Heinz Mack
Otto Heinz Mack (* 8. März 1931 in Lollar, Hessen), ist ein deutscher Künstler und Mitbegründer der international einflussreichen ZERO Gruppe. Bekannt geworden ist Mack durch seine experimentellen Lichtreliefs sowie seine Licht-Installationen in der Wüste, die zu den frühesten Beispielen der Land Art zählen. Er ist mehrfacher documenta-Teilnehmer und vertrat 1970 Deutschland auf der Biennale in Venedig.
Leben und Werk
Heinz Mack wurde 1931 im hessischen Lollar geboren. Ab 1950 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf, ab 1953 Philosophie an der Universität in Köln. Seine Ausbildung schloss er mit dem Staatsexamen in Kunsterziehung und Philosophie 1956 ab.

Zusammen mit Otto Piene bezog er 1956 ein Atelier in der Gladbacher Straße 69 in Düsseldorf. In jener Zeit begann seine Beschäftigung mit den Problemen der Vibration und des Lichts. Seine so genannten Dynamischen Strukturen sind Bilder, beschränken sich auf die Skala von Schwarz- und Weißwerten und bestehen aus vertikal oder horizontal gefügten Geraden. Später folgten Lichtreliefs aus gepressten Metallfolien, Plexiglas und Aluminium.
Am 11. April 1957 veranstaltete Mack zusammen mit Piene in den Atelierräumen der Gladbacher Straße die 1. Abendausstellung. Aus dieser Veranstaltungsreihe ging schließlich die von Otto Piene und Heinz Mack initiierte ZERO Gruppe hervor. Der Begriff „ZERO“ wurde bereits im Herbst 1957 geprägt; als offizielles Gründungsereignis gilt jedoch meist die am 24. April 1958 veranstaltete 7. Abendausstellung, die unter dem Titel „Das rote Bild“ steht und bei der auch die erste Nummer der Zeitschrift „ZERO“ erschien. 1961 kam Günther Uecker als drittes Kernmitglied der Gruppe dazu.
Um 1960 entstanden erste sogenannte Rotoren, bei denen mit Reliefstrukturen versehene Elemente mittels Motoren bewegt werden. Neben dem Licht spielte fortan auch die Bewegung eine zentrale Rolle in seinem Werk und machte ihn zu einem der Hauptvertreter der Kinetischen Kunst. Mit Uecker und Piene arbeitete er ab 1961 an den Lichtmühlen.
1964 nahm Heinz Mack an der documenta III in Kassel teil. 1970 war er auf der Biennale in Venedig, deutscher Beitrag, (zusammen mit Thomas Lenk, Georg Karl Pfahler und Günther Uecker) vertreten. 1977 nahm er an der documenta 6 in Kassel teil.
Mack entwarf zahlreiche monumentale Skulpturen für den öffentlichen Raum, so etwa:
- Skulptur für den Himmel (1976), an der Universitätsbibliothek der Universität der Bundeswehr, München,
- Wasserplastik[1] (1977), Münster,
- Identifikationsplastik (1979), Osnabrück,
- Columne pro Caelo (1984), Roncalliplatz, Köln,
- Lichtpfeiler[2] (1983-87), am Europa-Center, Berlin,
- Große Stele[3] (1989-90), vor dem Mercedes-Benz Museum, Stuttgart,
- Sieben Stelen (2000), vor der Hypothekenbank in Essen
- Großer Vertikaler Rhythmus (2008), vor der Stadtsparkasse Langenfeld (Rheinland)
Heinz Mack lebt heute in Mönchengladbach und auf Ibiza.
Auszeichnungen
- 1959 Kunstpreis der Stadt Krefeld
- 1963 Premio Marzotto
- 1965 '1. Prix des arts plastiques' der 4. Biennale de Paris
- 1979 1. Preis des internationalen Wettbewerbs 'Licht 79' der Niederlande
- 1992: Großer Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland
- 2004: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Ausstellungen
- 1957 Galerie Schmela, Düsseldorf
- 1972 Musée d’Art Modern de la Ville de Paris
- 1973 Stedelijk van Abbemuseum, Eindhoven
- 1977 Kunsthalle, Düsseldorf
- 1978 Galerie Unac, Tokio
- 1998 Liechtensteinische Staatliche Kunstsammlungen, Vaduz
- 2002 Museo Nacional de Cerámica, Valencia
- 2006 ZERO, Museum Kunst Palast, Düsseldorf
- 2009 Licht der ZERO-Zeit[4], Ludwig Museum Koblenz
- 2009 3. Moscow Biennale
Fotogalerie
-
Skulptur für den Himmel (1976), Universitätsbibliothek der Universität der Bundeswehr, München
-
Wasserplastik (1977), Münster
-
Columne pro Caelo (1984), Roncalliplatz, Köln
-
Großer Vertikaler Rhythmus (2008), Stadtsparkasse Langenfeld (Rheinland)
Literatur
- MACK – TRANSIT zwischen Okzident und Orient. Faszination und Inspiration der islamischen Kultur. Ein Werkaspekt 1950–2006. Ausst.-Kat. Museum für Islamische Kunst/Pergamonmuseum, Berlin. Köln 2006.
- Robert Darmstaedter: Reclams Künstlerlexikon, Stuttgart 1979 (Philipp Reclam jun. Stuttgart) ISBN 3-15-010280-4 (geb.).
- Theo Rommerskirchen: Heinz Mack. In: viva signatur si! Remagen-Rolandseck 2005, ISBN 3-926943-85-8.
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Mack: Wasserplastik. Stadt Münster
- ↑ Heinz Mack: Lichtpfeiler. Bildhauerei in Berlin
- ↑ Heinz Mack: Große Stele. Skulpturenrundgang Neues Mercedes-Benz Museum, Stuttgart
- ↑ Heinz Mack - Licht der ZERO-Zeit. 30.08.-1.11.2009, Ludwig Museum Koblenz
Weblinks
- Vorlage:Kunstaspekte
- Website des Künstlers
- „Dynamische Strukturen“, konservatorische Betrachtung einer malerischen Werkgruppe (1957–63) von Heinz Mack, Autor: Kristina Herbst, Hildesheim 2005 (PDF-Datei; 1,64 MB)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mack, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Künstler und Experimentator im Spektrum des Farblichts |
GEBURTSDATUM | 8. März 1931 |
GEBURTSORT | Lollar, Hessen |