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Martinssingen

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Das Martinssingen ist ein Brauch, der zu den Feierlichkeiten des Martinstags am 11. November gehört. Dabei erhalten Kinder für ihren Gesang Geschenke, es handelt sich also um einen sogenannten Heischebrauch. Das Singen ist nur in bestimmten Gegenden verbreitet und hat oft lokale Namen, etwa Schnörzen, Gripschen oder Dotzen im Rheinland. In einigen protestantischen Gebieten Norddeutschlands gibt es das ähnliche Martinisingen oder Mattenherrn (oft fälschlich zu Matten Märrn o.ä. verballhornt), das sich auf Martin Luther bezieht und an dessen Geburtstag am 10. November gefeiert wird.

Ablauf

Das Singen findet je nach Ort am Abend des St.-Martins-Zuges oder von diesem getrennt statt, in beiden Fällen kann das Datum um mehrere Tage vom eigentlichen Martinstag abweichen. Die Kinder tragen ihre für den Martinszug gebastelten Laternen und ziehen in Gruppen, kleinere Kinder auch mit ihren Eltern, von Haus zu Haus. Dort singen sie dann eines der traditionellen Martinslieder. Von den Zuhörern wird dann erwartet, Süßigkeiten, Obst, Gebäck oder andere kleine Präsente bereitzuhalten, die den Kindern als Belohnung für ihren Gesang übergeben werden.

Geschichte

„Ein Beleg für die alte Tradition der Geschenke an Sankt Martin sind die „Martinspfennige“, die bis 1246 in Mönchengladbach an das Kölner Stift St. Gereon, später an den Pfarrer, gezahlt wurden. Noch 1633 ist in Mönchengladbach Martini als Geschenktag lebendig: Die Soldaten auf dem Liedberg (Burg im Kreis Neuss-Grevenbroich) erhielten an Martini 6 Taler und 12 Albi, um den Tag würdig zu feiern. Ein alter Beleg für das Gripschen der Kinder findet sich um 1525 in Köln: Hier zogen die Kinder am Vorabend von Martini singend von Tür zu Tür und erhielten, was vom Essen übrig geblieben war.“ [1]

Bekannte Martinslieder

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Kinder aus Salzwedel in der Altmark singen:

Ich bin ein armer König. Gib mir nicht so wenig. Lass mich nicht so lange stehen, denn ich muss noch weiter gehen. bis zu Nachbars Türe. Da gibt es Äpfel und Birnen. Äpfel und Birnen schmecken gut, die steck ich mir in`Zuckerhut.

wer dies Liedlein geschrieben- weis ich nicht

Quellen

  1. Quelle