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Empire State Building

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Das Empire State Building bei Nacht
Empire State Building
Tafel im Inneren des Empire State Buildings
Das Empire State Building (rechts) im Vergleich zu anderen hohen Wolkenkratzern
Datei:Aussichtsterasse Empire State Building.JPG
Die überbevölkerte Aussichtsterasse
Die Eingangshalle

Das Empire State Building /ˈempaɪə(ɹ) ˈsteɪt ˈbɪldɪŋ/, ein Wolkenkratzer in New York City, löste 1931 das Chrysler Building als höchstes Gebäude der Welt ab. Es hat 103 Stockwerke und 1.576 Treppenstufen, seine Höhe beträgt 381 m, einschließlich der Antenne sogar 443,2 m. Es war das höchste Gebäude der Welt bis 1972, als das World Trade Center eröffnet wurde. Am 11. September 2001 erhielt es den Titel des höchsten Gebäudes New Yorks auf tragische Weise zurück.

An einem klaren Tag kann man rund 80 Meilen in vier US-Bundesstaaten blicken, nach New Jersey, Pennsylvania, Connecticut und Massachusetts. Bisher besuchten rund 117 Millionen Menschen das Gebäude. 1947 wurde um die Aussichtsplattform ein 3 m hoher Zaun errichtet. Trotzdem starben bisher 34 Menschen durch Suizid.

Empire State ist daneben der Spitzname des US-Bundesstaates New York.

Aufbau

- 60.000 Tonnen Stahl

- 10 Millionen Ziegelsteine

- ca. 761.975 Meter elektrische Leitung

- 193.114 Meter Rohr

- mehr als 1.609.291 Meter Telefonkabel

- 6.500 Fenster

- wiegt 365.000 Tonnen (365.000.000 Kg)

Geschichte

Planung und Vorgeschichte

Das Empire State Building ist eng mit der Geschichte des Börsencrashs von 1929 (schwarzer Freitag) verbunden. Der Börsenspekulant und Gründer von General Motors John Jacob Rascop, der das Empire von dem Architekten William F. Lamb entwerfen ließ, hatte Jahre zuvor die maßlose Überhitzung der New Yorker Börse mitbetrieben, indem er „Reichtum für alle“ versprach, eine „neue Form von Wirtschaft, die es jedem ermöglicht reich zu werden“ – jedoch auf Basis fremdfinanzierter, auf Kredit gekaufter Aktien. Diese sollte sich durch das unaufhaltsame Steigen der Börse schließlich in wirkliche Gewinne umwandeln.

Als die Börse im Herbst 1929 aber endgültig zusammenbrach, verloren vor allem unzählige Kleinanleger, die zum Teil ihre Aktien bis zu 90% fremdfinanziert hatten, ihre gesamte Habe, Haus und Hof. Die Bautätigkeit der Stadt der 1920er Jahre, während der das unvorstellbare Bauvolumen von über einhundert Gebäuden mit einer Geschosszahl von mehr als zwanzig Stockwerken (hundert Metern) errichtet wurde, kam zum völligen Stillstand. Die radikale Neugestaltung des Gesichts von Manhattan war abgeschlossen. Wettläufe um das höchste Gebäude der Stadt, wie der zwischen dem Chrysler Building und dem Turm der Bank of Manhatten, die erst in letzter Minute entschieden wurden, gehörten der Vergangenheit an. Dieser Zweikampf war auch ein Symbol für die Konkurrenz zwischen den beiden Zentren Midtown und Wall Street, Rascop aber entschied sich für einen anderen Bauplatz.

Während an der Wall Street die Börse zusammenbrach, wurde zwischen der 33. und der 34. Straße das alte Waldorf-Astoria abgerissen. Mit Ausnahme von ein paar Aufzugkernen, die übernommen und auf dem Bauplatz eine Weile ins noch unbebaute Leere ragten, wurden die Abbruchreste des legendären Hotels abtransportiert und bei Sandy Hook im Meer versenkt. Den Bewohnern von Manhattan war klar, dass es für das junge Projekt nur zwei Optionen gab, entweder würde es ein gigantisches Desaster werden oder ein gewaltiger Triumph – jedoch nur, wenn es dem Gebäude gelingen würde, ein Zentrum an die 33. Straße zu verlagern und die Börse sich wieder stabilisieren würde. Baubeginn war im März 1930, wobei die Grundsteinlegung im September 1930 durch den früheren Bürgermeister Alfred E. Smith stattfand.

Baustelle

Bemerkenswert an diesem Bauwerk ist bis heute die Logistik ihrer Errichtung geblieben. In Detroit hatte Henry Ford das Fließband erfunden, an der 33. Straße wurde diese für das Jahrhundert so maßgebliche Erfindung in die Vertikale gedreht. 50.000 Stahlträger, mit einer Toleranz von 3 mm in der Stahlstadt Pittsburgh gefertigt, reisten mit Schiff und Bahn an die Ostküste, erreichten den Bauplatz nach nur acht Stunden, waren zum Teil noch warm, wenn sie von einem der Kräne empor gehievt wurden. Im Inneren des Gebäudes kam ein komplexes lotrechtes Eisenbahnsystem mit Loren, Schienen und Weichen zum Einsatz, das, verbunden mit einem höchst exakten Stundenplan, ermöglichte, dass keiner der ankommenden Lastwagen warten musste, kein Arbeiter Müßiggang hatte, kein Aufzug umsonst fuhr.

In nur einem Jahr und 45 Tagen schoss das Bauwerk aus dem Boden, in Rekordzeiten wurden in zehn Tagen 14 Stockwerke errichtet, im Durchschnitt 4,5 Stockwerke in der Woche. Die eigentlichen Helden waren jedoch die Nieter. In eingespielten Vierermannschaften, viele vom Stamm der Mohawk-Indianer, schlugen sie für einen Lohn von 1,25 Dollar 800 Nieten am Tag ein, warfen glühendes Metall in 300 Meter Höhe über 40 Meter weit, um es mit trichterförmigen Handschuhen aufzufangen – mit keiner anderen Aussicht, als der, sich sobald ihre Arbeit getan wäre, in die endlosen Arbeitslosenschlangen einreihen zu dürfen.

Einweihung

Die feierliche Eröffnung fand am 1. Mai 1931 durch Präsident Herbert Hoover statt, aber viele Büros standen bis in die 1940er leer. Die unteren fertiggestellten Stockwerke wurden schon vermietet und bezogen während sich in höheren Teilen das Gebäude noch im Rohbau befand. Die Aussichtsplattform mit jährlich einer Million Besuchern erwirtschaftete lange Zeit mehr als die gesamten Mieteinnahmen betrugen. Die New Yorker sprachen vom Empty State Building. Auch wenn es dem Empire State Building nicht gelang, ein neues Zentrum zwischen Midtown und Wall Street zu etablieren, bis heute ist es ein einsamer Solitär geblieben – nicht unbedingt ein Nachteil für seine weitreichende optische Wirkung – kann von einem Misserfolg keine Rede sein: die New Yorker verliebten sich auf Anhieb in ihr neues Wahrzeichen, großartiger Schlusspunkt der geschäftigen, überreizten 1920er Jahre und tapferes Zeichen des Muts und der Unbeugsamkeit in Zeiten der Depression.

Die Form des Gebäudes war durch die damaligen New Yorker Bauvorschriften (Zoning Law) beeinflusst. Das Beobachtungsdeck in 320 m Höhe war ursprünglich zur Abfertigung von Luftschiffreisenden vorgesehen, denn die Spitze des Turms sollte zum Verankern von Luftschiffen dienen. Dies war allerdings von Anfang an eher eine Art Public-Relation-Gag, der jedoch deutlich von dem Glauben erzählt, das Unglaublichste zu denken und das Unmöglichste für möglich zu halten (erst 2003 effektvoll in der Anfangssequenz des Films Sky Captain and the World of Tomorrow in Szene gesetzt ). Heutzutage dient die Spitze als Sendemast. Der Metallmasten sowie die beiden höchsten, nach innen versetzten, Gebäudeteile des Empire State Buildings werden bei Einbruch der Dunkelheit bis Mitternacht in verschiedenen Farben beleuchtet. Wenn es keinen speziellen Anlass gibt, wird es weiß beleuchtet. Es gibt allerdings sehr viele Anlässe, zu welchen die Spitze des Empire State Buildings in verschiedenen Farben erleuchtet (z.B. rot-weiss-blau für amerikanische Feiertage, rot-grün in der Weihnachtszeit, orange and Halloween, rot am Valentinstag, grün am St. Patrick’s Day, blau-weiss für Yankees Heimspiele in den World Series Endspielen, etc.). Die offizielle Website des Empire State Buildings bietet eine Übersicht über den monatlichen Beleuchtungsplan.

Spätere Ereignisse

Am Samstag, den 28. Juli 1945 raste ein B-25-Bomber wegen eines Navigationsfehlers bei schlechter Sicht in den 79. Stock des Empire State Buildings. Dabei starben 14 Menschen. Trotz des großen Feuerschadens und einem 6 m großen Loch in der Fassade erlitt das Gebäude jedoch keinen strukturellen Schaden und konnte am darauf folgenden Montag wieder öffnen.

Berühmte Besucher

Folgende Berühmtheiten sind für ihren Besuch im Empire State Building bekannt:

Skyline von New York City

Siehe auch

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