Zum Inhalt springen

Salomon Kleiner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Mai 2005 um 12:46 Uhr durch 80.81.1.65 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Salomon Kleiner (* 4. März 1700 in Augsburg; † 25. März 1761 in Wien) zählt zu den bedeutendsten Architekturzeichnern und -stechern Europas. Er war Sohn eines Gerichtsprokurators und späteren Notars gleichen Namens, der aus Lindau i. B. kam. Seine Mutter, die Augsburgerin Maria Rosina Roggin, starb kurz nach seiner Geburt. Mit 15 oder 16 Jahren kam er zum Augsburger Kupferstecher Johann August Corvinus in die Lehre.

Seit 1720 lebte er in Wien, wo er im Auftrag der Augsburger Kunstverleger Johann Andreas Pfeffel und Jeremias Wolff die Klöster, Kirchen, Profanbauten, Straßen und Plätze der Kaiserstadt zu zeichnen begann, deren Stichreproduktionen in einer groß angelegten Folge von Wiener Veduten zwischen 1724 und 1737 herausgegeben wurden. Er verließ Wien – für längere Zeit – nur mehr für den Auftrag, die Schönbornschen Schlösser in Pommersfelden und Mainz zu zeichnen (1723-1726) verließ. Seine Arbeit wurde dort hoch geschätzt und er bekam 1724 den Titel "Chur-Mainzischer Ingenieur". Nach diesen Arbeiten kehrte Kleiner vermutlich 1727 wieder nach Wien zurück, um sein Vedutenwerk fortzusetzen. Seit 1746 wirkte Kleiner als Prof. am Theresianum. Ab 1750 entstanden Illustrationen zu den "Monumenta Augustae Domus Austriacae". Kleiner wohnte in Wien in der Josefsstadt. Dort starb er auch im Haus "Zur goldenen Schlange".

Mit seinen Stadtveduten und Ansichten schuf er Werke, die für seine fürstlichen und patrizischen Auftraggeber höchsten Repräsentationswert besaßen. Auf Grund ihrer Genauigkeit und Detailtreue sind sie darüber hinaus herausragende Dokumente der Baukultur und des Städtebaus. In vielen Fällen sind diese Stiche heute die einzigen Quellen, die uns die ursprüngliche Form der Bauten mit ihrer originalen Möblierung und Ausstattung zeigen. Kleiners Gesamtwerk ist vor allem ein einzigartiges Kompendium der Barockarchitektur in Süddeutschland und Österreich.

Literatur

  • P. Prange, Salomon Kleiner und die Kunst des Architekturprospekts. 1997