Das Leben der Anderen
Film | |
Titel | Das Leben der Anderen |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 2006 |
Länge | 137 Minuten |
Stab | |
Regie | Florian Henckel von Donnersmarck |
Drehbuch | Florian Henckel von Donnersmarck |
Produktion | Max Wiedemann, Quirin Berg, Dirk Hamm (Co-Produzent), Florian Henckel von Donnersmarck (Co-Produzent) |
Musik | Gabriel Yared, Stéphane Moucha |
Kamera | Hagen Bogdanski |
Schnitt | Patricia Rommel |
Besetzung | |
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Das Leben der Anderen ist ein deutscher Spielfilm von Florian Henckel von Donnersmarck aus dem Jahr 2006. Das Drama, das am Beispiel des Schicksals eines Künstlerpaares die von Stasi-Spitzeln durchsetzte Kulturszene Ost-Berlins beleuchtet und sich zudem allgemein mit der Geschichte der DDR auseinandersetzt, ist das Langfilmdebüt des Regisseurs.
Der Film wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Deutsche Filmpreis 2006 (in sieben Kategorien bei elf Nominierungen), der Bayerische Filmpreis 2006 (in vier Kategorien) und der Europäische Filmpreis (in drei Kategorien). Bei der Oscarverleihung 2007 erhielt der Film zudem als insgesamt dritter deutscher Beitrag nach Die Blechtrommel und Nirgendwo in Afrika den Preis für den Besten fremdsprachigen Film.
Handlung
Im Ost-Berlin des Jahres 1984 wird der Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler (HGW XX/7) damit beauftragt, den bekannten und regimetreuen DDR-Theaterschriftsteller Georg Dreyman zu bespitzeln. Er hält den Künstler selbst für beobachtenswert, ahnt aber nicht, dass Kulturminister Bruno Hempf dieses Vorhaben mit dem Motiv unterstützt, Dreyman auszuschalten, um dessen Freundin Christa-Maria Sieland für sich allein zu gewinnen. Sie hatte sich mit Hempf eingelassen, weil ihr sonst Nachteile für ihre Schauspielerkarriere gedroht hätten. Wieslers Vorgesetzter Oberstleutnant Anton Grubitz versucht, Wiesler den Karriereschub bei erfolgreicher Observation schmackhaft zu machen und seinen ausgeprägten Spürsinn anzureizen.
Wiesler – alleinstehend, ohne nennenswertes Privatleben und in einer steril und unpersönlich eingerichteten Neubauwohnung lebend – hat durch die Bespitzelung Einblick in die Welt der Kunst und des offenen Geistes sowie in zwischenmenschliche Beziehungen, wie er sie selbst nicht pflegt. Wiesler stellt bei der Überwachung fest, dass Albert Jerska, ein mit Dreyman befreundeter Regisseur, der in der DDR seit sieben Jahren mit einem Berufsverbot belegt ist, auf einer Geburtstagsfeier in Dreymans Brecht-Band liest. Diesen nimmt Wiesler später heimlich aus dessen Wohnung. Besonders herausgestellt wird, wie Wiesler die Schlüsselstelle aus Erinnerung an die Marie A. liest.
Georg Dreyman ändert nach dem Suizid Albert Jerskas seine Einstellung zur Staatsführung. Das wird insbesondere dadurch betont, wie er nach Erhalt der Todesnachricht die „Sonate vom Guten Menschen“, eine Klavier-Etüde, spielt, deren Partitur ihm Jerska auf der Geburtstagsfeier geschenkt hatte und deren Name auf Brechts Theaterstück Der gute Mensch von Sezuan anspielt, in dem eine Prostituierte trotz widriger Umstände persönliche Nachteile in Kauf nimmt, um anderen Menschen zu helfen.
Unter dem Eindruck dieses Lebens der Anderen weicht Wiesler mehr und mehr von seiner Aufgabe ab, vom Dachboden der verwanzten Wohnung Dreymans aus Belastendes über den Schriftsteller zu finden. Er schreibt in seinen Berichten Belangloses. Auf einer von einem Journalisten des bundesdeutschen Magazins Der Spiegel ins Land geschmuggelten Schreibmaschine mit rotem Farbband schreibt Dreyman einen Bericht über die außergewöhnlich hohe und seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre von den Behörden nicht mehr herausgegebene und tabuisierte[1] Selbstmordrate in der DDR und veröffentlicht ihn anonym im „Spiegel“.
Wiesler greift nicht ein. Im Gegenteil, er schützt Dreyman indirekt, indem er versucht, dessen heimliche Aktivitäten weitestmöglich zu vertuschen. Als Dreymans Freundin, die psychisch angeschlagene Schauspielerin Christa-Maria Sieland, auf Veranlassung des Kulturministers Hempf in die Berliner Hauptzentrale der Stasi zum Verhör verschleppt wird, kann sie dem Druck nicht mehr standhalten und verrät schließlich Wieslers Vorgesetztem Anton Grubitz Dreymans Urheberschaft für den Spiegel-Artikel. Bei der folgenden Wohnungsdurchsuchung durch Stasi-Beamte wird die Schreibmaschine jedoch nicht gefunden.
Grubitz setzt daraufhin, um Wieslers Loyalität zu prüfen, ein erneutes, durch ihn überwachtes Verhör von Christa-Maria Sieland an, in dem die Schauspielerin nach weiteren Drohungen das genaue Versteck der Schreibmaschine preisgibt. Noch vor der diesmal durch Grubitz selbst durchgeführten Hausdurchsuchung eilt Wiesler zu Dreymans Wohnung und entfernt die Schreibmaschine heimlich; diese Szene wird so dargestellt, dass Wiesler neben der Tür im Dunkeln steht und die Hände hinter dem Rücken hat. Als der Stasi-Oberstleutnant zielgerichtet auf Dreymans Versteck zusteuert, kann die anwesende Christa-Maria Sieland, die nicht weiß, dass das Versteck leer ist, die Scham des Verrats nicht mehr ertragen. Sie stürmt aus dem Haus, läuft vor einen zufällig vorbeifahrenden LKW und wird tödlich verletzt. Ohne Beweise dafür zu haben, ist Grubitz nun klar, dass Wiesler Dreyman geschützt hat, und er versetzt Wiesler innerhalb der Stasi auf eine trostlose Position zur Briefüberwachung (Abteilung M).
Nach der Wiedervereinigung trifft Hempf Dreyman wieder und spricht ihn darauf an, dass jener seitdem nichts mehr veröffentlicht habe. Dreyman fragt, warum man ihn nie überwacht habe – woraufhin Hempf ihm sagt, er sei lückenlos überwacht worden: „Schauen Sie mal bei Gelegenheit unter Ihre Lichtschalter…“ Daraufhin eilt Dreyman in seine Wohnung und entdeckt die immer noch installierten Überwachungsmikrofone und die dazugehörigen Leitungen, die unsichtbar geschickt in die Wandtapeten und Verputze eingearbeitet wurden. Dreyman liest verblüfft seine Stasi-Akten. Nicht zuletzt anhand eines roten Fingerabdruckes auf dem letzten Überwachungsbericht erkennt er, dass ihn der Stasi-Mitarbeiter „HGW XX/7“ gedeckt hat. Er macht diesen ausfindig. Wiesler verteilt mit einem Handwagen nun Werbeprospekte in Briefkästen. Dreyman nimmt aber keinen Kontakt mit ihm auf.
Zwei Jahre später sieht Wiesler zufällig im Schaufenster einer Buchhandlung die Werbeankündigung des von Dreyman verfassten Romans Die Sonate vom Guten Menschen, Dreymans Portrait ist großformatig sichtbar, ein großer Stapel des Buches an hervorgehobener Stelle zum Verkauf angeboten. Das Buch ist Wiesler unter dessen Stasi-Deckname gewidmet: HGW XX/7 gewidmet, in Dankbarkeit. Wiesler kauft das Buch. Die Frage des Verkäufers, ob das Buch als Geschenk verpackt werden soll, beantwortet er mit einem mehrdeutigen „Nein. Es ist für mich.“ Das Schlüsselerlebnis hinsichtlich seiner Stasiunterlagen und Wieslers Handeln bewirkten offenbar, dass Dreyman wieder schreiben konnte.
Historischer Kontext
Der Hauptteil des Films spielt gegen Ende der DDR, wenige Jahre vor dem vierzigsten Jahrestag, auf den der Mauerfall folgte. Das Ministerium für Staatssicherheit überwachte zu dieser Zeit viele Haushalte und hörte diese ab. Besonders betroffen davon waren Künstler, die sich kritisch gegenüber dem System äußerten. Solche Äußerungen wurden mit dem Streichen von Auftragswerken oder dem Veröffentlichungsverbot bestraft.
Wandel von MfS-Mitarbeitern
Die Frage, ob die Darstellung eines Mitarbeiters des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), welcher Dienstverweigerung beging, realistisch sei, ist eine der viel diskutierten Fragen im Umfeld des Filmes. Tatsächlich wurden Gerd Trebeljahr und Werner Teske als Aussteiger zum Tode verurteilt und hingerichtet. Wer aus dem starren Stasisystem ausbrechen wollte, oder als sogenannter Republikflüchtling die Flucht in den anderen deutschen Staat ergriff, den ließ Erich Mielke gnadenlos verfolgen. Ein weiteres Beispiel für einen MfS-Mitarbeiter, der sich gegen die Linie der SED stellte, ist Werner Stiller, der über die Grenze entkommen und so einer Verhaftung entgehen konnte.
Schriften gegen die DDR
§220 Absatz 1 des Strafgesetzbuches der DDR-Justiz besagte[2]:
„Wer in der Öffentlichkeit […] die staatliche Ordnung oder staatliche Organe, Einrichtungen oder gesellschaftliche Organisationen oder deren Tätigkeit oder Maßnahmen […] verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Verurteilung auf Bewährung, Geldstrafe oder mit öffentlichem Tadel bestraft.“
Auf die Veröffentlichung solcher Schriften hatten auch die Paragraphen § 97 (Spionage), § 99 (Landesverräterische Nachrichtenübermittlung) und § 219 (Ungesetzliche Verbindungsaufnahme) abgezielt. Der Spiegel, der auch im Film als Veröffentlichungsorgan auftritt, druckte einige Beiträge, die der DDR kritisch gegenüberstanden. So beispielsweise die „Gedächtnisprotokolle“ des Schriftstellers Jürgen Fuchs oder Beiträge von Robert Havemann.
Produktion
Drehbuch
Florian Henckel von Donnersmarck hat das Drehbuch, das er bereits seit seiner Ausbildung an der Hochschule für Fernsehen und Film in München im Kopf hatte, 2002 in der Zurückgezogenheit des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz im Wienerwald, dessen Abt sein Onkel Gregor ist, verfasst. Bevor er damit begann, hatte er bereits 1 1/2 Jahre Recherche – inklusive Interviews mit Opfern und Tätern der Stasi – hinter sich.
Drehorte

Gedreht wurde fast ausschließlich in Berlin, die Außenaufnahmen der Wohnung des Schriftstellers Georg Dreyman fanden in der Wedekindstraße in Berlin-Friedrichshain statt, die Innenaufnahmen der Wohnung und des Dachbodens in der Hufelandstraße 22 in Berlin-Prenzlauer Berg. Weitere Szenen wurden am Frankfurter Tor, an der Karl-Marx-Allee, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz im Grünen Salon (Tanzszene Sebastian Koch und Martina Gedeck), Hebbel-Theater (im ehemaligen West-Berlin), sowie im Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau gefilmt. Wichtiger Drehort war auch das Gelände der früheren Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit an der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg. Eine Drehgenehmigung für die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen verweigerte deren Direktor Hubertus Knabe nach Gesprächen mit Opfervertretern mit der Begründung, dass die Gedenkstätte am authentischen Ort Drehgenehmigungen für Dokumentationen erteile, nicht jedoch für fiktive Darstellungen.[3]
Filmmusik
Die Musik zum Film wurde von dem libanesischen Filmkomponisten Gabriel Yared (Oscar für den Soundtrack zu Der englische Patient) in Zusammenarbeit mit Stéphane Moucha geschrieben. Im Mittelpunkt des Werkes steht die „Sonate vom Guten Menschen“, eine Klaviersonate, die für den Verlauf der Handlung eine entscheidende Rolle spielt, da sie Wiesler zum Nachdenken über seine Arbeit für die Stasi anregt. Florian Henckel von Donnersmarck sieht sie im Zusammenhang mit Beethovens Appassionata[4]:
„Da plötzlich kam mir etwas in den Sinn, was ich einmal bei Gorki gelesen hatte, dass nämlich Lenin über die ‚Appassionata‘ gesagt habe, dass er sie nicht oft hören könne, weil er sonst ‚liebevolle Dummheiten sagen und den Menschen die Köpfe streicheln‘ wolle, auf die er doch ‚einschlagen, mitleidslos einschlagen‘ müsse, um seine Revolution zu Ende zu bringen.“
Weiterhin enthält der Soundtrack rein instrumentale Orchesterstücke sowie Songs des DDR-Plattenlabels Amiga. Die CD-Version erschien am 24. März 2006 und enthält insgesamt neunzehn Lieder.
Die Szenen, in denen Dreyman seinen Artikel schreibt und seinen Freunden vorliest, werden untermalt von dem Lied „Stell dich mitten in den Regen“ der DDR-Band Bayon, dessen Text vom Dichter Wolfgang Borchert stammt und die Zeile „... und versuche, gut zu sein“ enthält.
Rezeption
Die Deutschlandpremiere des Films war am 23. März 2006. Gleichzeitig erschien das Drehbuch im Suhrkamp Verlag.
„Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck [...] schildert eindringlich das finstere, gefühllose Fäden ziehen im Hintergrund, dass schließlich ein derbes menschliches Drama auslöst. Gekonnt und enorm spannend geht es hier um Machtmissbrauch und Manipulation von Menschen. Grandiose Schauspieler - brillant: das Minenspiel von Ulrich Mühe, [...] die bewegende Geschichte und die durchaus Leinwand füllenden Bilder beweisen, dass man auch in Deutschland großes Kino produzieren kann. [...] Ein herausragendes Werk!“
„So konzentriert sich Florian Henckel von Donnersmarck in seinem Film auch folgerichtig auf die Mechanismen der Überwachung, Zensur und Selbstzensur – aber niemals zum Zwecke der vordergründigen Spannung und Effekthascherei. Stets geht es ihm dabei um seine Figuren sowie deren Handlungen und Wandlungen in einem System, das im Konflikt zu ihren Bedürfnissen steht. Es ist hier nicht der schnelle Witz, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers fesselt, sondern die minutiös geplante Geschichte.“
„Das Leben der Anderen ist politischer als Sonnenallee, philosophischer als Good Bye, Lenin!, sarkastischer als Berlin is in Germany – eine Kinonovelle, die deprimierende Einsichten in die Herrschaftsmechanismen der Diktatur gewährt. [...] Das Leben der Anderen schildert mit peinigender Detailgenauigkeit den destruktiven Charakter des Staatssozialismus und zeigt, warum die DDR von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. [...] Ulrich Mühe spielt den Tschekisten mit Humor und einem großen Ernst, der auch den Charme des Drehbuchs ausmacht. Es enthält kuriose Episoden und ist doch in allen Punkten penibel recherchiert. Es steckt voller Pointen und besticht zugleich durch unerbittliche Nüchternheit in der Analyse. [...] Donnersmarck will keinen Realismus, sondern einen metaphorischen Hyperrealismus. Er inszeniert kein Rätselspiel für Dabeigewesene, sondern eine Parabel über die Unmöglichkeit, sich vor den politischen Verhältnissen in einer Nische der Wohlanständigkeit zu verschanzen. Ulrich Mühe spielt lakonisch, wie ausgerechnet Wiesler sich in diese Nische zu verkriechen sucht. [...] Unterstützt von einem Ensemble grandioser Schauspieler, gelingt dem Regisseur ein Drama über das Dilemma der Rebellion. [...] Wie kein Spielfilm zuvor polemisiert Das Leben der Anderen gegen eine symbolische Aufarbeitung der DDR-Geschichte anhand der Stasi-Akten, gegen die Fixierung auf fragwürdige Quellen.“
Auszeichnungen
2006
- Bayerischer Filmpreis
- Bester Hauptdarsteller: Ulrich Mühe
- Bestes Drehbuch: Florian Henckel von Donnersmarck
- Beste Nachwuchsregie: Florian Henckel von Donnersmarck
- Beste Nachwuchsproduzenten: Max Wiedemann und Quirin Berg
- Deutscher Filmpreis
- Bester Spielfilm – Lola in Gold
- Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle: Ulrich Mühe
- Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle: Ulrich Tukur
- Beste Regie: Florian Henckel von Donnersmarck
- Bestes Drehbuch: Florian Henckel von Donnersmarck
- Beste Kamera/Bildgestaltung: Hagen Bogdanski
- Bestes Szenenbild: Silke Buhr
- Europäischer Filmpreis
- Bester europäischer Film
- Bester Darsteller: Ulrich Mühe
- Bestes Drehbuch: Florian Henckel von Donnersmarck
- Internationales Filmfestival von Locarno
- Publikumspreis
- London Film Festival
- Satyajit Ray Award: Florian Henckel von Donnersmarck
- Los Angeles Film Critics Association Awards
- LAFCA Award in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film
- Vancouver International Film Festival
- Auszeichnung in der Kategorie Beliebtester Film
- Internationales Filmfestival Warschau
- Publikumspreis
- Guldbagge
- Bester ausländischer Film
- Goldene Henne
- Ulrich Mühe in der Kategorie "Film aktuell"
- Gilde-Filmpreis in Gold
- Bester deutscher Film
2007
- Golden Globe Award
- Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film
- Independent Spirit Award
- Auszeichnung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film
- Oscar
- Auszeichnung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film
- Jupiter
- Auszeichnung in der Kategorie Bester deutscher Darsteller an Ulrich Mühe
2008
- BAFTA
- Nominierung in den Kategorien: Bester Film, Bestes Drehbuch, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller
- Auszeichnung in der Kategorie Bester nicht englischer Film
- César
- Bester ausländischer Film
Budget und Einspielergebnis
Das Produktionsbudget des Filmes belief sich auf etwa 1,8 Millionen Euro, womit der Film in Deutschland der Kategorie Low-Budget-Film zuzurechnen ist.[8] Es war möglich, den Film mit diesem Budget zu erstellen, weil die Schauspieler und auch das Team für einen Bruchteil ihrer regulären Gagen[9] oder sogar ohne jede Gage spielten. [10]
Weltweit hat der Film an der Kinokasse über 78 Millionen US-Dollar eingespielt.[11]
In folgenden Ländern spielte der Film über 2 Millionen US-Dollar ein:
Land | Einspielergebnis |
---|---|
Deutschland | 19,1 Mio. US-Dollar |
USA | 11,3 Mio. US-Dollar |
Frankreich | 10,8 Mio. US-Dollar |
Spanien | 6,8 Mio. US-Dollar |
Großbritannien | 5,5 Mio. US-Dollar |
Italien | 5,2 Mio. US-Dollar |
Niederlande | 2,8 Mio. US-Dollar |
Australien | 2,4 Mio. US-Dollar |
Griechenland | 2,3 Mio. US-Dollar |
In Deutschland konnte der Film mehr als 2,3 Millionen Besucher verzeichnen.[12]
Veröffentlichung
DVD
Das Cover der DVD, die im Jahr 2006 erschien, entspricht dem Filmplakat. Die DVD enthält zusätzlich zum Kinofilm eine Hörfilmfassung für Sehbehinderte, zusätzliche Szenen und ein Making-of. Außerdem kann der Film mit Audiokommentaren von Florian Henckel von Donnersmarck, der seinen Schwerpunkt auf die Entstehungsgeschichte des Films legt oder Ulrich Mühe, der seine persönlichen Erfahrungen als Künstler in der DDR miteinfließen lässt, geschaut werden.
Im Januar 2007 hat Buena Vista bekanntgegeben, dass die DVD-Version vom November 2006 aus rechtlichen Gründen nicht mehr verkauft oder verliehen werden darf und gegen eine andere Version ausgetauscht wird, weil es im Audiokommentar des Regisseurs Aussagen zu angeblichen Stasi-Tätigkeiten von Gregor Gysi und der verstorbenen Schauspielerin Jenny Gröllmann gab.[13] Die neue Version ist seit Februar 2007 erhältlich und unterscheidet sich lediglich durch den angepassten Audiokommentar. Die neue und alte Auflage können an der Produktnummer unterschieden werden (alte Verkaufs-/Verleih-DVD: Z4/Z4R, neue Verkaufs-/Verleih-DVD: Z4A/Z4S).
Buchausgabe
2006 erschien nach dem großen Erfolg des Filmes ein Buch von Florian Henckel von Donnersmarck zum Film im Suhrkamp Verlag. Es enthält neben dem originalen Drehbuch Hintergrundinformationen zum Film. Der Regisseur beschreibt im Kapitel „Appassionata“ die Filmidee, die Hauptdarsteller Sebastian Koch und Ulrich Mühe geben Informationen zu ihrer Rolle und Manfred Wilke, der als historischer Berater bei der Entstehung des Filmes tätig war, schildert den historischen Kontext und befasst sich mit der Frage, ob solch eine Geschichte in der DDR möglich war. Nach der Veröffentlichung des Buches kam es zu einer einstweiligen Verfügung, da Ulrich Mühes zweite Ehefrau Jenny Gröllmann entgegen den Äußerungen Mühes im Buch eine Versicherung an Eides statt ablegte, sie habe nie wissentlich mit dem Ministerium für Staatssicherheit zusammengearbeitet.[14] Daraufhin veröffentlichte der Verlag eine geschwärzte Ausgabe des Buches.[15]
Sonstiges
- Der Hauptdarsteller Ulrich Mühe musste sich kurz nach seiner Rückkehr von der Oscar-Verleihung in Deutschland wegen einer Krebserkrankung einer schweren Operation unterziehen. Er starb am 22. Juli 2007.[16]
- Anton Grubitz sagt Axel Stiegler, der einen Witz über Honecker gemacht hatte, er wolle ihn melden, und erklärt dann, dass dies nur ein Witz seinerseits war. Man sieht Stiegler jedoch, als die Nachricht über den Mauerfall kommt, wie er bei Wiesler sitzt und auch Briefe aufdampfen muss. Allerdings sagte Axel Stiegler schon im Rahmen des Gespräches, in welchem der Witz fiel, dass er in der (Briefe aufdampfenden) Abteilung M eingesetzt sei. Somit muss es sich nicht um eine Strafversetzung handeln.
Literatur
- Florian Henckel von Donnersmarck: Das Leben der Anderen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-45786-1
- Florian Henckel von Donnersmarck: Das Leben der Anderen. Geschwärzte Ausgabe Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-518-45908-2
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- offizielle Webseite
- Das Leben der Anderen bei Filmportal.de
- Das Leben der Anderen bei crew united
- Presseschau auf film-zeit.de
- Filmheft der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung (PDF-Format, 1,5 MB)
- Ein Märchen verkauft sich gut - kritische Anmerkungen und Anekdoten
- "Silent Heroes" Rezension/Essay von Alvaro Vargas Llosa (engl.)
- Wolf Biermann, "Warum der Stasi-Film eines jungen Westdeutschen mich staunen läßt," in: Die Welt, 22. März 2006
- Alexander Osang: Das Leben neben dem anderen. Erschienen in "Der Spiegel" vom 5. März 2007.
- Das Leben der Anderen,Unterrichtsmaterialien auf English
Einzelnachweise
- ↑ Daten und Fakten, Zur Häufigkeit von Suizidhandlungen
- ↑ Strafgesetzbuch der DDR
- ↑ Kriterien für die Erteilung von Drehgenehmigungen auf dem Gelände der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
- ↑ Florian Henckel von Donnersmarck im Presseheft (S. 8, abgerufen am 7. Juli 2009)
- ↑ prisma.de: Das Leben der Anderen, aufgerufen am 18. Juli 2009
- ↑ filmstarts.de: Das Leben der Anderen, aufgerufen am 18. Juli 2009
- ↑ ZEIT ONLINE: Die Bekehrung, aufgerufen am 18. Juli 2009
- ↑ Pressemitteilung der Bundesregierung zum Oscar-Gewinn
- ↑ Interview in Stern TV mit Henckel von Donnersmarck
- ↑ TV Direkt: Das Leben der Anderen, PDF-Datei
- ↑ Box Office Mojo - Internationale Einspielergebnisse von 'Das Leben der Anderen'
- ↑ Einspielergebnisse auf IMDb
- ↑ Rechtsstreit um DVD von "Das Leben der Anderen" - Bericht der Zeitung Die Welt
- ↑ „Das Leben der Anderen“: Gericht stoppt Suhrkamp-Buch - Bericht des Spiegel Online
- ↑ Buch zum Stasi-Film teilweise geschwärzt - Bericht der Netzeitung
- ↑ http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,496367,00.html