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Fabio Cannavaro

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Fabio Cannavaro
Personalia
Geburtstag 13. September 1973
Geburtsort NeapelItalien
Größe 176 cm
Position Innenverteidiger

2 Stand: 14. Oktober 2009

Fabio Cannavaro (* 13. September 1973 in Neapel) ist ein italienischer Fußballspieler auf der Position des Innenverteidigers.

Er ist Kapitän und Rekordnationalspieler der italienischen Fußballnationalmannschaft und spielt aktuell für Juventus Turin.

Karriere

Im Verein

Fabio Cannavaro spielte vier Spielzeiten für den SSC Neapel, sieben für den AC Parma, zwei für Inter Mailand und zwei für den italienischen Rekordmeister Juventus Turin, bevor er im Sommer 2006 nach Madrid wechselte. Sein größter Erfolg auf Klubebene war 1999 der Gewinn des UEFA-Pokals mit dem AC Parma. Mit Juventus gewann er 2005 und 2006 die italienische Meisterschaft, beide Titel wurden den Turinern aber nach dem Aufdecken von Spielmanipulationen im Sommer 2006 wieder aberkannt. Nach der WM 2006 wechselte Cannavaro nach Spanien zu Real Madrid, wo er zweimal Spanischer Meister wurde.

Am 19. Mai 2009 wurde bekannt, dass Fabio Cannavaro im Sommer ablösefrei zu seinem früheren Verein Juventus Turin zurückkehrt, wo er einen Vertrag bis 30. Juni 2010 erhielt[1].

In der Nationalmannschaft

Fabio Cannavaro gab sein Länderspieldebüt am 22. Januar 1997 beim 2:0 gegen Nordirland und vertrat Italien seither bei drei Weltmeisterschaften (in Frankreich, Japan und Südkorea sowie in Deutschland). Er war außerdem bei zwei Europameisterschaften (in Belgien und den Niederlanden sowie in Portugal) für Italien aktiv. Das Finale der Weltmeisterschaft 2006 in Berlin, in dem die Italiener zum vierten Mal Fußballweltmeister wurden, war sein 100. Spiel für die Squadra Azzurra. Als Kapitän seiner Mannschaft durfte er nach dem Finalsieg gegen Frankreich den FIFA Weltpokal entgegennehmen. Außerdem erhielt er den Silbernen Ball als Preis für den zweitwertvollsten Spieler der WM und war einer von sieben italienischen Spielern, die von der FIFA ins All-Star-Team der Weltmeisterschaft berufen wurden.

Auch für die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz war Fabio Cannavaro in Trainer Donadonis Aufgebot als Kapitän gesetzt. Am 2. Juni 2008 zog er sich im Training bei einem Zusammenprall mit Giorgio Chiellini einen Bänderriss am linken Sprunggelenk zu und musste verletzungsbedingt auf die EM-Teilnahme verzichten. [2]

Am 21. Juni 2009 absolvierte er beim Konföderationen-Pokal in der Vorrunde gegen Brasilien (0:3) sein 126. Länderspiel und stellte den Länderspielrekord Italiens von Paolo Maldini ein. Seit dem 12. August 2009 ist er mit 127 Länderspielen alleiniger Rekordhalter Italiens.

Kontroverse

Im Frühjahr 2005 zeigte das italienische staatliche Fernsehen RAI die Tropf-Doku von Moskau. Dieses Video soll im Jahr 1999 vor dem UEFA-Pokal-Finale, in dem Cannavaro mit seinem damaligen Klub AC Parma auf Olympique Marseille traf, entstanden sein. Es handelt sich dabei um ein Amateurvideo, welches Fabio Cannavaro selbst mit einer Kamera gefilmt hatte. Es zeigt ihn, wie er sich von einem Betreuer am Tropf liegend in seinen per Gummischlauch abgebundenen Arm ein Mittel spritzen lässt. Dabei soll es sich angeblich um das Mittel Neoton handeln, eine Arznei für Herzkranke mit dem Wirkstoff Kreatin. Dieses Mittel stand nicht auf der Dopingliste; über eine Herzkrankheit bei Cannavaro ist jedoch auch nichts bekannt. Obwohl Cannavaro behauptete, dies Vorgehen sei normal und er ganz gelassen, hatte er vor der Ausstrahlung im Fernsehen versucht, diese zu verhindern. „Starke Mächte“ wollten die Sendung blockieren, beklagte sich später auch ein verantwortlicher Redakteur des Fernsehsenders. Wie das Video an die Öffentlichkeit gelangte und weshalb Cannavaro dieses überhaupt produzierte, ist nicht bekannt. [3]

Besonderes

Bei der von France Football durchgeführten Wahl zu Europas Fußballer des Jahres 2006 erreichte er den ersten Platz. In der Geschichte des Ballon d'Or hatte bis dahin nie ein Innenverteidiger den Preis gewinnen können. Zudem wurde er im gleichen Jahr von der FIFA zum Weltfußballer des Jahres 2006 gekürt und ließ Zinédine Zidane und Ronaldinho auf den Plätzen zwei und drei hinter sich. Er ist somit auch der erste Innenverteidiger überhaupt, der zum Weltfußballer des Jahres ernannt wurde.

Erfolge/Titel

Als Nationalspieler

Mit seinen Vereinen

* aberkannt im Rahmen des italienischen Fußball-Skandals 2005/2006

Auszeichnungen

Persönliches

Fabio Cannavaro ist verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Söhne und eine Tochter. Er hat einen Bruder, Paolo Cannavaro, der ebenfalls Profi-Fußballer ist und beim SSC Neapel in der italienischen Serie A spielt; auch er ist Innenverteidiger.

Film

Im Kurzfilm "Porque hay cosas que nunca se olvidan (dt.: Weil es Dinge gibt, die man nie vergisst)" des Regisseurs Lucas M. Figueroa aus dem Jahr 2008 spielt Cannavaro die Rolle eines Mentalcoaches. Der Film ist unter anderem beim spanischen Filmpreis Goya als Bester Kurzfilm nominiert[4]. Bereits 2002 spielte Cannavaro in dem italienischen Film "Volesse il cielo!" des Regisseurs Vincenzo Salemme einen Nebenrolle.

Siehe auch

Commons: Fabio Cannavaro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cannavaro torna alla Juventus. juventus.com, 19. Mai 2009, abgerufen am 19. Mai 2009 (italienisch).
  2. Italia, è già dopo Cannavaro. Arriva Gamberini, chi gioca? www.gazzetta.it, 2. Juni 2008, abgerufen am 2. Juni 2008 (italienisch).
  3. Birgit Schönau: Hau’ die Nadel rein. www.sueddeutsche.de, 3. Mai 2005, abgerufen am 4. Mai 2005.
  4. Film - Schauspieler Cannavaro, Der Spiegel, Nr. 7, 9. Februar 2009


VorgängerAmtNachfolger

Ronaldinho
Weltfußballer des Jahres
2006

Kaká
RonaldinhoEuropas Fußballer des Jahres
2006
Kaká