhard Heinze u.a.: Berlin und seine Brücken ..., S. 10–12, 30, 41
  2. Verein für die Geschichte Berlins Berliner Brücken, Senatsverwaltung für Bau und Wohnungswesen (Hrsg.), Berlin 1991.
  3. Morgenpost Printarchiv Stefan Lott: Berlin besitzt 564 Brücken. In: Berliner Morgenpost, 2. Juni 2008.
  4. Zeit online Wissen Andreas Koch: Stimmts?: Berliner Brücken.
  5. epischel Spreeathen – Brücken von Berlin.
  6. Eintrag zu Liste der Brücken in Berlin (Obj.-Dok.-Nr. 09020308) in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen