Zum Inhalt springen

Krishna

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2005 um 17:29 Uhr durch Parvati (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Artikel befasst sich mit der hinduistischen Gottheit Krishna, für den Fluss siehe Krishna (Fluss).


Datei:Krishna radha.jpg
Krishna und Radha, indische Buchmalerei

Krishna (Sanskrit, m., कृष्ण, kṛṣṇa, "der Schwarze") ist eine Gottheit des Hinduismus und wird im Vishnuismus als die achte Inkarnation (Avatar) von Vishnu verehrt. Ursrprünglich war er ein Hirtengott. Krishna wird häufig dargestellt als blauhäutiger Knabe mit einer Flöte und einer Pfauenfeder im Haar.

Dem Bhagavata-Purana zufolge wird Krishna kurz nach seiner Geburt vor dem König Kamsa in Sicherheit gebracht, der dem Knaben nach dem Leben trachtet. Kamsa war nämlich geweissagt worden, dass der achte Sohn von Vasudeva und Devaki ihn töten werde. König Kamsa hält die Eltern im Palastkerker gefangen und tötet die ersten sechs Jungen Devakis. Der achte Sohn, Krishna, wird geboren und kann sofort sprechen. Seine Wunderkräfte äußern sich darin, dass die Wärter einschlafen, die Kerkerketten zerspringen und und die Türen aufspringen. Vasudeva bringt Krishna zu Pflegeeltern im Dorf Vrindavan, wo er auch aufwächst.

Als Erwachsener kehrt er an den Ort seiner Geburt, (die Stadt Mathura), zurück, tötet Kamsa und gibt den Thron an den rechtmäßigen König Ugrasena zurück.

Mit Krishna ist immer auch eine deutliche erotische Konnotation verbunden. Eine Geschichte erzählt, wie er den Gopis (Hirtenmädchen), die im Fluss baden, die Kleider wegnimmt und mit dem Bündel auf einen Baum klettert. Um ihre Kleider wieder zu bekommen, müssen die Verschämten einzeln vor ihm erscheinen. Einer anderen Legende zufolge soll er 16108 entführte Prinzessinnen aus den Fängen eines Dämons befreit haben.

Krishnas Gefährtin ist Radha. Nach anfänglichem Schmollen wegen Krishnas vieler Liebschaften, die sie aus der Ferne beobachtet hat, werden Krishna und Radha Geliebte.

Beliebt sind auch Geschichten aus seiner Kindheit, zum Beispiel die Sequenz, in der er die Butter stiehlt, die seine Pflegemutter soeben hergestellt hat und vor Krishna versteckt hat. Diese Szenen werden auch im indischen Tanz (Bharatanatyam) choreographisch dargestellt.

Die Krishna-Religiosität ist ihrem Wesen nach emotionale, religiöse Hingabe (Bhakti Yoga) und ist in Gegensatz zu dem eher intellektuellen Jnana Yoga zu sehen. Ausdrucksformen der Krishna-Bhakti sind Bilderverehrung, Bhajans (religiöse Gesänge), Lesungen aus Schriften wie dem Bhagavatapurana oder der Bhagavad Gita. Die Krishnaverehrung ist eine der populärsten Formen des heutigen Hinduismus.

Ein der zentralen Textquellen für die eher philosphische Dimension der Krishna-Verehrung ist die Bhagavadgita. In der Schlacht von Kurukshetra steht Krishna seinem Freund Arjuna als Beschützer und geistiger Führer zur Seite; vor Beginn dieser Schlacht offenbart er sich Arjuna als die höchste Gottheit. Als Wagenlenker von Arjuna zieht Krishna mit in die Schlacht. Arjuna zögert zu kämpfen, da es sich um Verwandte handelt. Krishna belehrt ihn über seine Pflicht (dharma) als Kshatriya (Krieger) zu kämpfen und über die Unsterblichkeit der Seele atman.

Weitere Namen Krishnas sind u. a. Govinda (derjenige der die Kühe, das Land und die Sinne zufriedenstellt), Rishikesha (der Herr der Sinne), Gopala (der Kuhirtenjunge), Mohana (der Faszinierende) und Shyama (der Schwarze).

Auch im Westen stieß die Krishnaverehrung auf Interesse: die Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein (umgangssprachlich: "Hare-Krishna-Bewegung"), gegründet von Abhay Charan Bhaktivedanta Swami Prabhupada gelangte in den 1960er Jahren nach Amerika.

Mahamantra

Mahamantra

Hare Kŗşņa Hare Kŗşņa
Kŗşņa Kŗşņa Hare Hare
Hare Rāma Hare Rāma
Rāma Rāma Hare Hare

Literatur

  • Wilfried Huchzermeyer: Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur. (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-22-8
  • Hans Wolfgang Schumann: Die großen Götter Indien. Diederichs Verlag, München, 1996

Zur Entwicklung der Krishna-Religiosität