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Karl Maria Wiligut

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Karl Maria Wiligut (* 10. Dezember 1866 in Wien; † 3. Januar 1946 in Arolsen, Pseudonyme: Karl Maria Weisthor, Jarl Widar)[1] war ein österreichischer Ariosoph und SS-Gruppenführer.

Leben

Er war zunächst Offizier in der österreich-ungarischen Armee.

Karl Maria Wiligut verfasste ab 1932 Artikel in der Zeitschrift Hagal und kam in dieser Zeit in Kontakt mit Heinrich Himmler. Er trat 1933 unter dem Decknamen „Weisthor“ der SS bei, seit 1934 war er SS-Standartenführer (Ehrenrang), später SS-Gruppenführer (Generalleutnant). Der Name „Weisthor“ wurde ihm von der SS-Führungsspitze verliehen: „Weis“, weil er zu den Eingeweihten zählte, und „Thor“ im Sinne des nordischen Donnergottes. Wiligut übernahm die Leitung der Abteilung Vor- und Frühgeschichte des Rasse- und Siedlungshauptamtes und beriet Himmler in weltanschaulichen Fragen. Beide verband ein großes Interesse für okkulte, esoterische und mythologische Themen. Wiligut behauptete von sich selbst, dass er und seine Familie direkt von den Asen abstamme.
Als Himmler mit Richard Walther Darré auf der Suche nach etwas Altehrwürdigem in Westfalen war, in dem sich die SS verankern ließe, lenkte der Architekt Hermann Bartels am 3. November 1933 in Absprache mit dem Regierungspräsidenten und Jutta von Oeynhausen die Aufmerksamkeit auf die Wewelsburg bei Paderborn.[2] Wiligut nahm dort eine Zeit lang Einfluss auf die Umgestaltung der Burg zu einer Ordensburg der SS. Er entwarf ebenso den Totenkopfring der SS, befasste sich mit Runen, Heraldik und Symbolkunde und gab an, hellseherische Fähigkeiten zu besitzen. So beriet er auch seinen persönlichen Freund Heinrich Himmler in Fragen der Astrologie. Aufgrund seines Einflusses wurde er auch als „Himmlers Rasputin“ bezeichnet.[3]

Im August 1939 musste er die SS verlassen, da er zunehmend als Scharlatan entlarvt wurde und wegen seines Medikamenten- und Alkoholmissbrauchs nicht mehr in der SS zu halten war. Zu dieser Zeit wurde auch öffentlich bekannt, dass Wiligut die Zeit von 1924 bis 1927 in einer Nervenheilanstalt verbracht hatte.

Literatur

  • Hans-Jürgen Lange: Weisthor. Karl Maria Wiligut. Himmlers Rasputin und seine Erben; Engerda: Arun (Verlag) Stefan Ulbrich, 20042. (Arun ist ein Esoterik-Verlag)
  • Rudolf J. Mund: Der Rasputin Himmlers. Die Wiligut-Saga; Wien: Volkstum-Verlag; Stuttgart: Spieth, 1982
  • Rudolf J. Mund, Gerhard von Werfenstein: Mythos Schwarze Sonne. Karl Maria Wiligut-Weisthor, der heilige Gral und das Geheimnis der Wewelsburg; Hans Herzig, Books on Demand, 2004; ISBN 3-8334-1122-8.
  • Rudolf J. Mund, Karl Maria Wiligut: Wiliguts Geheimlehre. Fragmente einer verschollenen Religion. Die geplante Geheimlehre für die neue Ordnung in Europa. Sensationelle Enthüllungen!!! Ausgabe: Reprint für Forschungszwecke. Verleger lt. DNB: Glauchau oder Ravenstein/Baden: Deutschherrenverlag; Noderstedt: Books on Demand, 2002 (Reihe: Weisthor-Geheimwissen). Bei Amazon gibt es eine Selbstbeschreibung des Verlags für dieses Buch, genannt „Rezension“.

Vorlage:PND

Anmerkungen

  1. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. Ergänzungsband. Mit Korrigenda zum Hauptband; Darmstadt 1989; S. 90 u. 92.
  2. Karl Hüser: Wewelsburg 1933 bis 1945. Kult- und Terrorstätte der SS. Eine Dokumentation; Paderborn: Bonifatius, 19872; ISBN 3-87088-534-3; S. 16 f.
  3. Vgl. hierzu Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie; München: Siedler, 2008; ISBN 978-3-88680-859-5; S. 292–295.