Tone (Schiff, 1910)
Die Tone von 1904 war ein Geschützter Kreuzer der Kaiserlich-Japanischen Marine. Der Name geht auf einen Fluß in der Kanto-Ebene zurück und bedeutet wörtlich "Landbesitzer".
Bau und Daten
Das Schiff wurde als sog. "Kreuzer 2. Klasse" uter dem 3. Flottengesetz von 1903 geordert. Für ein vorgesehenes Schwesterschiff verweigerte das Parlament die Finanzierung. Baubeginn auf der Staatswerft von Sasebo war am 27. November 1905. Obwohl bereits am 24. Oktober 1907 vom Stapel gelaufen, wurde das Schiff erst 15. Mai 1910 fertig. Äußerlich war der Kreuzer durch seinen sehr scharfen Klipperbug und den hohen Freibord auffällig und galt als in der Linienführung besonders elegant.
Die Länge zwischen den Loten betrug 109,70 m , in der Wasserlinie 113,80 m, bei einer Breite von 14,30 m und einem normalen Tiefgang von 5,12 m. Die Wasserverdrängung wird mit 3760 ts standard und 4900 ts maximal angegeben. Der Antrieb erfolgte über 2 stehende 4-Zylinder-Dreifach-Expansionsmaschinen von Mitsubishi mit 16 Miyabara-Kesseln auf 2 Schrauben, wobei mit 15000 PSi eine Höchstgeschwindigkeit von 23,0 kn erreicht werden sollte. Mit 15215 PSi und 23,37 kn wurden die Planwerte auf der Probefahrt (mit 4103 ts) leicht übertroffen. Die Kessel konnten im Mischbetrieb fahren, neben 900 Tonnen Kohle (maximal, normaler Vorrat: 300 Tonnen) waren auch 125 Tonnen Öl an Bord, für eine Seeausdauer von 7400 sm bei 10 kn. Die Angaben über die Brennstoffvorräte in der Literatur differieren stark, die vorgenannten Werte sind dem Standardwerk des Marinekonstrukteuer Fregattenkapitän Fukui Shizuo (siehe Quellenverzeichnis), S.453, entnommen. Die Besatzungsstärke betrug planmäßig 370 und später tatsächlich 392-401 Mann.
Bewaffnung und Dienstzeit
Die Bewaffnung bestand aus 2 Geschützen 15,0cm L/50 hinter Schilden (je eines auf Bug und Schanz) und 12 Geschützen 12,0cm L/50 (beidseits der Brücke und in Reihe seitlich der Aufbauten). Allerdings wurden die vordersten der beidseitigen 12,0cm-Geschütze neben den Aufbauten, die sehr beengt mit kleinem Schußfeld standen, rasch ersatzlos wieder entfernt, so daß das Schiff mit 10 dieser Geschütze armiert blieb. Drei fest eingebaute Überwasser-Torpedorohre Kaliber 45,7cm ergänzten die Artillerie. Einige kleinere Geschütze waren ebenfalls vorhanden, nach dem 1. Weltkrieg kamen zwei 7,6cm-Flugabwehrgeschütze beidseits des ersten Schornsteins hinzu. Die Panzerung bestand aus Kruppstahl eier Dicke von 38-52-76 mm für das Deck und von 102mm für den Kommandoturm. Seitenpanzerung gab es nicht.
Der Kreuzer absolvierte seine Dienstzeit ohne größere Vorkommnisse bis zum 1. April 1931 und wurde dann als Versuchsschiff "Hai Kan Nr.2" verwendet, wobei er als Übungsziel für Flugzeuge diente. Hierbei wurde das Schiff im April 1933 vor Amami-o-shima versenkt.
Quellen
- Fukui Shizuo: Japanese Naval Vessels Illustrated 1869-1945, Vol.2: Cruisers, Corvettes and Sloops, K.K. Bestellers, Tokyo 1980
- Kizu Tohru: Japanese Cruisers (Ships of the World Vol.441), Kaijisha Co., Tokyo 1991
- Jentschura/Jung/Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy, 1869-1945, Arms and Armour Press, London 1977, ISBN 0-85368-151-1
- Watts, Anthony/Gordon, Brian: The Imperial Japanese Navy, MacDonald & Co., London 1971, ISBN 356-03045-8