Kago
KAGO GmbH & Co. KG
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1972 |
Sitz | Postbauer-Heng, Kago-Platz 1-6, Deutschland |
Leitung | Konzern-Gesamtgeschäftsführer: Karl-Heinz Kago Geschäftsführender Gesellschafter: Pierre Kago |
Mitarbeiterzahl | ca. 1500 |
Branche | Ofenbauunternehmen, Solaranbieter |
Website | www.kago.de |
Die KAGO GmbH & Co. KG ist ein deutsches Ofenbauunternehmen mit Sitz in Postbauer-Heng bei Neumarkt in der Oberpfalz und einer der größten Branchen-Mischkonzerne dieser Art in Europa. Das Unternehmen verfügt über ein umfangreiches Sortiment an Heizkaminen, Kaminöfen und Kachelöfen sowie Solarsystemen. Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung vom März 2006 ist Kago der bekannteste Ofenbauer Deutschlands.
Geschichte
1968 flüchtete der Maurer Karl-Heinz Gonschorowski aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland und gründete dort ein Unternehmen. Zur Zeit der Unternehmensgründung 1972 bestand die Belegschaft lediglich aus dem Firmengründer und einer weiteren Person. Gonschorowski nahm seinen Firmennamen "Kago" kurz darauf auch als Familiennamen an.
1979 entwickelte das Unternehmen einen Bausatz für Kachelöfen und war damit der erste deutsche Bausatzhersteller für diese Produktgruppe. 1982 wurde eine eigene Kaminfabrik eröffnet. 1984 kam eine eigene Fabrik für Ofenkacheln am Standort Schwarzenfeld bei Amberg hinzu.
Für den Bau des größten Kachelofens der Welt im Jahre 1986 bekam Kago einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Firmenchef Karl-Heinz Kago wurde 1990 von der Europäischen Handelskammer in Brüssel mit dem Industrie-Oskar ausgezeichnet.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung erweiterte Kago 1991 den Geschäftsbetrieb auf die neuen Bundesländer und verstärkte die Belegschaft auf etwa 1.200 Mitarbeiter.
1997 erhielt Kago einen Eintrag in der Liste Europe's 500, die jährlich ein Ranking europäischer Unternehmen anhand des David Birch Employee Growth Index (kurz „Birch-Index“, wichtiges Kriterium ist dabei die relative und absolute Schaffung von Arbeitsplätzen) vornimmt.
1999 wurde der 100.000-ste Kago-Ofen ausgeliefert. 2002 wurde der Verkauf auf Baumarktketten ausgeweitet, ebenso wurde ein Ofenbau-Fabrikverkauf eröffnet und die Expansion ins europäische Ausland begann.
2005 wurde eine eigene Fabrik für die Produktion von Kaminholz in Betrieb genommen, welche bei ihrer Eröffnung die größte Kaminholzfabrik Deutschlands war.
2006 startete Kago mit der eigenen Produktion von Guss-Heizeinsätzen.
2006 überreichte die bayerische Staatsregierung der Firma Kago die Auszeichnung 'Bayerns Best 50'. Die 50 wachstumsstärksten Unternehmen der Region wurden für ihr überdurchschnittliches Mitarbeiter- und Umsatzwachstum geehrt.
2006 übernahm der damals 30-jährige Rechtsanwalt Dr. Pierre Kago die Geschäftsleitung von Kago und löst seinen Stiefvater nach 34 Jahren ab.
2009 – Dr. Florian Langenscheidt, Prominenter Herausgeber der Deutschen Standards verleiht dem Unternehmen Kago die Auszeichnung „Marke des Jahrhunderts“ in der Kategorie Kamin. Dieses Gütesiegel wird an ausgewählte Marken, die mit Ihrem Namen für Produkte und Dienstleistungen „Made in Germany“ stehen verliehen und durch eine Jury aus einflussreichen Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft und Medien ausgewählt.ref> [2] auf Perspektive Mittelstand, 27.Oktober 2009</ref>
Aktuelles
Bis 2007 erfolgte die Produktion und Vertrieb von rund 250.000 Wohnzimmerkaminen, Kaminöfen und Kachelöfen sowie die Erstellung und Komplettsanierung von zirka 250.000 Schornsteinen. Das Unternehmen beschäftigt etwa 1500 Mitarbeiter in fünf Werken. Es besitzt 80 eigene Ausstellungszentren sowie 70 gesonderte Fachausstellungen. Der Verkauf wird über 100 Wiederverkäufer und 1.000 Agenturen abgewickelt. Aufgrund der aktuell schlechten Geschäftsentwicklung wurden im Jahr 2007 etwa 120 Mitarbeiter entlassen und das defizitäre Heizungsgeschäft eingestellt.
Im Jahr 2008 hat Kago am Standort Postbauer-Heng wesentlich investiert und 10% neue Arbeitsplätze geschaffen.
Das Kago Vier-Jahreszeiten-Energiekonzept
Im Jahr 2008 bringt Kago das Vier-Jahreszeiten-Energiekonzept auf den Markt. Es handelt sich um ein Konzept, die Kamine sowie eine Solaranlage mit der Heizung zu verbinden, um die regenerative Energiequellen Holz und Sonne zu nutzen. Wasserführende Heizkamine werden an den Heizungskreislaufs des Hauses angeschlossen, so dass die im Kamin entstehende Wärme im ganzen Haus genutzt werden kann. In einem Multifunktionsspeicher wird diese Wärme (zusammen mit der Solarwärme, die über Kollektoren auf dem Dach gespeichert wird) über zwei Wasserkreisläufe wieder dem Heizkreislauf zugeführt. Durch diese Energie wird das Brauchwasser (für Bad, Dusche etc.) und das Heizwasser (für die Heizungen) erwärmt.
Wenn man dieses System an eine bestehende Gas- oder Ölheizung anschließt, wird sichergestellt, dass die Wassertemperatur ständig gewährleistet ist, auch wenn über die Solarkollektoren oder den Kamin nicht genug Wärme gespeichert wird. Der innovative Energieregler überwacht die Temperatur im Multifunktionsspeicher und startet gegebenenfalls die reguläre Heizung. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat die Solarkollektoren der Firma Kago als förderungsfähig gemäß den aktuellen Richtlinien des Umweltministeriums ausgezeichnet[1].
Soziales Engagement
Karl-Heinz Kago finanzierte die Neugestaltung des Marktplatzes in Postbauer-Heng. Außerdem sanierte und unterhält das Unternehmen das örtliche Freibad, das kostenlos genutzt werden kann.
Das Unternehmen legt Wert darauf, dass grundsätzlich nur an Standorten in Deutschland produziert wird.
Kritik
Dem Unternehmen wurde bis 2006 vorgeworfen, mit Drückermethoden zu arbeiten.[2]
Die Kritik an den Verkaufsmethoden von Kago ist zwar zwischenzeitlich etwas moderater geworden, hat aber im Kern nicht nachgelassen. [3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ [www.bafa.de, Marktanreizprogramm 2008, Stand 06/2008]
- ↑ Porträt: Der Ofenbauer auf faz.net, 2. November 2006
- ↑ [1] auf sueddeutsche.de vom 3. Januar 2009