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Brașov

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Kronstadt auf der Rumänien-Karte

Braşov [braˈʃɔv] (dt. Kronstadt, ung. Brassó, lat. Brassovia, Corona, neulat. Stephanopolis, siebenbürgisch-sächsisch Krunen) ist eine Stadt im Bezirk Braşov im Burzenland in Siebenbürgen, Rumänien.

Die Stadt hat 283.901 Einwohner, davon etwa 1400 Deutsche (Stand 2002).

Geschichte

Piaţa Sfatului, Rathausplatz im September 2003

Braşov, deutsch Kronstadt, wurde von den Ritterbrüdern des Deutschen Orden im frühen 13. Jahrhundert als südöstlichste deutsche Stadt in Siebenbürgen unter dem Namen Corona (Kronstadt) im Karpatenbecken gegründet. 1225 mussten die Deutschordensritter ihr Komturei Kronstadt verlassen und ließen sich im Baltikum nieder. Braşov war über Jahrhunderte das kulturelle, geistige und religiöse Zentrum der Siebenbürger Sachsen, die seit dem 12. Jahrhundert in der Region siedelten und bis ins 19. Jahrhundert hinein die Mehrheitsbevölkerung in der Stadt bildeten. Im 13. und 14. Jahrhundert fielen immer wieder Tataren und Türken in die Stadt ein. Noch bis ins 17. Jahrhundert hinein waren Stadt und Region durch ihre Lage an der Grenze zum osmanischen Machtbereich immer wieder bedroht. Stadt und Region gehörten seit dem Mittelalter zum Königreich Ungarn bzw. zum Kaiserreich Österreich-Ungarn. Seit dem Friedensvertrag von Trianon von 1920, gehört die Stadt zu Rumänien. In der Zeit von 1951 bis 1961 wurde die Stadt im Gefolge des Personenkults um Stalin in Oraşul Stalin (Stalinstadt) umbenannt. Im Wendejahr 1989 gehörte Braşov zu den ersten Städten Rumäniens, in denen sich Arbeiter gegen die Ceauşescu-Diktatur erhoben. Die Bevölkerung ist seit mehreren Jahrzehnten mehrheitlich rumänischer Nationalität. Es leben auch zahlreiche Ungarn in der Stadt. Durch Vertreibung nach dem dem Zweiten Weltkrieg und Auswanderung vor und nach der Wende von 1989 ist deutsche Bevölkerung inzwischen fast völlig verschwunden.

Politik

Bei der Kommunalwahl 2004 wurde George Scripcaru von der Demokratischen Partei (PD) zum neuen Bürgermeister gewählt.

Persönlichkeiten

Historische Persönlichkeiten

Persönlichkeiten der Gegenwart

Bauwerke

Historische Bauwerke

Bedeutendes geschichtliches Bauwerk und markantes Wahrzeichen der Stadt ist die evangelische Schwarze Kirche. Die historische Altstadt ist geprägt von spätmittelalterlichen Bürgerhäusern und großzügigen, stilvollen Bauten des 19. Jahrhunderts.

Moderne Bauwerke

In der Nähe von Braşov bei Brenndorf (Bod) betreibt der rumänische Rundfunk einen Langwellensender auf der Frequenz 153 kHz mit einer Sendeleistung von 1.200 Kilowatt.

Datei:Kronstadt 30 10.jpg
Kronstadt im Februar 2004

Wirtschaft

Am 13. Juli 2004 gab die Firma Autoliv aus Schweden bekannt, das man in Braşov ein neues Produktionswerk für Autogurte bauen wird. Es werden 7 Millionen Euro investiert, 40 Arbeitsplätze werden so ab Mitte 2005 entstehen. Neben der KFZ-Industrie ist der Maschinenbau der wichtigste Wirtschaftzweig der Stadt.

Fauna

Immer wieder wird gemeldet - wie auch im Juli 2004 - dass Bären in der Stadt gesichtet werden. Hintergrund: In den Wäldern rund um Braşov leben noch Bären (Brauner Karpatenbär) in freier Natur. Damit ist sie einer der wenigen Gegenden in Südosteuropa, wo das noch der Fall ist.

Projekte zum Schutz von Wölfen und Bären in Kooperation mit dem World Wide Fund for Nature (WWF):

Verkehr

Die Stadt hat seit 1959 ein Trolleybussystem.

Sport

Der Fußballverein FC Braşov spielt in der ersten rumänischen Liga.

Siehe auch