Italien
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Amtssprachen | Italienisch; regional Deutsch, Französisch, Ladinisch | ||||
Hauptstadt | Rom | ||||
Staatspräsident | Carlo Azeglio Ciampi | ||||
Ministerpräsident | Silvio Berlusconi | ||||
Fläche | 301.336 km² | ||||
Einwohnerzahl | 57.948.000 (Stand Aug. 2003) | ||||
Bevölkerungsdichte | 192 Einwohner pro km² | ||||
Währung | Euro | ||||
Zeitzone | UTC+1 | ||||
Nationalhymne | Fratelli d'Italia | ||||
Kfz-Kennzeichen | I | ||||
Internet-TLD | .it | ||||
Vorwahl | +39 | ||||
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Italien (italienisch Italia) ist ein Staat in Europa am Mittelmeer. Angrenzende Staaten sind Frankreich, Schweiz, Österreich, Slowenien, sowie die Enklaven San Marino und die Vatikanstadt (in Rom). Zu Italien gehören die Mittelmeer-Inseln Sizilien, Sardinien und Elba sowie das völkerrechtlich nicht anerkannte Fürstentum Seborga.
Italien ist unter anderem bekannt für seine Küche, Mode- und Designerartikel, Bekleidungsindustrie, Architektur, Kunst, Musik und Touristenziele.
Geographie
Die Form des Landes erinnert an die eines Stiefels. Entlang der Westküste Italiens ziehen sich von Norden in Richtung Süden u. a. die Italienische Riviera in Ligurien, die Etruskische Riviera in der Toskana sowie der Golf von Neapel in Kampanien. Die Ostküste wird von Triest im Norden bis zum Gargano im Norden Apuliens als die Italienische Adriaküste bezeichnet. Siehe auch Riviera.
Die längsten Flüsse sind Po, Etsch, Arno und Tiber. Zu den größten italienischen See zählen der Gardasee, der Lago Maggiore und der Comer See in Oberitalien sowie der Lago di Bolsena und der Lago Trasimen in Mittelitalien.
Neben dem Vesuv auf dem italienischen Festland stehen auf italienischen Inseln gleich zwei weitere bekannte Vulkane: der Ätna und der Stromboli (und weitere kleinere um Sizilien herum).
Neben der Hauptstadt Rom sind die bedeutendsten Städte Mailand, Neapel, Genua, Turin, Venedig, Bologna, Florenz, Bari, Catania und Palermo.
tiefster Punkt: Mittelmeer 0m
höchster Punkt: Mont Blanc de Courmayeur 4.748m.
Bevölkerung
Italien hat eine Einwohnerzahl von nahezu 58 Millionen Einwohnern.
Stadt- und Landbevölkerung
Rund 67 % der Einwohner Italiens, vornehmlich im Norden, leben in Städten. Vor allem von 1950 bis 1960 herrschte eine starke Abwanderung aus den unterentwickelten Landregionen in die Städte (Landflucht). Seit den 1980er Jahren hat sich dieser Trend zu Gunsten der Vororte und Kleinstädte umgekehrt.
Lebenserwartung
Italien ist nach Japan das Land mit der höchsten Lebenserwartung der Welt. Sie beträgt bei Männern 78 Jahre, bei Frauen rund 83. Rund 19 % der Italiener sind älter als 65 Jahre. Die Italiener führen somit in Europa vor den Griechen und den Schweden die Liste der "langlebigsten" Bevölkerung an. Als Grund wird häufig die italienische Küche, also die mediterrane Ernährung, angeführt.
Religiöse Zugehörigkeit
- Katholiken 83,2 %
- Konfessionslose 16,2 %
- Sonstige 0,6 %
Sprachen
Neben der Amtssprache Italienisch gibt es noch die regionalen Amtssprachen Deutsch, Französisch, Ladinisch, Rätoromanisch und Slowenisch. Darüber hinaus stehen weitere Minderheitensprachen unter besonderem Schutz (durch die Verfassung und ein präzisierendes Gesetz aus dem Jahr 1999): Albanisch, Katalanisch, Griechisch, Kroatisch, Franko-Provenzalisch, Furlanisch, Okzitanisch und Sardisch. Zum Teil streben die jeweiligen Gemeinschaften einen Ausbau ihrer Sprache zur Amtssprache an.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Italiens
Italien, vor allem Mittel- und Süditalien, ist schon seit der Antike ein wichtiges europäisches Kulturzentrum und war Teil und Zentrum des Römischen Reichs. Nach dem Einfall der Goten zersplitterte das Land in viele kleine Staaten und wurde so zu einem „politischen Spielball” der umliegenden Großmächte. In der Zeit des "Risorgimento" wurde eine nationale Einigung erzielt, vor allem durch die Freiwilligenverbände unter Giuseppe Garibaldi. Nach dem ersten Weltkrieg gehörte Italien nicht zu den besiegten Staaten, sondern konnte Südtirol annektieren, da es sich zuvor aus dem "Dreibund" gelöst hatte und zu der Entente-Seite gewechselt war.
Mit dem militärischen Überfall des faschistischen Italiens auf Abessinien begann der erste Krieg noch vor dem eigentlichen Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Durch das Abkommen des italienischen Diktators Mussolini mit dem österreichischen Diktator des Deutschen Reiches Hitler, wurden Italien Verbündeter des Deutschen Reiches im Krieg. Mit dem Rückzug der italienischen Truppen vor den nachrückenden Alliierten und dem Sturz der faschistischen Regierung in Rom bzw. Ermordung des Diktators Mussolini im Herbst 1943 wechselte Italien die Fronten und erklärte nunmehr seinem vormals Verbündeten den Krieg. Der folgende Einmarsch der deutschen Wehrmacht wurde mit dem Widerstand der „Resistenza” beantwortet. Als sich deutschen Verbände im Juni 1944 bis zur "Gotenlinie" im Apennin zurückzogen und italienische Partisanen ihre Überfälle auf deutsche Soldaten verstärkten, führte dies zu Gegenmaßnahmen (Erschießungen) auch unbeteiligter Bevölkerungsgruppen. Am 28. April 1945 kapitulieren die deutschen Truppen vor den Westalliierten in Italien. Durch den rechtzeitigen Frontwechsel - wie im ersten Weltkrieg - blieb Italien nach Kriegsende von Gebietsabtetungen verschont.
Die jüngste Geschichte Italiens zeichnet sich durch häufige Regierungswechsel und hohe Inflation aus. Italien ist Gründungsmitglied der EWG (EU) und hat 2001 seine Währung „Lira” durch den EURO abgelöst.
Politik
Hauptartikel: Italienische Politik
Italien ist seit 1946 eine parlamentarische Republik. Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident, das Parlament besteht aus zwei Kammern (Abgeordnetenkammer und Senat), die alle fünf Jahre gewählt werden und absolut gleichberechtigt sind. Regierungschef ist der Ministerpräsident, seit 2001 Silvio Berlusconi.
Zudem ist Italien Mitglied in mehreren überstaatlichen Organisationen. Mit dem 4. April 1949 erfolgte der Eintritt in die NATO. Seit dem 14. Dezember 1955 gehört Italien den Vereinten Nationen an. Zudem ist das Land als Gründungsmitglied der Europäischen Union am 1. Januar 1958 ein bedeutender Ansprechpartner in Europa.
Siehe auch: Liste der italienischen Premierminister
Schulwesen und Bildung
Hauptartikel: Schulsystem_in_Italien
Das Schulwesen Italiens ist - vor allem im Pflichtschulbereich - durch große Einheitlichkeit gekennzeichnet. Die wesentlichen Bestimmungen für Unterricht und Erziehung sind in Mailand nicht anders als in Palermo. Unterschiede gibt es lediglich im Bereich der beruflichen Bildung, die zum Kompetenzbereich der einzelnen Regionen gehört. Das Schulsystem gliedert sich in folgende drei Bereiche: Kindergarten, Pflichtschule, Oberstufe. Italien gilt als das Land mit der besten Fremdsprachenausbildung in Europa. Grundsätzlich lernt man bereits in der ersten Stufe der Pflichtschule die englische Sprache (regional auch Italienisch).
Gesundheit und Gesundheitssystem
Das Gesundheitssystem in Italien ist wie in GB als nationaler Gesundheitsdienst stukturiert. Die Hausärzte erhalten eine kopfpauschale für die Patienten, die in einer Liste registriert wurden. Negativ wird die lange Wartezeit au stationäre Behandlung angesehen. Trotzdem hat die WHO in einem Ranking der Gesundheitssysteme Italien nach Fankreich auf den 2.Platz gestellt. Die stat. etwas längere Lebenserwartung wird mit einer sog. mediteranen Kost erklärt. Dise enthält z.B. viel Fisch und Olivenöl. Leider ist auch in Italien Übergewichtigkeit auf dem Vormarsch.
Verwaltungsgliederung

Italien ist administrativ in 20 Regionen (regioni) gegliedert, mit jeweils eigener Regierung und Hauptstadt, die allerdings weniger Kompetenzen haben als etwa die deutschen Bundesländer oder gar die Schweizer Kantone. Fünf Regionen wird eine größere Autonomie gewährt, in der folgenden Liste mit einem Stern markiert:
- Abruzzen (Abruzzo)
- Aostatal (Valle d'Aosta) *
- Apulien (Puglia)
- Basilikata (Basilicata)
- Emilia-Romagna
- Friaul-Julisch Venetien (Friuli-Venezia Giulia) *
- Kalabrien (Calabria)
- Kampanien (Campania)
- Latium (Lazio)
- Ligurien (Liguria)
- Lombardei (Lombardia)
- Marken (Marche)
- Molise
- Piemont (Piemonte)
- Sardinien (Sardegna) *
- Sizilien (Sicilia) *
- Toskana (Toscana)
- Venetien (Veneto)
- Trentino-Südtirol (Trentino-Alto Adige) *
- Umbrien (Umbria)
Bis auf das Aostatal sind die Regionen in Provinzen (province) untergliedert, von denen es 108 gibt (seit 2005). Unterhalb der Provinzen stehen die Gemeinden (comuni).
Siehe auch: Liste der italienischen Provinzen
Wirtschaft
Italien ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde.
Seit 2002 ist der Euro in Italien gesetzliches Zahlungsmittel. Dieser löste die italienische Lira ab.
Nord-Süd-Gefälle
Charakteristisch für Italien ist die Zweiteilung des Landes. Der stark industrialisierte Norden mit seinen großen Wirtschaftzentren und Metropolen Mailand, Turin und Genua verfügt über einen gut entwickelten Dienstleistungssektor und ist somit wirtschaftlich mit den nördlichen Nachbarländern vergleichbar. Der Süden des Landes, auch Mezzogiorno genannt, ist eine der strukturschwächsten Regionen der EU und ist noch immer stark landwirtschaftlich geprägt. Die Folge daraus sind sehr hohe Arbeitslosenraten, die für die Jugend Extreme annimmt, eine erhöhte Kriminalitätsrate und nicht zuletzt das organisierte Verbrechen, das besonders in Kalabrien und auf Sizilien die Macht über viele Wirtschaftszweige ausübt.
Italien ist mit ca. 52 Millionen Hektolitern der zweitgrößte Weinproduzent der Welt (nach Frankreich, Stand: 2000). Siehe hierzu auch den Artikel Weinbau in Italien
Kultur
Italien hat in Europa schon sehr früh eine entscheidende Rolle in Kunst und Kultur gespielt. Die römische Antike war in der Zeit des Römischen Reiches Vorbild aller Bauwerke Europas. Auch im Mittelalter und in der Zeit der Renaissance war Italien das Ausgangsland der europäischen Kunst, Kultur und Forschung.
Bedeutende Personen Italiens
Hauptartikel: Liste berühmter Italiener
Feiertage
Datum | Bezeichnung | Italienischer Name | Anmerkung |
---|---|---|---|
1. Januar | Neujahrstag | Capodanno | |
6. Januar | Epiphanias | Epifania | |
- | Ostern | Pasqua | Ostersonntag |
- | Ostermontag | Pasquetta | |
25. April | Tag der Freiheit | Liberazione | 1945 |
1. Mai | Tag der Arbeit | Festa del Lavoro | |
2. Juni | Tag der Republik | Festa della Repubblica | Gründung der italienischen Republik 1946 |
15. August | Himmelfahrt | Ferragosto | |
1. November | Allerheiligen | Tutti i Santi | |
8. Dezember | Maria der unbefleckten Empfängnis | Immacolata | |
25. Dezember | Weihnachten | Natale | |
26. Dezember | Stefanstag | Santo Stefano | |
31. Dezember | Silvester | San Silvestro |
Medien
Italien verfügt über ein sehr großes Netz an Massenmedien. Neben der traditionellen Zeitung und dem Fernsehen setzt sich immer stärker das Internet durch. Das Mobiltelefon hat einen sehr großen Erfolg in Italien erlebt, der immer noch anhält. Die Organisation Freedom House stufte die italienischen Medien 2004 von "frei" auf "teilweise frei" herab. Dies lässt sich mit dem zunehmenden und großen Einfluss Silvio Berlusconis auf das italienische Fernsehen und Teile der italienischen Presse zurückführen.
Presse
Die italienische Tagespresse hat ein Angebot aus überregionalen Zeitungen und vielen regional sehr bedeutsamen Blättern. Sie unterscheiden sich weniger in ihrem Inhalt als viel mehr in ihrer Verbreitung und Prestige. Neben den großen Tageszeitungen La Repubblica aus Rom, Il Corriere della Sera aus Mailand und La Stampa aus Turin existieren viele bedeutsame Lokalzeitungen, z. B. La Nazione aus Florenz oder Il Mattino aus Neapel. Sowohl die Zeitungen regionalen als auch überregionalen Charakters haben inhaltlich Nachrichten aus In- und Ausland, regionale und lokale Geschehnisse werden ebenfalls in den großen Tageszeitungen erwähnt.
Die meisten Tageszeitungen nennen sich zwar quotidiano indipendente, also "täglich unabhängig" sind jedoch mehr oder weniger von politischen und kommerziellen Interessen beeinflusst. Die Bezeichnung stammt daher, weil sie sich von den reinen Parteizeitungen wie der kommunistischen L'Unita oder der christlich-demokratischen Il Popolo unterscheiden, welche ihre Parteizugehörigkeit nicht leugnen.
Die meisten Tageszeitungen sind in einer relativ anspruchsvollen Aufmachung und Gestaltung, es wird sehr bewusst nach einem qualitativen und intellektuellen Schreibstil gestrebt. Dennoch wird im europäischen Vergleich in Italien wenig Zeitung gelesen, Italien rangiert dabei relativ weit unten.
Die Bandbreite der italienischen Wochenzeitschriften ist vergleichbar mit der des deutschsprachigen Raumes. Dabei kann man auch die Unterscheidung zwischen Klatschpresse und anspruchsvollen Magazinen erkennen. Doch auch populäre Wochenzeitschriften, z. B. Oggi, Gente oder La Domenica del Corriere, bemühen sich um sehr hohe Qualität. Einige Tageszeitungen geben ebenfalls Sonntagsausgaben heraus.
Rundfunk und Fernsehen
Die drei nationalen Radioprogramme sowie die Fernsehsender RAI Uno, RAI Due sowie RAI Tre sind unter der staatlich kontrollierten Organisation RAI-TV zusammengefasst. Daneben existieren eine große Menge verschiedener Privatsender, die ihre Stationen in fast jeder größeren Stadt haben. Diese finanzieren sich durch einen sehr hohen Anteil an Werbung, das Programm besteht zu großen Teilen aus Musik und Shows.
Dennoch ist die Qualität der Privatanstalten sehr differenziert. Einige wenige etablierte Sender schlossen sich zu einem großen Sendernetz zusammen, andere hingegen beschränken sich auf die Ausstrahlung von Filmen, deren Qualität teilweise fraglich ist. Insgesamt existieren in Italien rund 1.700 Fernsehanstalten, die rund 30 Millionen Zuschauer erreichen.
Unbestritten ist dabei der große Einfluss des amtierenden Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi auf die Medien. Seit seiner Präsidentschaft nimmt er auch zunehmend Einfluss auf die öffentlich-rechtlichen Medien, etwa auf die Organisation RAI. Weiterhin sind drei italienweit terrestrisch empfangbare Sender im Privatbesitz Berlusconis. Unter dem Namen Mediaset sind die Privatsender Canale 5, Italia 1 und Rete 4 zusammengefasst. Berlusconi hat diese Sender in den Jahren 1980-1984 aufgekauft und sie erreichen täglich ein Millionenpublikum und strahlen populäre Sendeformate wie Reality Shows und Sportübertragungen aus. In die Kritik gerieten die Sender vor allem durch die einseitige innenpolitische Berichtserstattung während der letzten Präsidentschaftswahlen in Italien.
Sport
Fußball
Die beliebteste italienische Sportart ist der Fußball (Calcio). Der italienische Fußball verfügt über sehr bekannte Fußballvereine, die bei internationalen Turnieren viele Erfolge errangen. Diese Vereine sind Juventus Turin, Inter Mailand, AC Mailand, Lazio Rom, AS Roma, FC Parma.
Ski
Vor allem in den nördlichen Landesteilen, im Aostatal, im Veltlin und in Südtirol hat der Skisport große Beliebtheit erlangt. Viele Touristen verbringen ihren Urlaub in der Nähe einer dieser italienischen Skigebiete. Zwei der heutzutage bekanntesten Skifahrer bei den Herren ist Giorgio Rocca und bei den Damen Isolde Kostner. Der im Ausland vermutlich berühmteste italienische Skifahrer ist Alberto Tomba.
Radsport
Italien gilt als ein Radsportland. Der Giro d'Italia gilt nach der Tour de France als zweitbedeutendstes Radrennen der Welt. Wichtige Eintagesrennen, die zu den Klassikern gerechnet werden , sind Mailand-San Remo und die Lombardei-Rundfahrt. Zu den wichtigsten Radsportlern gehören unter anderem der verstorbene Marco Pantani und Mario Cipollini.
Basketball
Basketball gehört in Italien zu den beliebtesten Sportarten.
Weblinks
- Seite der ENIT, des Staatlichen Italienischen Fremdenverkehrsamts
- Informationen zu Norditalien / Oberitalien
- Informationen zum antifaschistischen Widerstand im Zweiten Weltkrieg
- Informationen zu Italiens schönster Region den Abruzzen